Dummerweise scheinen sich die Stellschrauben überwiegend in die andere Richtung zu drehen, wenn man mal z.B. nach Italien, Schweden, Großbritannien, USA usw. schaut. Merz scheint so einer Entwicklung ebenfalls nicht abgeneigt zu sein, und auf den Rückhalt von Döpfner & Co. kann er sich dabei 100% verlassen.
Ja, aber wo soll da der Wandel herkommen? Bei den Konzernmedien ist eh klar, auf welcher Seite sie stehen, und wahrheitsgemäß zu berichten steht da vielerorts recht weit unten auf der Agenda. Und die öffentlich-rechtlichen berichten im Wesentlichen auch bloß so, wie die Privaten in seriös, erstens, weil deren Führungsriege in den vergangenen Jahrzehnten hauptsächlich von CDU/CSU und Seeheimer Kreis installiert wurde, und zweitens, weil die Privaten eh schon dabei sind, den ÖRR sturmreif zu schießen, und der ÖRR bisher zu feige ist, dem etwas entgegen zu setzen.
Mich würde ja viel mehr interessieren, wie ein Referendum über einen #Säxit ausfallen würde, wenn es außerhalb Sachsens stattfinden würde.^^
Nope. Die Position der derzeitigen Bundesregierung ist, sich so schnell wie möglich unabhängig vom russischen Gas zu machen. Klar würden sie jetzt erstmal vorübergehend wieder Gas abnehmen, wenn Russland liefern würde, aber eben bloß für ein, zwei oder drei Jahre, wie lange das eben dauert. (Und wie lange Länder wie Bayern, Sachsen, etc. das hinauszögern können.)
Das ist der Grund, weswegen Putin den Hahn zugedreht hat, weil Habeck bei aller Kritik offenbar voran kommt, denn wenn die Unabhängigkeit erstmal hergestellt ist, nützt Putin das Druckmittel sowieso nichts mehr.
Ja, diese ostdeutsche Identitätspolitik nervt nicht nur extrem, sondern bestärkt den Rechtsradikalismus immer weiter. Ist ja nicht nur Kretschmer, sondern praktisch die ganze Ost-CDU, die FDP, die Linke, der öffentlich-rechtliche MDR, lokale Zeitungen, die alle extrem rechte Positionen normalisieren. Besonders perfide ist die immer wieder erzählte Sage, dass die Ostdeutschen deshalb so aktiv bei Pegida, Coronageschwurbel, Russlandgefolgschaft usw. sind, weil „sie nunmal traditionell ein rebellisches, autoritätskritisches Völkchen sind, dass – wie der Sturz des SED-Regimes bewiesen hat – tendenziell der Regierung eher misstraut und nicht solche Schlafschafe wie die Wessis“. Da komme ich jedesmal aus dem Facepalmen nicht mehr heraus, wenn irgendein Ossiversteher wieder diesen Blödsinn auspackt und dabei die Verhältnisse vollkommen umdreht, dass nämlich „die Westdeutschen“ zum Zeitpunkt der Vereinigung eine jahrzehntelange regierungskritische Widerstandstradition mit 68ern, NATO-Doppelbeschluss, Anti-AKW, Volkszählung usw. hatten, während „die Ostdeutschen“ bloß heimlich auf die Gelegenheit gewartet haben, endlich durch Perestroika relativ gefahrlos für schickere Autos, Urlaub auf Malle und die heilige D-Mark auf die Straße zu gehen.