Wir hören immer mehr besorgniserregende Nachrichten. Journalismus konzentriert sich natürlicherweise auch auf negative Nachrichten. Aber wenn ich mittlerweile die Lage höre, geht es mir teilweise schlecht. Vielleicht könnte man eine „Gute Nachricht der Woche“ einführen, die am Ende der Lage kommt, auf die man sich freuen kann und um auch positives hervorzuheben.
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Der Journalismus hat die systemische Herausforderung, dass er seine Daseinsberechtigung und Legitimation vor allem aus dem Aufdecken und Besprechen von Missständen zieht. Zwar gibt es immer wieder Rufe nach „positiven Nachrichten“, in der Realität scheitern entsprechende Angebote aber stets schnell und hart. Weil die meisten Menschen kein großes Interesse daran haben erzählt zu bekommen, wie toll alles irgendwo ist (auch wenn es da natürlich viele Beispiele für gibt).
Wenn man da mal küchenpsychologisch rangeht, dann sind Menschen vielleicht einfach in erster Linie an der Überwindung von Widrigkeiten interessiert, manche haben vielleicht sogar einen Hang zum Fatalismus, dessen Bedienung sie mit Aufmerksamkeit honorieren. Es gibt ja auch praktisch keinerlei erfolgreiche Literatur oder Filmkunst, in der es allen Protagonisten einfach gut geht. Immer steht eigentlich die Herausforderung, das Leid und vielleicht noch dessen Überwindung im Mittelpunkt.
Ich persönlich habe nichts gegen „positive Nachrichten“, würde aber keinem Journalisten jemals empfehlen, darauf in irgendeiner Form ein Format aufzubauen.
Anders sieht es mit konstruktiven Journalismus aus. Hier werden durchaus Probleme und Herausforderungen thematisiert, gleichzeitig werden dafür aber Lösungen angeboten und auch auf Erfolgsbeispiele verwiesen. Dass ist für mich die richtige Brücke zu einer positiven Weltsicht, die die Realität der Aufmerksamkeitsökonomie nicht vernachlässigt.
Das praktiziert die Lage aber schon recht durchgehend und ja durchaus auch explizit. Das Schlagwort ist schon öfter im Podcast gefallen. Empfehlen kann ich außerdem Perspective Daily. Die machen auch explizit und ausschließlich konstruktiven Journalismus und suchen gerade nach neuen zahlenden Mitgliedern.
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So etwas in der Art haben wir eigentlich schon im Forum:
Wird leider sehr selten befüllt. 