Man kann gegenüber Corona nicht „skeptisch“ sein

Erstmal ein Lob wieder für die neue Folge. Die Lage ist immer eines meiner wöchentlichen Highlights.

Mir ist trotzdem eine Sache aufgefallen: Nachdem ihr richtigerweise darauf hingewiesen habt, dass man Begriffe wie „Familiendrama“ vermeiden soll, habt ihr beim nächsten Thema das Wort „Corona-Skeptiker*innen“ benutzt. Ich höre das in letzter Zeit sehr oft in ansonsten seriöser Berichterstattung. Man kann gegenüber einer wissenschaftlich einwandfrei bewiesenen Pandemie nicht „skeptisch“ sein, man kann sie höchstens leugnen.

Liebe Grüße
Nicolai

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Ich stimme dir zu. Wir müssen unsere Sprache immer wieder und dan allen Stellen reflektieren :). Und ab und zu Input von anderen bekommen.

Ich möchte noch einen anderen Gedanken los werden:

Ich wünsche mir öffentlichen Raum zu jammern. Dieser sollte auch genauso (oder besser) betitelt und von anderen Themen abgegrenzt werden.
Weil: ich denke, vielen geht es in der aktuellen Situation nicht gut oder haben zu knabbern. Viele denken an Leute, denen es noch schlechter geht. Andere leugnen die Situation. Wenn wir alle mal drüber sprechen könnten, dass das nicht einfach ist, wenn sich ein Gefühl der Gemeinschaft einstellen könnte, dass wir alle im selben Boot sitzen und dennoch andere Probleme haben, wenn wir uns gegenseitig zuhören und uns aussprechen könnten: dann denke ich, könnten wir alle damit viel besser umgehen. Aus Solidarität und Gemeinschaft kann so viel Kraft erwachsen.
Nur traut sich wohl keiner öffentlich zu jammern, weil man dann gleich einen auf den Deckel bekommt, wie man es wagt, sich zu beschweren wo doch… Wie man so schwach sein kann, … Gibt bestimmt noch mehr Gründe. Bestimmt habe ich diese Gründe auch schon vorgebracht. Und Jammern darf auch nicht Selbstzweck sein. Eher als erster Schritt im Trauerprozess um den Verlust unseres bisherigen Lebens, das wir erfahren haben. Danach kommen dann andere Schritte.

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Was mir in den Klassischen Medien fehlt ist eine Differenzierte Berichterstattung.
Ich habe das Gefühl, dass alles was nicht der gängigen Meinung zustimmt als Skeptiker, Leugner und Verschwörungstheoretiker abgestempelt wird (nicht nur bei diesem Thema). Ich habe weiter das Gefühl, dass dies gemacht wird um sich mit dem Thema nicht weiter beschäftigen zu müssen. Das kann ich bei Einzelpersonen verstehen da es eine Art des Umgangs mit schwierigen Themen ist. Aber bei „den Medien“ ist es unangebracht.

Für mich gibt es bei dem Thema Corona schon Aspekte bei denen ich skeptisch bin. Vor allem beim Thema Impfstoff und Langzeitfolgen. Auf der einen Seite sind wir gegen „genveränderte Nahrung“ auf der anderen Seite lassen wir uns einen „genveränderten Impfstoff“ injizieren. Also ich bekomme das für mich nicht zusammen.

Außerdem sehe ich einen Impfzwang auf uns zukommen der durch gesellschaftlichen Ächtung und Ausgrenzung erwirkt wird.
Für Klinikpersonal ist dieser Impfzwang jetzt schon spürbar.

Nun ich finde schon darf kann zum Thema Corona skeptisch sein. Dein Argument geht ein bischen in die Richtung bist Du nicht der einen Meinung, dann bist Du automatisch der anderen. Das ist mir zu sehr schwarz/weiß gedacht.

Ich finde man darf durchaus skeptisch sein was die Gefährlichkeit der Krankheit betrifft, so lange diese einfach noch nicht ausführlich erforscht ist. Und zwar in Beide Richtungen. Gerade die Langzeit-Folgen der Erkrankung sind noch fast komplett offen.

