Maskenpflicht in den Schulen

In der jüngsten LdN-Folge (264) wird das Aufheben der Maskenpflicht in Schulen als mehr oder weniger „bescheuert“ und fahrlässig dargestellt. Als Lehrer in Niedersachsen kann ich die ganze Diskussion nicht mehr hören, finde diesen Spin aber absolut unpassend. Ihr bezeichnet im weiteren Verlauf die 30 ungeimpften Prozent zu ~90% als „verloren“ und in ihrer Impfverweigerung festgefahren. Wieso spielt dies eine Rolle? Wir tragen die Konsequenzen dieses verantwortungslosen und asozialen Verhaltens. In der Schule. Seit 1 1/2 Jahren.

Ich unterrichte unter anderem Kurse in Jahrgang 12&13 mit jeweils ~20 SchülerInnen und einer 100%igen Impfquote. Diese Jugendlichen haben teilweise ihre Auslandsaufenthalte ersatzlos gestrichen bekommen. Die Kursfahrten finden nicht statt und es droht der dritte Jahrgang ohne Abiball. Ich habe in bald 2 Jahren Pandemie keine einzige Masken-Verweigerung von Schülerinnen-Seite erlebt. In jedem Supermarkt hängen mehr Nasen raus als bei uns auf den Fluren. Die Schülerinnen verstehen aber langsam nicht mehr, weshalb sie aufgrund der Impffaulheit in der Gesellschaft bestraft werden (und argumentieren hier sachlich - ohne dumme Plakate vor dem Bundestag). Jeden Tag. Und ganz ehrlich - ich verteidige die Maßnahmen mittlerweile auch nicht mehr.

Schüler*Innen, die tagsüber 6-9 Stunden Masken tragen, dürfen abends gemeinsam Sport treiben und sich mittlerweile auch in Diskotheken und auf Festivals die Birne volllaufen lassen. Es ist deshalb eher absolut bescheuert, dass sie die Masken als geimpfte Personen in der Schule tragen müssen und im alltäglichen Leben nicht mehr.

Die Maskenpflicht in Schulen gehört im Verhältnis zu den aktuellen Maßnahmen in der Gesellschaft einfach gestrichen. Anderer Meinung kann man fast nur sein, wenn man nicht davon betroffen ist. Ansonsten warten weitere Jahrgänge darauf, dass die von euch als „verloren“ bezeichneten Bevölkerungsgruppen doch geimpft werden. Tolle Aussichten.

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Das ist sehr lobenswert, aber leider kaum repräsentativ. Insbesondere in Grundschulen ist doch außer ein paar vereinzelten Off-Label-Geimpften niemand geimpft. Und ich hab da genug Einblick um zu sagen, dass es da überhaupt keine Probleme gibt. Kein Kind „erstickt“ darunter o.ä. Das ist einfach ein weiteres Bekleidungsstück, und so wie Kinder mit 2 Jahren lernen, in der Öffentlichkeit nicht mehr ihre Hose auszuziehen, lernen sie eben mit 6, in welchen Situationen man eine Maske tragen soll. Dass die die beim Spielen auch mal verlieren, geschenkt. Muss man eben erinnern und ein paar als Ersatz dabei haben.

Ich hab absolut null Verständnis dafür, wenn das in irgendwelchen Bundesländern jetzt abgeschafft werden soll. Über Sonderregeln für wirklich nachweislich durchgeimpfte Klassen könnte man von mir aus gerne nachdenken, aber dann beschweren sich die Eltern der Ungeimpften wieder über diesen „faktischen Impfzwang“, und deswegen wird’s das leider nicht geben.

Vielleicht sollten die dann mal vor dem Bundestag oder irgendwo anders protestieren, statt in ihrer 100% geimpften Klasse vor sich hin zu schimpfen. Auch Schwurbler anpöbeln, wenn sie einem begegnen, ist immer eine sinnvolle Maßnahme. Hatte ich vorhin erst. „Ich hab ein Attest.“ :roll_eyes: Soll sie doch die Cops holen, wenn sie sich beleidigt fühlt. Die können sich das Attest dann gleich mal genauer ankucken.

Der Unterschied ist, in einer 2G-Disco muss man (zumindest wenn der Betreiber sich an die Regeln hält) seinen Impfstatus nachweisen, zur Schule gehen darf jeder.

