Als Ziel finde ich das nicht falsch, aber sie sagt ja nichts darüber, wie dieses Ziel erreicht werden soll und daher bleibt es ein Wunsch. Politik ist ja etwas mehr als zu sagen was ich gerne hätte.
Ist richtig und natürlich wird sie da noch deutlich mehr präsentieren müssen. Allerdings ist die Erwartungshaltung vielleicht auch etwas übertrieben, dass sie im Video all das bereits liefert. Da hat sie halt erstmal begründet WARUM sie in die Politik wechseln möchte. Vielleicht macht es auch Sinn das Spekulieren erstmal auf Eis zu legen bis hier etwas konkreteres folgt …
Fair. Aber einmal muss ich noch. Finde auch die Theorie interessant, dass es sich um eine Art soziales Experiment in Vorbereitung auf die neue MaiThinkX Staffel handeln könnte, in der ja Politik, Populismus und Co eine große Rolle spielen sollen. Hört sich erstmal weit hergeholt an und ist es vielleicht auch. Aber sie ist ja durchaus für mutige, unkonventionelle Ansätze bekannt. Also wer weiss…
Sie wird nicht in die Politik gehen. Das ist PR für ihre nächste Sendung, wo es um Politik und Populismus gehen wird.
Da wäre ich aber echt enttäuscht von ihr. Warten wir es ab.
Mich hat die Nachricht total neugierig gemacht und vor allem hoffnungsvoll. Intuitiv habe ich gedacht „meine Stimme hätte Sie“. Mai Thi Nguyen ist glaubwürdig, fundiert, kompetent - und trägt das Herz offenbar auf dem rechten Fleck. Von einem Kollegen wurde mir der Kopf gewaschen… Sie hätte keine Chance, ich sei naiv. Mich würde interessieren, ist der Einstieg in die Bundespolitik Politik überhaupt zu realisieren. Wie teuer wäre das, welche Hürden, wie viel Manpower bräuchte sie?
Die einzige realistische Chance wäre in einer etablierten Partei. Sie bespricht sich dort mit Führungspersönlichkeiten und bekommt einen Deal, bei der nächsten Wahl auf einen guten Listenplatz aufgestellt zu werden. Die Partei bekäme ein prominentes Gesicht, das der Erwartung nach eine gewisse Anzahl Wähler mitbringt, und sie bekommt die Chance, als Seiteneinsteigerin ihre Positionen an verhältnismäßig einflussreicher Stelle einzubringen. Am Ende wäre sie dann halt eine Teamspielerin von vielen, die sicherlich durch die Talkshows tingeln könnte, aber definitiv keine komplette Partei oder gar die Bundespolitik umkrempeln.
Mit einer eigenen (Ein-Personen-)Partei würde ich die Chancen dagegen eher als nahe Null einschätzen. Die Zahl der prominenten Nicht-Politiker, die evtl. eine so große Anhängerschaft haben, dass da realistische Möglichkeiten bestehen, ist in Deutschland meiner Einschätzung nach eher so einstellig, und Mai Thi hat nicht annähernd diese Reichweite. Desweiteren müsste diese Reichweite sich auch breit in klassische Nichtwählerschichten hinein erstrecken, denn wer überzeugter Stammwähler einer Partei X ist, wird tendenziell erstmal weiter X wählen, bevor er irgendeinem neuen Projekt eine Chance gibt.
Hinzu kommt: Sollten doch relevante Stimmenanteile dadurch von X zur neuen Partei wechseln, macht das die Welt nicht per se besser, sondern schwächt erstmal in erster Linie die Partei X, deren Positionen ja aber die weitgehendsten Übereinstimmungen mit der neuen Partei haben.
Weitere Varianten wie Einzelkandidatur hab ich mir mal geschenkt. Das wäre noch unsinniger.
Hab ich das richtig verstanden? Sie kritisiert, das Medien und Politik sehr stark von Affekten und Emotionen geleitet sind, und wendet aber mit ihrem Video genau dieselbe Strategie an, um mehr mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen? Wenn das so ist, bleibe ich bei meiner Einschätzung: nicht gerade überzeugend.
Puh, jetzt weiß ich nicht, ob ich wütend oder einfach nur enttäuscht bin.
Nein, ich bin nicht auf Populismus reingefallen, sondern war so naiv, der Ankündigung zu glauben und auf die Bekanntgabe von weiteren Schritten zu warten.
Fühle mich jetzt wirklich reingelegt, aber dieses Mal nicht von der Politik oder anderen, sondern von Mai Thi. Was für ein frustrierendes „Experiment“…
Hoffentlich verstehen diejenigen, denen hier der Spiegel vorgehalten wird, die Botschaft und Lektion.