Dann darf man auch sekptisch sein, was die Maßnahmen unserer Regierungen betrifft. Gerade in Bezug darauf, dass verschiedenste Kurse gefahren werden. Mich ärgert, dass die Politik den Sommer nicht genutzt hat um smartere Maßnahmen zu finden, als nur wieder mit dem Hammer drauf zu hauen. Mich stört aber auch das man dann bei den Maßnahmen teilweise so inkonsequent ist. Da macht man Reihenweise Restaurants mit guten Konzepten zu, lässt aber die Schulen ohne vernünftige Konzepte offen und schickt Lehrer älterer Jahrgänge einfach ins Feuer.

Nein, es gibt eben nicht nur Leute die Corona Leugnen und die die es nicht tun. Die Kritik rund ums Thema Corona und Corona-Maßnahmen ist durchaus vielschichtiger.

Gruß
Kite

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Ich finde man darf durchaus skeptisch sein was die Gefährlichkeit der Krankheit betrifft (…)

Man darf alles, aber man muss nicht jeden substanzlosen Quatsch, den man auf Youtube gefunden hat, auch äußern. Man muss sich auch nicht wundern das manche das dann als Quatsch bezeichnen.

(…) in Beide Richtungen.

Stehen die Toten wieder auf? Sind diejenigen mit Langzeitfolgen danach dafür Superman? :thinking:

verschiedenste Kurse (bei Maßnahmen)

Liegt am Förderalismus (der politisch gewählten Länderregierung) und verschiedenen Fallzahlen. Ist zwar nicht nachvollziehbar manchmal, aber sehe ich als Stärke des deutschen Systems.

smartere Maßnahmen statt Hammer

Vielleicht ist es nicht aufgefallen aber der Lockdown, war verglichen mit anderen Ländern gar kein Lockdown. Der Lockdown „Light“ ist nur noch für einige Branchen hart.

Restaurants mit guten Konzepten zu, lässt aber die Schulen ohne vernünftige Konzepte offen

Beide öffneten wieder mit Konzepten. Da es aber unter 83 Millionen Einwohner, aber auch bestimmt 83 Millionen Epidemiologen gibt bleibt natürlich die Bewertung jeden überlassen. Warum schließen sie wieder? Grundsätzlich sind Restaurant Besuche unwichtiger als Bildung - oder sehe nur ich das so? Restaurants, genauso wie kulturelle Einrichtungen, erwischt es weil hier als verzichtbar betrachtete Menschenansammlungen vermieden werden können. Das drückt soziale Kontakte.

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Nein, das ist sachlich falsch. Die Impfstoffe sind nicht „genverändert“. Nein, sie verändern auch nicht das Erbgut des Menschen (1, 2).

Außerdem sehe ich einen Impfzwang auf uns zukommen der durch gesellschaftlichen Ächtung und Ausgrenzung erwirkt wird.

Es wird keine Impflicht geben, also gibt es auch keinerlei staatlichen Zwang. Wer einen vermutlich sicheren Impfstoff nicht einehmen will muss aber sich nicht wundern wenn er für sein „querdenken“ auch schief angeschaut wird - insbesondere wenn man in einem Gesundheitsberuf arbeitet.

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Hallo axre,

ich wollte jetzt eigentlich gar nicht inhaltlich zu den Maßnahmen selbst, sondern zum Topic hier diskutieren. Deine Reaktion auf meinen Beitrag offenbart aus meiner Sicht ein wenig das Problem. Du scheinst allein dadurch, das ich sage ich bin skeptisch irgendwie getriggert worden zu sein. Ich glaube zumindest zu erkennen, das Du mir unterstellst, ich würde bezüglich Corona irgend etwas verharmlosen wollen und Du müsstest entsprechend dagegen halten. Du nimmst also eine art Verteidigungsposition ein. Und genau da haben wir aus meiner Sicht das Problem, wie wollen wir den in einen konstruktiven Diskurs kommen, wenn wir direkt Fronten bilden? Und genau das passiert, wenn Jemand der skeptisch ist sofort als Leugner betitelt wird:

Nicht jeder der nicht komplett auf Regierungskurs ist, ist doch gleich ein Leugner der Pandemie. Die Welt ist eben nicht schwarz/weiß. Und Dinge auf einer Sachebene zu diskutieren gehört zu einer Demokratie dazu. Und ich beteilige mich nicht an der Diskussion nicht, weil ich Hobby-Epidemiologe bin, sondern weil ich ein wahlberechtigter Bürger in diesem Land bin und deshalb am politischen Diskus teilnehmen möchte. Denn am Schluss entscheidet auch meine Stimme über den politischen Kurs im Land. Genau darum ging es mir.

