LongCOVID in Debatten zu wenig beachtet

Hallo Zusammen,

unten zwei Links zu Studien über LongCOVID (jeweils von Karl Lauterbach getwittert).

Finde Zahlen total erschreckend - mir macht das ehrlich Angst: 10-14% der Infizierten (auch leicht / ohne Symptome) haben noch 4 Monate nach der Infektion körperliche und teilweise psychische / neurologische Beeinträchtigungen. Unklar, ob / wann die Beschwerden abklingen. Bei manchen scheint eine nachträgliche Impfung zu helfen, wohl aber nur kleiner Teil.

In den Statistiken werden diese Menschen als „Genesene“ geführt - in Realität ist die Lebensqualität aber stark eingeschränkt (Symptome sind Müdigkeit, Atembeschwerden, Konzentrationsschwierigkeiten, Angstzustände, Depressionen, …).

Müsste das nicht viel stärker thematisiert werden?
Wenn sich derzeit jeden Tag ca. 25.000 Menschen infizieren, heisst das, dass 2,5 - 3,5 Tausend die LongCOVID entwickeln, ggf. berufsunfähig werden, u.U. lebenslang mit drastischen Einschränkungen leben müssen.

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Danke für deinen Beitrag! Ich finde das auch sehr bedrückend und würde mir wünschen, wenn das stärker beachtet werden würde.

Wir reden immer von den älteren Risikogruppen, wobei für mich sprachlich untergeht, dass auch jüngere Menschen sehr gefährdet sind/sein können.

Hey, auch von mir vielen Dank für diesen Impuls! Mir geht es ähnlich. Ich wurde aufgrund meiner Arbeitssituation bereits mit AstraZeneca geimpft - Danke!! - jedoch einen Tag bevor die STIKO ihre Empfehlung geändert hatte. Mir ging es danach psychisch mega schlecht, alles was präsent war, war „du hast etwas gefährliches in deinem Körper jetzt“. Und ich musste mir echt immer wieder sagen, dass es aber trotzdem eine richtig gute Sache ist, dass ich bereits geimpft bin und mir immer wieder aktiv vor Augen führen, weshalb wir das alles machen. Und dabei ist mir auch aufgefallen, wie viel medial über die Nebenwirkungen der Impfung berichtet wird und wie wenig überhaupt nur noch Covid-19 und insbesondere die Folgen der Erkrankung thematisiert werden. Ich allein weiß von 2 Menschen, denen es seit ihrer Erkrankung vor einem Jahr immer wieder sehr schlecht geht. Ich fände es wichtig, wenn darüber mehr berichtet wird, evtl. sogar in Zusammenhang mit Wohlstand: Welche Menschen können sich nur schlecht vor einer Infektion schützen aufgrund von engem Wohnraum, wenig Einkommen oder schlechtem Arbeitsschutz, und haben dann im Nachklang auch weniger Zugang zu psychischer Versorgung etc.? (Meines Wissens nach schlägt sich Long-Covid auch besonders in der psychischen Gesundheit nider)

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Danke für den Impuls zu diesem Thema. Ich habe die beiden Tweets von Karl Lauterbach auch gesehen und in einem seiner Auftritte bei Lanz hat er ja auch noch einmal ziemlich plastisch dargestellt, dass man nicht „gesund“ aus dem Krankenhaus wiederkommt - erst recht nicht, wenn man beatmet wurde. Ich meine mich zu erinnern, dass er gesagt hat, dass man mit einer Beatmung alle Errungenschaft von 30 (!) Jahren guter Ernährung und Joggen einbüßt.

Das hat ich einmal mehr den Kopf über Menschen schütteln lassen, die den Eindruck erwecken, als alles in Ordnung wäre, solange noch ITS-Bett frei sind. Und das sind ja „nur“ die schweren Fälle.

Aber du hast ja auch erwähnt, dass auch symptomfreie oder Patient*innen mit „leichtem“ Verlauf noch über Monate mit den Folgen zu kämpfen haben, geschweige denn mit den Langzeitfolgen, die wir noch nicht kennen können.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde mich sehr freuen, wenn das Thema aufgenommen und die Hörer*innen (und Verantwortlichen) noch einmal dafür sensibilisiert werden und damit die Maßnahmen bzw. die Impfbereitschaft steigt.

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