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  1. Schulen sind ein Pflichtraum. Diejenigen Kinder und Jugendlichen, die anderswo ganz bewusst Kontakte vermeiden (z.B. wegen risikoerkrankten Verwandten im Haushalt), werden so geschützt statt zum Risiko gezwungen weil sie der Schule nicht entgehen können. Maskenpflicht in der Schule unterstützt also die Vorsichtigen (und senkt natürlich das Risiko insgesamt, da in der Schule durch die Anzahl der Personen deutlich mehr Kontakte passieren als im Sportverein).

  2. Schulen senken damit die Wahrscheinlichkeit, für eine Infektion verantwortlich zu sein. Mag sein, dass sich ein Kind irgendwo beim Sport doch infiziert, aber Hauptsache es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in der Schule (und damit der direkten Verantwortung des Staates) passiert.

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Hier möchte ich strikt widersprechen.

Könnte man, wie zu Beginn der Pandemie, Masken aus Stoff tragen, dann würd ich dir zu 100% zustimmen.

Aber die Pflicht zu OP- oder FFP2-Masken zwingt uns, da hochverarbeitete, künstliche Produkte zu nutzen. Und die sind bei längerem Tragen nicht unbedenklich - das wurde mir klar, als ich mal einen Blick in Google Scholar geworfen habe.

Studien zeigen nämlich, dass die Masken kleine Partikel in der Nase absetzen können, die dann zu Reizungen führen: A new form of irritant rhinitis to filtering facepiece particle (FFP) masks (FFP2/N95/KN95 respirators) during COVID-19 pandemic - ScienceDirect
Die Masken enthalten übrigens krebserregende Stoffe: COVID-19 face masks: A new source of human and environmental exposure to organophosphate esters - ScienceDirect
Und entsprechen auch nicht immer den ausgewiesenen Sicherheitsstandards: https://journals.co.za/doi/abs/10.7196/SAMJ.2021.v111i3.15381

Ich finde es also absolut nicht unbedenklich, Kinder und Jugendliche zu zwingen, in einem Viertel ihres Alltags die kommerziellen Masken zu tragen. Wenn wir wieder die Community-Masken erlauben, bin ich ganz bei dir.

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Um eine meiner alten Professor*innen zu zitieren: „Nennen Sie mir etwas und ich zeige Ihnen eine Veröffentlichung die Ihnen sagt welchen Krebs sie davon bekommen können.“ :wink:

Ich trage beruflich sowieso ständig eine Maske, plötzlich ist das aber ein riesen Problem und Aufschrei in der Bevölkerung? Diese Veröffentlichungen zeigen meiner Meinung nach eher dass man während der Pandemie wirklich alles veröffentlichen konnte, wenn Covid19 drauf stand. Masken sind sicher.

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„Schulen senken damit die Wahrscheinlichkeit, für eine Infektion verantwortlich zu sein.“

Das ist meiner Meinung nach halt völlig Banane. Zumindest nach niedersächsischen Regelungen. Vor allem, wenn ich den Nutzen dieser Maßnahmen bewerte. Wir reden über 20-30 Leute in einem Raum. Hier müssen die Masken getragen werden, aber in der Frühstückspause und zum Trinken dürfen diese abgesetzt werden. Sollen die „Vorsichtigen“ in den 5-Minuten-Pausen die Luft anhalten um Aerosolen auszuweichen? Die hohen Inzidenzen bei den <18-jährigen belegen doch, dass sich diese Bevölkerungsgruppe massenhaft ansteckt - obwohl wir in fast allen Bundesländern noch Masken tragen. Die Vorsichtigen haben trotzdem Pech, wenn sie 90 Minuten neben dem Disco-Gänger sitzen. Deshalb ist die Maskenpflicht in der Schule im Verhältnis zu anderen Öffnungsstufen in der Gesellschaft meiner Meinung nach einfach nicht angemessen.