Deine Kommentare an mich, nun auch noch im Detail zu erwidern führt glaube ich zu nichts. Nur so viel ich halte die Pandemie für sehr gefährlich, gerade bei den noch wenig erforschen Langzeitfolgen darauf zu setzen, das wird schon nicht so schlimm sein, halte ich für russisch Roulette. Und auch der Lockdown (egal ob das die treffenste Bezeichnung ist) war aus meiner Sicht zu dem Zeitpunkt bereits alternativlos.

Nur zur Bildung will ich noch eines im Detail ergänzen. Ich habe erst die Tage von der Einschätzung gehört, dass für die Generation Schüler die von der Situation betroffen sind dieses verlohrene Jahr Auswirkungen haben könnte, die das ganze weitere Leben betreffen. In sofern ist die Bildung natürlich sehr wichtigt. Die Frage ist eben nur ob man deshalb Lehrkräfte, die klar zu Risikogruppe gehören, mit Druck dazu zwingen sollte sich dem Risiko einer Infektion aussetzen zu müssen um das System aufrecht zu erhalten. Also steht Bildung über dem Recht auf Leben und Gesundheit? Das sind Punkte, die man schon mal diskutieren sollte.

Gruß
Kite

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Klar darf man skeptisch sein und das sollte man auch. Aber die Leute die da in Coronazeiten ohne Schutzmaßnahmen eine Polonaise machen und damit bewußt gegen Anordnungen verstoßen, sind keine Skeptiker. Von daher sehe ich das Wort Skeptiker auch als Verharmlosung (wobei mir das auch erst jetzt beim Lesen hier aufgefallen ist)

Genveränderte Nahrung ist ja auch böse, wenn dann schon gutes altes „atomic gardening“, das ist keine Gentechnik und völlig sicher Ironie off.

Hallo @Kiteamangu,

leider geht es bei Corona eben auch um Inhalte, nicht nur um das ungute Bauchgefühl. Du leugnest z.B. das die Krankheit gefährlich ist - die entsprechenden Zahlen zur Sterblichkeit, Ausbreitungswege etc. liegen vor. Verrückt auch das diese Zahlen zur Sterblichkeit sich kaum „in Beide Richtungen“ entwickeln können - daher auch die sarkastische Frage, ob die Toten den wieder auferstehen? (Rein statistisch, mit besserer Behandlung usw. kanns natürlich trotzdem ein bisschen besser werden.)

Du scheinst allein dadurch, das ich sage ich bin skeptisch irgendwie getriggert worden zu sein.

Nein, mich triggern uninformierte Kommentare, die vor Falschaussagen nur so trotzen, auf die ich kurz vorher antworte.

wie wollen wir den in einen konstruktiven Diskurs kommen

Gerne kannst du ja ausführen wieso und auf welcher Basis du die Gefährlichkeit von Corona leugnen willst. Zu einen konstruktiven Dialog gehört auch Ehrlichkeit und Wissenschaftlichkeit. Ehrlichkeit fängt da an, Leugnung von wissenschaftlichen Ergebnissen (auch indirekte) auch als solche zu bezeichnen. Und, meine Erfahrung - wer Gefährlichkeit bezweifelt kommt gerne mit einem albernen Youtube-Video & substanzlosen Grippe-Vergleich. Das will ich natürlich nicht vorwerfen. Daher bin ich gespannt, was denn nicht gefährlich an Corona ist, und vor allem - was ist der Maßstab?

Deine Kommentare an mich, nun auch noch im Detail zu erwidern führt glaube ich zu nichts.

Das ist schade, ich lasse mich gerne noch überraschen.

Die Frage ist eben nur ob man deshalb Lehrkräfte, die klar zu Risikogruppe gehören, mit Druck dazu zwingen sollte sich dem Risiko einer Infektion aussetzen zu müssen um das System aufrecht zu erhalten.

Es wird auch viel erzählt was nicht oder nicht mehr stimmt, nur zur Erinnerung. Ich habe nur gehört das in NRW zumindest Risikogruppen nicht lehren mussten. Das wird aber auch in jedem Bundesland anders sein. Ich denke man kann sich darauf einigen das man bestimmte Gruppen besonders schützen muss, ohne das damit unvertretbare Nachteile verbunden sind.