Sehe ich völlig anders. War wirklich gespannt, welcher Partei sie dich anschließt, mit welchem Konzept sie mehr Fakten in den Diskurs bringen will etc. Ich finde das ziemlich ätzend.
Was ist die Lektion?
Dass man Politikern nichts glauben darf auch wenn sie keine Politiker sind?
Wenn man ein populistisches Video macht, reagieren Menschen darauf als wäre es ein populistisches Video. Und dann kann man hinterher sagen: „Seht ihr, so funktioniert Populismus“
In meinen Augen funktioniert das so nicht.
Wenn eine Person die sich ein gewisses Standing aufgebaut hat, etwas vermeintlich ernsthaft andeutet, finde ich es nicht verwerflich, dieses dann erst mal für bare Münze zu nehmen, zumal damit ja erst mal kein Schaden entsteht.
Ob Medien sie dann gleich mit Wagenknecht vergleichen müssen sei dahin gestellt.
Die Diskussion drehte sich hier auch gar nicht um das Thema ob sie es besser machen würde, sondern ob sie eine Chance hätte.
Insofern hat das Lage-Forum den Populismus-Test wohl bestanden, weil sich auf die Fakten konzentriert wurde.
Und @bluetenolli hat sie sogar direkt entlarvt.
Ich würde es anders interpretieren: Viele hier im Thread haben ihre Artikulation von Unzufriedenheit ob der aktuellen politischen Situation als Ankündigung von politischem Handeln verstanden - also außerhalb von social media - und das entsprechend begrüßt. So gesehen sind sie ihr eher voll auf den Leim gegangen.
Was mich daran stört, ist dass die Hoffnungen, die in sie gesetzt werden, ja auf einen tätsächlichen Wunsch nach Repräsentation verweisen, um es mal politikwissenschaftlich zu formulieren. Sprich: Leute haben sich gefreut, dass sie bestimmte Inhalte tatsächlich in die Politik einbringt und haben sich Gedanken darüber gemacht, wie und wo das am besten funktionieren könnte. Ob sie den so geweckten Erwartungen mit einem neuen YouTube-Format gerecht werden kann, wage ich zu bezweifeln. Ich würde sagen, da wurde für einen Marketinggag das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
Ich fand die Idee fies aber gut. Und ich bin ganz ehrlich, dass ich eine ganze Menge populistische Signale übersehen habe und erst vor ein paar Tagen die Idee mit dem sozialen Experiment wirklich ernst genommen habe. Und genau das hat mir gezeigt, wie wichtig das Thema ist und wie blind man manchmal ist, wenn man eine Person als seriös abgespeichert hat. Eine gute Lektion also überall nochmal kritisch hinzuschauen.
Glaube dass sie sich damit in ihrer Fanbase einige Probleme eingehandelt hat und tatsächlich ist das ein grenzwertiges Vorgehen. Trotzdem finde das muss eine Community aushalten. Und am Ende ist es auch keine Schande dem Video in Teilen auf den Leim gegangen zu sein - gerade wenn auch viele seriöse Medien das getan haben.
Aber warum? Ich fand das Experiment auch gut, obwohl ich bestenfalls mittelmäßig abgeschnitten habe. Habe zwar gesagt, dass
aber habe die Ankündigung trotzdem geglaubt und begrüßt. Heißt doch einfach, dass die meisten von uns doch irgendwie anfällig für Populismus sind. Und ich denke da sollten wir eher ehrlich sein und uns selbst kritisch hinterfragen als Mai. Letzteres können wir natürlich auch tun - war ja schon gemein , aber ist doch total OK. Kompliment an @peteM und @bluetenolli für’s Durchschauen!
Ich habe mich nicht für ihre Kritik an den Parteien interessiert, sondern nur für die Chance, dass jemand mit Kompetenz, Wissen, Kommunikationsfähigkeit und Haltung sich in eine Partei einbringen könnte. Hätte mir dann nach der angekündigten Info genau angesehen, was sie vorhat und danach überlegt, ob es Sinn macht.
Ich denke noch immer nicht, auf Populismus hereingefallen zu sein.
Finde immernoch sie sollte in die Politik gehen und die Ressonanz war doch positiv dafür. Verstehe das Experiment nicht aber hab auch keines der Videos gesehen. Fürchte ein wenig sie predigte hier zu der falschen Gruppe und die Leute fühlen sich weniger entlarvt als enttäuscht.