Mal so ein Gedanke: Warum nicht auch uns selbst gegenüber?

(Urheberschaft liegt bei einem 25jährigen Sohn):

Wenn wir nur ein bisschen der Offenheit, der Solidarität, der Unterstützung, des tätigen Mitgefühls - ohne Ansehen der Person, seinen Werten und Einstellungen, seines ökonomischen Erfolgs, etc. - unseren eigenen Mitbürgern entgegen bringen würde, wie wir dies gerade den flüchtigen Ukrainern [ich schreibe bewusst nicht „den Flüchtlingen aus der Ukraine“ …], dann wären wir Deutschen einen sehr viel bessere Gesellschaft.

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Darin zeigt sich der Unterschied zwischen einer nahezu die ganze Bevölkerung erfassenden emotonalen Welle für eine begrenzte Zeit und eben den diversesten Alltagserlebnissen und -empfinden der Einheimischen. Dein Sohn hat im Prinzip Recht. Aber das Ideal lässt sich nicht einfach in den Alltag pflanzen.

Ein riesiges Potenzial bestünde m.M. darin, dass schon in der Schule weniger auf Leistung und Konkurrenz getrimmt wird, statt dessen Konfliktlösungsverhalten, Techniken der Einfühlung in das Denken ausserhalb des Selbst, Reflexion über eigene und fremde Bedürnisse und Unterscheidung in substantielle und eingeredete Bedürfnisse und Vieles mehr. Das wäre nichts weniger als eine ziemliche Mentalitätsverschiebung zum Besseren hin. Auf sehr lange Sicht leider, wenn man bedenkt, dass man erst die Lehrerinnen dafür aussuchen und ausbilden muss.

Fürs Erste ist aber sicher auch schon etwas zu gewinnen, wenn z.B. führende Politiker sich trauen würden, die Bürger aufzufordern, nicht nur auf Solidaritätsdemos zu gehen, sondern echte Solidarität zu üben, indem auf Teile des übermässigen Wohlstandsverhalten verzichtet würde, eben Energie zu sparen vor allem beim Reisen und Fahren und sonstigen Konsum. Also ich meine, die Aufforderung soll nur die Vorbereitung sein für dann tatsächliche Massnahmen (Tempolimit, Sonntagsfahrverbot), so dass nur noch eine Minderheit jammert und schreit und vielleicht durch die Mehrheit und deren positive Haltung beschämt oder wenigstens abseits gestellt wird.

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Das ist auf jeden Fall interessant. Ich glaube, dass diese Meinung selbst in Deutschland nur von einer extrem kleinen Minderheit vertreten wird. Das Wahlergebnis aus der letzten Bundestagswahl verdeutlicht das. Um deinen Forderungen nur ansatzweise gerecht zu werden, muss man „die Linke“ wählen. Und die haben es bekanntlich im letzten September nicht mal auf 5% geschafft.

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