Also ich bin die letzen Monate großer Fan der Skeptiker-Bewegung geworden, gerade weil sie aktiv gegen allerlei gefährliches Halbwissen und Pseudowissenschaften kämpfen und deshalb ist das Wort „Skeptiker“ für mich positiv vorbelastet. Du meinst wohl eher Querdenker. :wink:

Gruß
Kite

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Schönes Ablenkungsmanöver :wink:

Trotzdem vielen Dank für den Hinweis, denn diese Skeptiker-Bewegung kannte ich noch nicht.

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Du kennst nicht z.B. Hoaxilla, den skeptischen Podcast aus Hamburg? :wink:
https://www.hoaxilla.com/

Wenn ich mich richtig erinnere, haben die aber auch schon irgendwo mal erwähnt, dass sie sich heute vermutlich nicht mehr „skeptischer Podcast“ nennen würden, weil das Wort Skeptiker dummerweise eine Art Bedeutungswandel erfahren hat und von Verschwörungsideologen und anderen Schwurblern praktisch vereinnahmt wurde.

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Was diese echten Skeptikerinnen angeht (mit echt meine ich, dass die tatsächlich nach wissenschaftlichen Kriterien arbeiten) kann ich den Hoaxilla-Podcast empfehlen. Da sind auch regelmäßig im Format ‚Ferngespräche‘ mit Tommy Krapweis Mitglieder der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) und weiter interessante Menschen wie Pia Lamberty oder Lydia Benecke zu Gast. Es gibt übrigens auch die sogenannte SkepKon, auf der sich diese Skeptikerinnen einmal im Jahr treffen.

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Das Wort ‚Corona-Skeptiker‘ bezog sich meiner Erinnerung nach im Podcast aber konkret auf die Querdenken-Demos. Und das hat halt nichts mit einem rational begründeten Skeptizismus zu tun, was dort passiert. Da wird einfach nur geleugnet und geschwurbelt.

Aber selbst in einer anderen Verwendung halte ich den Begriff für problematisch. Wer einzelne Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung kritisiert, ist ja auch nicht gegenüber Corona skeptisch. Korrekt müsste diese Person ja dann als ‚Corona-Maßnahmen-Skeptiker*in/-Kritiker’in‘ bezeichnet werden. Das ist ja auch vollkommen okay.

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Das Problem ist doch, was der Empfänger hört, bzw. wie ein Begriff für den Empfänger definiert ist.

Bei einem Drama denke ich an wirklich heftige Geschehnisse. Ich finde es andersrum immer wieder affig, wenn irgendjemand von einem Drama spricht, wo es höchstens um kleine Aufreger geht. Bei Teenagern immer wieder gerne genommen. Ich selbst denke bei „Familiendrama“ wirklich an Todesfälle und finde das Wort „Drama“ überhaupt nicht verharmlosend.

Und bei „skeptisch sein“ denke ich daran, dass man das Mitgeteilte vernünftig und in Ruhe hinterfragen sollte. In den seltensten Fällen ist selber Denken eine schlechte Idee :wink:

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Hallo axre,

Nein absolut nicht!

Da hast Du mich ganz grundsätzlich falsch verstanden. Bei den Sterberaten gibt es für mich eigentlich keinen Interpretationsspielraum mehr. Das ist bereits gut erforscht. Dazu kommt noch, so mehr ich mich mit dem SARS-CoV2 / Grippe Vergleich beschäftigt habe, um so weniger halte ich den Vergleich überhaupt noch angebracht, egal wie viel höher die Sterblichkeit nun ist. Dieser Vergleich ist für mich irgendwie eine Relativierung der Grippe, die man durchauch ebenfalls als gefährliche Krankheit sehen sollte. Auch ich habe die Mahner der letzten Jahre was das betrifft ignoriert, die aktuelle Lage hat mich da sensibilisiert. Deshlab denke ich sollten wir uns wenn wir das akute Geschehen rund um Corona halbwegs überstanden haben, deutliche Gedanken machen ob wir die Risikogruppen nicht auch besser vor der Grippe schützen sollten.

