In der aktuellen Lage sagt ihr, bei 22:20, dass Merz’ Antrittsbesuche in Frankreich und Warschau eine bewusste Abkehr von der „Geringschätzung“ seien, welche Olaf Scholz den beiden Nachbarländern hat angedeihen lassen. Das wird man aber aus den wirklich traditionellen Antrittsbesuchen des Bundeskanzlers nicht folgern können, denn:
am 8. Dezember 2021 wurde Scholz zum Kanzler gewählt und begab sich am 10. Dezember nach Paris und am 12. Dezember nach Warschau (damals sogar noch trotz Coronamasken etc.).
Das Aufwarten des neuen Kanzlers bei unseren beiden wichtigsten Nachbarn ist einfach absoluter Standard und lässt daher keinerlei Rückschlüsse darauf zu, dass Merz hier irgendwie schon einen anderen Kurs fährt, als sein Vorgänger.
Sowie ich das vernehmen konnte, hat man in Warschau schon sehr positiv auf den frühen Besuch von Merz reagiert, denn Scholz ist damals zuerst nach Paris und Brüssel und erst dann - und auch erst Tage später - nach Warschau gereist. Natürlich ist das kein Affront oder so gewesen, aber dass Merz direkt am nächsten Tag nach seinem Amtsantritt nach Paris UND Warschau fährt, ist trotzdem nochmal ein anderes Signal, was man in Warschau wohl sehr positiv aufgenommen hat.
Allgemein bekommt Merz in der Lage sehr viel Kredit eingeräumt. Sowohl bei seiner Personalwahl, wie auch seiner wirtschaftlichen Programmatik. Eine Menge der Dinge die man sich hier von Merz zu erhoffen schein, decken sich garnicht mit seinem bisherigen Politik-Stil oder seinen Erfolgen.