Lösungsvorschlag zum Nahost Konflikt

Ich habe starke Zweifel, dass eine militärische Lösung dauerhaften Frieden schaffen kann. Selbst wenn jeder einzelne Hamas-Kämpfer bei der Bodenoffensive getötet wird… wenn es keine politische Lösung gibt, gibt es in 5 Jahren eine neue Generation. Das heißt nicht, dass ich nicht nachvollziehen kann, dass Israel es jetzt trotzdem versucht.
Ich hoffe (hege aber meine Zweifel, dass es im vollem Umfang geschieht), dass Israel das nötige Fingerspitzengefühl im Kampf im dicht besiedelten Gelände beweist. Die Tagesschau hat gerade ein Interview das darauf gut eingeht.

Ich würde mir ebenso sehr wünschen, dass die Palästinenser ihren Teil dazu beitragen. Ich sehe nicht, dass man Hamaskämpfer, die Wohnhäuser als Raketenabschussrampen verwenden, auf die Straße getrieben werden.

Ich würde mir auch wünschen, dass Ägypten die Grenze öffnet. Ägypten ist Vertragsstaat der Genfer Flüchtlingskonvention. Sehr gerne darf man Ägypten mit UN-Flüchtlingslagern und Geldern dafür unterstützen.

Egal ob/wer es am Ende gesagt hat: Es wird erst Frieden geben, wenn die Palästinenser ihre Kinder mehr lieben, als sie Israel hassen.

Der Staat bzw. die Kolonie Israel wurde opportunistisch im ersten Weltkrieg beschlossen, um den Nahen Osten dauerhaft zu zerschlagen und danach mittels divide et impera zu herrschen. Der britische Statthalter von Jerusalem, hat diese imperalistische Logik 1917 so formuliert:

a Jewish state would “form for England a ‘`little loyal Jewish Ulster’ in a sea of potentially hostile Arabism.”

Es gab verschiedene Motivationen für die Balfour-Deklaration. Eine wichtige war, dass der erste Weltkrieg aufgezeigt hat, dass in Zukunft Erdöl wichtiger als Kohle sein wird und der Kontrolleur der nahöstlichen Ölquellen die führende Weltmacht sein wird.

Naheliegender wäre es, wenn stattdessen das „christlich-jüdisch geprägte Abendland“ die 9 Millionen Israelis aufnimmt.

Kurze Gegenfrage: möchtest Du sämtliche heute existierenden Staaten auflösen, deren Entstehung sich mit kolonialen oder imperialistischen Ideen verbinden lässt oder nur den einzig jüdischen darunter?

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Was möchten Sie mit dieser Gegenfrage und Unterstellung erreichen?

Vielleicht hilft es Ihnen meinen Beitrag einzuordnen, wenn ich meine Motivation erläutere: @Mike hat den historischen Kontext der Staatsgründung Israels beschrieben und ihn auf den zweiten Weltkrieg und die USA bezogen. Ich habe nun den historischen Kontext ergänzt (erster Weltkrieg und das British Empire), da diese Fakten notwendig sind um den Nahostkonflikt einzuordnen und ich vermute, dass nicht jeder Mitdiskutant diese Fakten kannte.

Dazu gehöre ich wohl auch, daher danke für die Hintergrundinformationen. Die Wurzeln des Konfliktes liegen demnach weit zurück.

Ich würde das durchaus grob vergleichen mit dem Hass von Teilen der muslimischen Welt auf den Westen, der unter anderem auf den Kreuzzügen beruht…

Ich sehe nicht, worin da eine Unterstellung bestehen soll. Aus meiner Sicht ist der „naheliegende“ Vorschlag, sämtliche Israelis umzusiedeln gleichbedeutend mit einer Auflösung des jüdischen Staates Israel. Sollte das anders zu verstehen sein, bitte ich um Hinweise darauf, wo mein Denkfehler liegt.
Und auf die Gegenfrage hätte ich einfach gerne eine Antwort. Ich kann es auch etwas abstrakter formulieren: bewertest Du die Legitimität der Existenz von Staaten generell am Vorhandensein imperialer Ideen in den letzten 120 Jahren oder nur im Falle Israels?

Sie haben für Ihre Gegenfrage (ausschließlich) die von mir vorgebrachten historischen Fakten zitiert. Es hatte den Anschein, als wollten Sie diese durch ad-hominem aus der Debatte drängen.