Ein Punkt zu dem man aber natürlich verschiedener Meinung sein darf, sind z.B. die Spätfolgen einer Corona Erkrankung. Dazu fehlen naturgemäss scheinbar noch brauchbare wissenschaftliche Untersuchungen. Generell ist es doch so, dass man in der ersten Lebenshälfte nicht großartig zu befürchten hat, an Corona zu sterben so lange man keiner deutlichen Risikogruppe angehört. Die bisher beschriebenen Spätfolgen einer durchgemachten Erkrankungen scheint aber Erwachsene fast jeden Alters zu betreffen. Aber das ganze Bild setzt sich für mich vage aus Einzelmeldungen zusammen. Und aus dem Grund kann ich im Moment nicht mal im Ansatz für mich sagen ob die schwereren Spätfolgen von der Presse aufgebauscht Einzefälle sind, oder ob das vieleicht sogar massenhaft auftritt.

Und genau darauf habe ich mich hier bezogen:

Tut mir leid, dass das nicht deutlich genug wurde. Und ich finde eben da muss man auch mal akzeptieren können, das der ein oder andere das halt für Einzefälle hält. Deshalb ist man dann nicht gleich ein Faktenleugner. Weil die Faktenlage eben so schwammig ist.
Ich persönlich halte allerdings den Ansatz bei ungenügender Faktenlage einfach mal anzunehmen, das wird schon nicht so schlimm sein für gefährlich. Und genau mit dem Argument würde ich dagegen halten und nicht damit man wäre ein Corona-Leugner.

Zum Thema Schulen:

Siehste und nun sind wir in der genau gleichen Situation nur mit vertauschen Rollen. Ich bin erschrocken über Einzelmeldung von Lehrpersonal die disziplinarisch gezwungen werden sollten zu unterrichten. Die hatten offensichtlich berechtigte Angst um ihre Gesundheit. Würde ich jetzt schwarz/weiß malen wollen, könnte ich Deinen Einwand zum Anlass nehmen Dir zu unterstellen zu leugnest die Gefährlichkeit der Krankheit und/oder die Eignung der Maßnahmen.

Gruß
Kite

Moin,
ich habe eine kurze Rückfrage zum Titel dieses Kommentars: Kann mir mal kurz jemand sagen, ob damit die Infektion selbst, deren Ursprung oder die verschiedenen Strategien damit umzugehen gemeint ist?
Hier würde ich differenzieren, da man keine Skepsis haben muss, das gerade Millionen Menschen an einem Virus erkrankt sind.
Es ist offenbar nicht hinreichend belegt, wo er genau auf den Menschen überging, doch dass dies geht wurde ja nun unlängst nochmal durch Nerze belegt. Man kann hier also skeptisch sein, ändert aber nix an der aktuellen Situation, sondern bietet schönen Nährboden für jene, die für alles einen Schuldigen suchen.
Skepsis gegenüber der (nationalen) Weise, damit umzugehen, finde ich ok insofern man trotzdem im Sinne der Allgemeinheit die beschlossenen Maßnahmen respektiert und auch sieht, dass es keinen blueprint gibt für dieses Szenario. Da kommt es auch zu Entscheidungen, die sich im Nachhinein als weniger gut erweisen. Das ist aber normal in so komplexen Problemen. Hier kann man nur im laufenden Vorgang lernen und - wenn man unter Skepsis auch das Hinterfragen eigener Entscheidungen versteht - sogar sinnvoll Fortschritte durch Skepsis erzeugen. Aus meiner Sicht wird das eben von vielen nicht gesehen und viel unsachlich hochgekocht, weil die noch fehlenden Daten Raum für Spekulationen und leider Bühne für Selbstdarstellung bieten. Klaren und kühlen Kopf bewahren heißt es in solchen unübersichtlichen Zeiten.
Viele Grüße!
Anja

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Ich würde das auch eher Ausdifferenzieren.

Jemand der sich unter Einhaltung aller Regeln gegen diese auflehnt hat für mich mehr Respekt als jemand der sie schonmal vorsätzlich missachtet um damit „ein Zeichen“ zu setzen.

Von daher würde ich auch bei solchen eher von Corona-Maßnahmen-Skeptikern sprechen, weil sie eben die Sinnhaftigkeit der Regeln ansprechen.

Hab heute ein kurzen Spruch dazu gelesen, der das recht deutlich macht:

Man soll draußen Maske tragen und gleichzeitig sollen an dem Schulen die Fenster aufgerissen werden.

Eins von beiden macht halt nicht wirklich Sinn und darüber sollte man schon reden dürfen.

Aber: den Sinn einer Maßnahme in Frage zu stellen hat ja noch nichts damit zu tun die Pandemie als solches zu leugnen.