Nein. Ihre Kritik zielt außerdem vollkommen an meinem Punkt vorbei. In der Podcast-Folge wird sinngemäß gesagt, dass „wir auch wissen, dass längeres Tragen einer Maske nicht so angenehm ist. Wir sind während der Pandemie auch schonmal für einige Stunden Zug gefahren.“

Dieses „nicht so angenehme“ Gefühl schultern wir den Jugendlichen über 30 Stunden pro Woche auf. Während in fast allen Büros die Masken am Sitzplatz abgenommen werden und ähnliche Späße erlaubt sind. Völlig unpassend und einfach ungerecht. Sie können ja gerne mal rumfragen wie angenehm die Schüler*innen ihre Maske nach 15 Minuten auf dem Fahrrad finden. Oder nach der 9. Stunde um 15:15. Spoiler: Der Hosen-Vergleich zieht nicht. :slight_smile:

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Es war doch auch insofern politisches Kalkül, die Maskenpflicht in den Schulen aufzuheben, um zum einen mehr 2G mit Durchinfizierung unter den Schülern zu erreichen und zugleich bei deren Eltern und Großeltern den Impfdruck zu erhöhen.
In Baden-Württemberg besteht weiterhin eine Maskenpflicht außerhalb des Klassenraums, so dass sich mögliche Infektionen zumindest auf ein Kontakt-Cluster (Klasse) überprüfen lassen, sollte bei den 2-3 wöchentlichen Tests ein Fall von Covid auftauchen.
Ich kann die Aufhebung der Maskenpflicht im Klassenraum (!) nur befürworten, da sie verbale und nonverbale Äußerungen und damit die Sprachbildung extrem behindert, dafür dass die Kinder und Jugendlichen i.d.R. (!) kaum Symptome haben und i.d.R. (!) mit Gleichaltrigen verkehren.

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Ich unterrichte in Rheinland-Pfalz und bin im Grunde froh, nicht ständig Maske tragen zu müssen. Auch wenn es das Risiko erhöht.
Es erschwert den Unterricht deutlich, wenn es dauernd Nachfragen wegen der schlechteren Verständlichkeit gibt.
Und wer selbst viel sprechen muss merkt auch, dass die Maske behindert.
Zuguterletzt kann ich mit Maske die Reaktion der Schüler deutlich schlechter einschätzen. Das ist aber wichtig, um auf die Schüler eingehen zu können. Daher ist mir persönlich - je nach Altersklasse - Distanzunterricht lieber als Präsenz mit Maske.

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Ja, da hast du natürlich recht. :smiley: In die Sonne stehen, tief einatmen und ein Glas Leitungswasser trinken gibt doppelt Krebs und von den Schwermetallen im Wasser auch noch was Drittes oben drauf. :stuck_out_tongue:

Mein Beitrag war aus der Perspektive einer Allergikerin und Asthmatikerin - ich lebe halt schon immer damit, dass Dinge, die sicher sein sollten, für mich eben doch nicht sicher sind. Hab meine Schulzeit zu 80% mit laufender Nase verbracht. Das war eine Qual. Wenn man solchen Kindern wie mir noch eine Maske aufdrückt, die womöglich zusätzlich reizt, dann tut es mir für sie einfach wahnsinnig leid. Das war eigentlich alles, was ich sagen wollte.

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Ich hab mal nur in die zweite Studie hinein gekuckt, da nur diese sich auch mit OP- und nicht nur mit FFP2/KN95-Masken beschäftigt hat. Und da steht im Fazit doch eindeutig:

Obtained values were several orders of magnitude lower than the corresponding threshold level, indicating that the use of COVID-19 face mask is safe for citizens regards OPEs inhalation.

Klar, wie ein Vorgänger schon anmerkte, sind wir ständig mit irgendwelchen Stoffen in Kontakt, die möglicherweise Krebs auslösen können, im Zweifelsfall eben die kosmische Hintergrundstrahlung oder aus dem Boden ausgasendes Radon. Aber das steht doch in keinem Verhältnis zum Risiko an Covid19 zu erkranken, selbst für Kinder nicht.

Kleiner Tipp: Wenn Kinder in der Schule „nur“ mit solchen Stoffmasken ausgestattet sind, wird in 99,99% der Fälle vermutlich auch niemand etwas sagen. Die Kinder selber werden das zumindest in der Grundschule wahrscheinlich eh nicht unterscheiden können, und die Lehrer werden sich damit begnügen halbwegs zu kontrollieren, dass überhaupt alle Maske tragen. Ob man nun seine Kinder wirklich mit der durchaus geringeren Schutzwirkung dieser Masken ausreichend geschützt sieht, muss jeder selber wissen.