Ja das wäre die Konsequenz dieser „Lösung“. Der Denkfehler besteht in der Vermutung, dass ich dies als Lösung des Nahostkonflikts vorschlage.

Stattdessen wollte ich aufzeigen, für wie absurd ich den Vorschlag von @Ruhrpottler halte, denn ja - hier habe ich eine Wertung vorgenommen - im Vergleich zu seinem Vorschlag wäre die Auflösung Israels „naheliegender“.

Warum naheliegender? Bei Ruhrpottlers Vorschlag gäbe es immer noch einen (vorerst?) entschärften Nahostkonflikt zwischen Israel der arabisch-muslimischen Welt. Des Weiteren sollten „völkerrechtskonforme“ Umsiedlungen möglichst freiwillig erfolgen, also sollte man den Umzusiedelnden ein attraktives Angebot machen. Wie wäre es, wenn alle (nicht-extremistischen) Palästinenser bzw. Israelis (je nach „Lösungsvorschlag“) nach Deutschland ziehen dürften (statt in eine arabisches Flüchtlingslager) und mittelfristig die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen? Vor die Wahl gestellt, ob wir 7 Millionen jüdische Israelis oder bis zu 11 Millionen Palästinenser und arabische Israelis aufnehmen sollten, vermute ich, dass die meisten Deutschen lieber die jüdischen Israelis aufnehmen würden. Zumindest „legen“ das die öffentlichen Sympathiebekundungen „nahe“.

Von mir aus können wir alle Umsiedlungsvorschläge ad acta legen.

Auf die Originalfrage und Unterstellung: Ich habe nicht das Bedürfnis, irgendwelche Staaten aufzulösen.

Falls ich das tue, dann generell. Ich bin strikt gegen doppelte Standards.

Ich verstehe beim besten Willen nicht, wie es persönlich („ad hominem“) gemeint sein soll, wenn ich die von Dir vorgebrachten Fakten und Argumente aufgreife und mich zu Deiner Peson überhaupt nicht äußere.

Das hatte ich in der Tat aus dem Wort „naheliegend“ geschlossen. Wenn diese Vermutung falsch ist - um so besser.

Ich habe nie irgendwelche derartigen Vorschläge gemacht, sondern mich im Gegenteil - wie in diesem Thread nachzulesen ist, deutlich dagegen gewandt. Daher verstehe ich das „wir“ nicht ganz.

Mir wurde unterstellt, dass ich mindestens den einzigen jüdischen Staat auflösen möchte (was immerhin noch einen gewissen Sachbezug gehabt hätte) und dann wird noch eskaliert.

Diese mögliche Interpretation meiner Erwiderung ist nachvollziehbar. Darauf hätte eine sachbezogene Kritik kommen können, z.B. „Was sind Ihre Argumente für diese Behauptung bzw. Bewertung?“.

Ich meinte mit „wir“ nicht uns beide im Speziellen (obwohl auch das in Hinsicht auf den akuten Streit), sondern die Diskussion im Allgemeinen.

Schön, dass wir uns diesbezüglich einig sind. Können wir dann wieder in der Sache diskutieren?

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Ich fand das Kapitel „Diskursanalyse zur Kritik am Ja aber“ schwierig. In meinen Augen ist es verfrüht direkt in eine Wertung des Diskurses einzusteigen, gerade weil eine neutrale Brille automatisch relativierende Bilder bedient.

Jetzt ist eine Zeit des Mitgefühls und der uneingeschränkten Solidarität mit Israel. Das Land wurde angegriffen und verteidigt sich. Das muss es auch, alles andere würde ihm seine Bevölkerung nicht durchgehen lassen und würde die Hamas und andere nur weiter motivieren.

Israel würde wahrscheinlich von weiteren Militärschlägen ablassen sofern die Rädelsführer der Hamas und die beteiligten Terroristen sich stellen / an die Israelischen Behörden ausgeliefert würden. Hier höre ich wenig zu aus den Medien. Stattdessen Mäßigungsappelle und das Verlangen, Israel möge doch das Völkerrecht einhalten.