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Hallo @Kiteamangu,

danke für die Erläuterung, da hab ich tatsächlich deinen Satz anders interpretiert. Man kann ihn so verstehen das du die Gefährlichkeit infrage stellst - „Gefährlichkeits-Skeptiker“, die eine höhere Gefährlichkeit annehmen sind doch eher ungewöhnlich. Worin besteht da bitte die „Skepsis“? Sogenannte „Klimawandelskeptiker“ (die auch nur Leugner sind), reden z.b. die Erderhitzung klein, nicht groß. Skepsis ist für mich mit einer gewissen Ablehnung (von Maßnahmen, Gedanken, Theorien) verbunden. Den Zugang zum Begriff von Skeptikerorganisationen verstehe ich zwar, halte ich aber für weitaus seltener.
Daher rührt neben dem Satzaufbau/ Kontext wahrscheinlich auch unser Missverständnis.

Würde ich jetzt schwarz/weiß malen wollen, könnte ich Deinen Einwand zum Anlass nehmen Dir zu unterstellen zu leugnest die Gefährlichkeit der Krankheit und/oder die Eignung der Maßnahmen.

Wieso leugne ich Gefährlichkeit und / oder Eignung von Maßnahmen wenn ich erzähle was ich am Rande mitbekommen habe. Wenn ich erzähle das Risiko-Lehrer in einen gewissen Bundesland nicht zum Unterricht mussten, sage ich ja gerade nicht das die Krankheit ungefährlich ist. Genau genommen treffe ich da gar keine Aussage zu. Auch der Kontext deutet eher auf das Gegenteil hin.

Zwischen Missverständlichen Sätzen inkl. seltener Verwendung des Skeptiker Begriffes und einer neutralen Erzählung besteht schon noch ein Unterschied.

Nichts für ungut, und alles gute :wink:

Uff…jetzt müssen wir uns auch noch damit beschäftigen, wie man das Wort „Skeptiker“ oder den Begriff „skeptisch sein“ korrekt umdeutet…naja, ob das mal so zielführend ist…:wink:

Egal wie man das Ganze nun nennt, Begriffe umdeutet etc…das Ganze ist ein alter Schuh. Wissenschaft geht immer von der ganz wichtigen Grundlage aus, dass man etwas NICHT weiß. Um etwas zu wissen, muss man eine Menge Aufwand betreiben. Studien, peer-reviews, Veröffentlichungen in respektierten Journals, Metaanlysen, Expertenmeinungen, Leitlinien etc….und man muss sich auch damit abfinden, dass es in der Zukunft weitere Erkenntnisse geben kann, die die Erkenntnis relativieren oder widerlegen.

Generell studieren Wissenschaftler relativ lange, um entsprechendes Wissen und Erfahrungen anzusammeln. Die angesehensten verbringen den Großteil ihres täglichen Lebens mit nur einem bestimmten Forschungsgebiet.

Nun kommt es immer mal wieder vor, dass jemand ohne jegliches Vorwissen, ohne entsprechende Ausbildung, ohne Grundkenntnis des wissenschaftlichen Prozesses, ohne Recherche, ohne Reflektion irgendwo etwas von irgendjemandem hört…und daraufhin denkt, er hat eine gleichwertige Meinung zum wissenschaftlichen Konsens.

Ich weiß nicht mehr welcher Virologe es war, aber er hat ein gutes Beispiel angeführt: „Ich gehe als Virologe doch nicht zu meiner Autowerkstatt und erkläre dem Mechaniker, wie ein Motor funktioniert“. Denke, dass sollte selbstverständlich sein und die meisten Menschen überlassen Aufgaben, wie Sanitärinstallationen, Autoreparaturen, Softwareprogrammierung, offene Herz-OPs etc den Fachleuten, weil sie nix davon verstehen. Mit der gleichen gesunden Demut sollte man sich auch dem Feld der Virologie annähern.

Also, immer die eigenen Grenzen im Auge halten, immer offen sein zu sagen „weiß ich nicht“, Keine Mutmaßungen als mögliche Fakten darstellen und nicht die eigene Meinung mit der eines Experten gleichsetzen, wenn man nicht über den gleichen Wissensstand verfügt. Und falls man diese Grundlagen nicht beachtet, nicht verwundert sein, wenn der Schrauber, Programmierer, Virologe etc sagt:“Red nicht son Quatsch. Du hast keine Ahnung!“

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