Äh, aber das passiert doch nicht zum Spaß, aus irgendwelchen sadistischen Launen der Erwachsenen heraus, sondern weil Covid19 derzeit (auch) eine weit zirkulierende, höchst gefährliche Kinderkrankheit ist. Es wird immer verglichen, dass die Krankheit bei Kindern viel seltener schwere Verläufe aufweist, als bei Älteren oder insbesondere Senioren, und das ist selbstverständlich richtig. Aber die Schlussfolgerung, dass Kinder ja praktisch ungefährdet sind, ist falsch. Polio verläuft z.B. bei Kindern auch zu 95% asymptomatisch, die meisten Maserninfektionen erzeugen auch keine Langzeitschäden, und an Windpocken stirbt praktisch niemand. Trotzdem werden aus guten Gründen alle Anstrengungen unternommen, dass unsere Kinder möglichst nicht mit diesen Erregern durchseucht werden. Wir schließen sogar regelmäßig Kindergärten wegen Kopflausbefall. Es ist mir daher völlig unbegreiflich, dass bzgl. Covid19 und Kinder jetzt das eigentlich weithin als gefährlicher Unsinn betrachtete Prinzip „Masern-Party“ politischer Mainstream geworden zu sein scheint.

Und was Erwachsene ohne Masken in Büros u.ä. angeht, sehe ich da erhebliche Unterschiede zur Situation an Schulen:

  1. Die meisten Leute arbeiten nicht in schlecht belüfteten Großraumbüros mit 20–30 Leuten, die nur Armlänge voneinander entfernt sitzen.
  2. Sehr viele Erwachsene sind mittlerweile geimpft. Oder sie hatten zumindest die Chance und sind ansonsten selber Schuld.
  3. Erwachsene sind für sich selbst verantwortlich, und können sich durchaus auch selber mit Masken schützen, selbst wenn es nicht vorgeschrieben ist, oder sie können „Risikokollegen“ aus dem Weg gehen, oder anderweitig einschätzen welches Risiko sie der Bequemlichkeit halber eingehen oder nicht. Insbesondere bei jüngeren Kindern ist das nicht der Fall, und wenn die Maskenpflicht fällt, wird man Schwierigkeiten haben seinen eigenen Kindern zu erklären, warum sie Maske tragen sollen, aber andere Kinder nicht.

Covid19-Impfungen für Jugendliche sind seit kurzem zugelassen, für Kinder im Grundschulalter in der Testung. Es ist völlig absurd, da jetzt praktisch unmittelbar bevor diese die Gelegenheit zur Impfung erhalten, nochmal eilig Schutzmaßnahmen abzuschaffen, damit sich nochmal kurzfristig möglichst viele infizieren.

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Der Unterschied ist, in einer 2G-Disco muss man (zumindest wenn der Betreiber sich an die Regeln hält) seinen Impfstatus nachweisen, zur Schule gehen darf jeder.

Wir reden aber nicht nur von 2G-Discos, es gibt 1000 Innenräume in denen sich die Schüler aller altersklassen jeden Tag, außerhalb der Schule, ohne Maske, treffen. Und es geht bei weitem nicht nur um die älteren Schüler. Diesen Sommer rein zufällig im Freizeitpark gewesen? Oder vielleicht in der Trampolinhalle oder im Indoorspielplatz? Oder im Fußballstadion? Da fragt man sich schon wieso das Gesundheitsamt bei Schulen so strikt ist, aber bei einem Freizeitpark so großzügig ist. Und bezüglich der „Schulpflicht“: Ich komme aus Hessen. Hier wurde die Schulplicht anfangs aufgehoben bzw. kann man sich jetzt immer noch per Attest davon freistellen lassen. Die Lehrer müssen dann trotzdem Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellen (wie für Kinder in Quarantäne auch).

Des Weiteren geht es ja auch nicht ausschließlich um die Maskenplficht, es gibt in der Schule noch weitere sehr sehr absurde Regeln in den Schulen. Dieses ständige Hände desinfizieren bspw. oder bei einem Geburtstag darf nur verpacktes Essen (kein selbst gebackener Kuchen o.ä.) mitgebracht werden. Ja selbst „Berührungen“ (je kleiner die Kinder desto weniger lässt sich das vermeiden) sollten unterlassen werden. Wüsste nicht dass sich Corona durch den Magen überträgt und das Thema Schmierinfektionen ist durch oder?

Also wer hier nicht sieht, dass die Arbeitgeberlobby ordentlich Druck gemacht hat, um KEINE Testpflicht zu bekommen, ist nicht zu helfen. Ebenso sieht die Realität in den Büros wirklich krass aus. Schreibtisch keine Maske, Weg zum Klo Maske, Kaffeeküche keine Maske, Kantine keine Maske usw usf.
Ich stimme dem schon zu, dass man die Testpflicht an Schulen hat, weil a) die Kinder keine Lobby haben und b) man ja wenigstens ein paar Zahlen bekommen möchte.

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Nein, war ich nicht. Aber ein Arbeitskollege war mit seinen Töchtern, und er berichtet, (im Gegensatz zu Schulen) drastisch reduzierte Kapazität, die meisten Fahrgeschäfte natürlicherweise im Freien, Shows indoor mit Maskenpflicht. Davon abgesehen gibt es zwar eine Schulpflicht, aber meines Wissens keine Freizeitparkpflicht, so dass niemand gezwungen wird, seine Kinder dahin zu schicken.

Mein Verein durfte lange gar nicht spielen, während Schulen zumindest im Wechselunterricht geöffnet waren. Dann Kapazitätsbeschränkung unter 20% plus weitere Regeln, mittlerweile 2G. Und natürlich unter freiem Himmel.

Ja, vieles in unseren nationalen und regionalen Pandemiestrategien ist absurd. Politiker versuchen permanent mit einem Virus irgendwelche Deals auszuhandeln, und wenn sie eigentlich vollkommen angebrachte Maßnahmen aus irgendwelchen Gründen ablehnen, weil z.B. Lobbyisten ihnen gesagt haben, dass das doof wäre, beschließen sie als „Ausgleich“ stattdessen etwas absurdes, damit sie wenigstens irgendetwas unternommen haben.

Insofern würde es schon ins Bild passen, die sinnvolle Maskenpflicht durch irgendetwas neues, absurdes zu ersetzen. Aber das kann man doch deswegen nicht ernsthaft wollen.

Hier korrigiere ich mal etwas:

b) man ansonsten anderthalb Jahre praktisch nichts zum Schutz der Kinder unternommen und sich stattdessen auf den unhaltbaren Standpunkt versteift hat, Schulen wären mit ein bisschen Lüften von Natur aus sichere Orte und Kinder würden sich sowieso nicht anstecken, und deswegen bräuchte man auch keine Konzepte für vernünftigen Distanz- oder Wechselunterricht, keine Luftfilter, Quarantäne allenfalls für Sitznachbarn, weil man alle Erkenntnisse zu Aerosolen der letzten anderthalb Jahre gepflegt ignorieren kann, usw.

Für die Politik (und entsprechend umfassend angehörte Astroturfgruppen wie „Familien in der Krise“ u.ä.) sind Schulen eben im wesentlichen Kinderverwahrstellen, damit die Eltern arbeiten gehen können.

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Das wird offenbar sehr unterschiedlich gehandhabt. Ich kenne zwei Schulen im selben Landkreis; in einer werden nach jedem Lerngruppenwechsel (also mehrmals am Tag) alle Tische desinfiziert, in der anderen gar nicht. Dafür haben in letzterer fast alle Kinder/Jugendlichen weiterhin ihre Maske an, in ersterer hingegen fast nur noch die älteren Jugendlichen. Verpflichtendes Händewaschen gibt’s in keiner der beiden mehr, und Vorschriften zum Essen auch nicht.

Die stark fragmentierten Corona-Regeln an Schulen haben aus meiner Sicht ihren Hauptgrund in kaum vorhandenen Vorgaben seitens des Schulamtes.
Da ist jede Schule selbst mit der Umsetzung in der Verantwortung.
Im Grundsatz ist die Idee nicht schlecht, da jede Schule andere Voraussetzungen hat.
Allerdings sollten Rahmenbedingungen wie Maskenpflicht wann wie und wo bzw. das Desinfizieren von Oberflächen vorgegeben werden können. Meine Kinder sind an 3 verschiedenen Schulen. Alle handhaben den Umgang mit Corona anders.

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Absolute Zustimmung. Masken im Unterricht ist nicht wie Zugfahren. Gerade in Unterrichtsgruppen, wo es so schon schwierig ist, macht die Maske teilweise ein sinnvolles Unterrichtsgespräch fast unmöglich. Die so entscheidende nonverbale Kommunikation ist massiv behindert. Kinder, die schlecht Deutsch sprechen, lernen die Sprache noch schlechter. Wenn Kinder sich untereinander im Klassengespräch nicht verstehen, lenken sie sich erst recht gegenseitig ab. Ich muss im Unterricht ständig nachfragen, was Schüler gesagt haben. Extrem nervig und bremsend! Es gibt Kinder, die erkenne ich auf dem Pausenhof gar nicht, wenn sie mal einen anderen Pullover tragen und die Maske nicht auf haben - für eine gute Beziehungsarbeit zu den Kindern, die Anfang aller Bildung ist, ist die Maske ein richtig heftige Belastung. Die Kinder an den „behüteten“ Schulen stecken diese Einschränkungen vielleicht weg. Aber dort, wo es so schon schwierig ist, wird es durch die Masken noch komplizierter.

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Ich hatte mich ehrlicherweise gefreut als die Maskenpflicht (am Platz) für meine beiden Kinder vor ein paar Wochen ausgesetzt wurde. Beide tun sich mit dem tragen der Maske schwer und klagen u.a. immer wieder über Kopfschmerzen wenn sie diese tragen müssen. Deswegen zucke ich immer ein bisschen zusammen wenn gesagt wird, dass das ja eine minimalinvasive Maßnahme ist. Zudem berichten mir auch viele Lehrkräfte, dass die Qualität des Unterrichts leidet.

Zudem gibt es zumindest in den Klassenzimmern meiner Kinder mittlerweile Luftreiniger und CO2-Ampeln. Zusätzlich wird dann ja noch 3x die Woche getestet. Unter diesen Voraussetzungen finde ich das Risiko die Maske weg zu lassen vertretbar.

Grundsätzlich ärgert mich einfach dass deutschlandweit sehr wenig getan wurde um die Klassenzimmer „krisensicher“ mit Luftreinigern und ggf. auch Plexiglaswänden auszustatten. Stattdessen ist man immer recht schnell dabei den Kindern Maßnahmen aufzuerlegen.

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Es gibt bei euch luft Reiniger. davon können wir nur träumen. wir werden wahrscheinlich wieder den ganzen Winter mit offenen Fenster Sitzen. Aber um noch Mal zu den Masken zurück zu kommen. Bei uns gab es vor gut einem Jahr das aussetzen der Masken Pflicht aber die Schulleitung hat uns empfohlen das wir die Maske auf behalten. Da war es so das die meisten Schüler die Masken die ganze Zeit auf hatten. Außer für wenige Minuten, wenn man halt Mal eine Pause von der Maske brauchte. Ich verstehe beide Seiten aber ich würde mich auch über einer Auflösung der Masken Pflicht freuen, weil es für viele auf Dauer echt anstrengend ist. Ich würde mir dann wieder statt meiner Op Maske eine FFp 2 Maske aufsetzen, damit ich mich auch selber schütze. vor allem an Tagen wo man von 7:40-15:30 Schule hat ist die Maske echt anstrengend.

Es gibt bei euch Luft Reiniger. davon können wir nur träumen.

Dafür mussten aber auch einige engagierte Eltern lange und beharrlich auf die Gemeinde (=Schulträger) einwirken.

wir werden wahrscheinlich wieder den ganzen Winter mit offenen Fenster Sitzen.

Und da gibt es durchaus auch Stimmen welche die Effektivität der dieser Lüftung durchaus in Frage stellen. Prof Kähler von der Universität der Bundeswehr München hat die Probleme der freien Lüftung hier mal ganz gut zusammengefasst: Schutzkonzept für Schulen in der Praxis erklärt von Prof Kähler - YouTube

Bei uns gab es vor gut einem Jahr das aussetzen der Masken Pflicht aber die Schulleitung hat uns empfohlen das wir die Maske auf behalten. Da war es so das die meisten Schüler die Masken die ganze Zeit auf hatten.

Das ist bei meinen Kindern aktuell ähnlich. Obwohl es aktuell keine Maskenpflicht gibt, bitten einige Lehrkräfte darum, trotzdem Masken aufzusetzen. Und die meisten tun das dann auch. Eigentlich auch ein Beleg dafür, dass es nicht zwingend eine verordnete Maskenpflicht braucht.