Israel wird zumindest sich ernsthaft bemühen die Zahl der zivilen Opfer, die in einem kriegerischen Konflikt, unvermeidlich sind, so gering wie möglich zu halten. Die Hamas wird versuchen die Verluste so hoch wie möglich zu treiben. Wir reden hier von einer Carte Blanche an Israel - kann ich nicht verstehen.

Für meinen Geschmack wurde in dem Beitrag auch eine Perspektive vergessen, nämlich die der israelischen Bevölkerung. Die haben nämlich sehr berechtigte Fragen an ihre Regierung, die aus Unfähigkeit und Beförderung ultrarechter Siedlerfantasien, die Grenzsicherung sträflich vernachlässigt hat. Aber diese Menschen sagen selbst: Es ist jetzt nicht an der Zelt sich mit diesen Regierungsfehlern zu beschäftigen, sondern es gilt das Land zu verteidigen.

Und genau darum geht es - Verteidigung des Staates Israel. Wenn unser Gerede von Staatsräson irgendwas Wert sein soll, dann muss Deutschland hier in Haltung und Handlung eindeutig sein. Daher ist es richtig die Finanzierung der Palästinenser zu suspendieren, um den Druck aufzubauen, dass diese sich klar von Hamas distanzieren.

Kommen dabei unschuldige Menschen unter die Räder, ja so ist das und mir tun diese Menschen wirklich aufrichtig leid. Aber ihr Leiden ist nicht Schuld von Israel sondern einzig und allein der verbrecherischen Mörderbande Hamas.

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Zustimmung im Wesentlichen.
Sprachlich verursacht ein „aber“ tatsächlich, dass das zuvor Gesagte aufgehoben wird.
So haben es Ulf und Philip jedoch natürlich nicht gemeint.

Dieser Aussage:

möchte ich dagegen widersprechen.

Dazu gab es im Deutschland Funk gestern eine Sendung. Die Aussage war in kurz: Saudi- Arabien, Jordanien und Katar würden dieses wohl unterstützen, alleine die Bevölkerung ist komplett dagegen, weshalb die Machthaber diesen Schritt fürchten, da massive Revolten zu befürchten sind.

Aussichtslos ist dieses Vorhaben bei Staaten wie Iran, Irak, Syrien, Libanon, so der Experte.

Du möchtest widersprechen? Also ist Israel Schuld an dem Leiden der unschuldigen Menschen und nicht die Hamas? Herzlichen Glückwunsch die Opfer/Täter Umkehr läuft schon im vollen Gang

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Natürlich nicht.
Ich widerspreche dem

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Also ist nicht einzig und allein die Hamas verantwortlich? Das ist was du meinst?

Könntest du bitte einfach auf den aggressiven Tonfall verzichten?
Ich halte mich im Nahost-Konflikt bewusst mit Bewertungen zurück, da mir das Thema und die verfahrene Situation sehr komplex erscheint.
Die Eskalation der Gewalt hat viele Gründe, aber mein Wissen reicht nicht aus, um sie zu erklären, zu bewerten oder Lösungsvorschläge zu machen.
Israel hat in der Vergangenheit immer wieder zur Eskalation beigetragen. Und ich bin auch nicht sicher, ob das aktuelle massive Vorgehen im Gaza-Streifen „richtig“ ist. Ich denke nur, es ist zu einfach, „einzig und allein“ die eine Seite für dieses Vorgehen verantwortlich zu machen.

Aber natürlich ist für mich völlig eindeutig, dass die Hamas barbarische Terroristen sind.

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Nein, kann ich nicht! Weil es mich einfach hochgradigt aufregt, wie hier wieder diese Ja, aber und alle haben ihren Beitrag zu dieser Situation geleistet, Diskussion fortgeführt wird.
Schau dir die Bilder an, die viele Anhänger der Hamas, der Hisbola, des Irans verbreiten. Die Autonomie Behörde verurteilt dieses vorgehen der Hamas ausdrücklich nicht.
Sowohl die Hamas, als auch die Hisbola, der Iran, Syrien und weitere Staaten haben niedergeschrieben, dass Israel vernichtet werden muss. Das ist das Ziel dieser Organisationen und Staaten. Sie wollen die Gewalt, sie wollen den Konflikt. Es ist nicht Israel, die immer wieder Raketen auf den Gazastreifen schießen. Raketenangriffe auf Israel im Nahostkonflikt bis 2023 | Statista
Katar und die EU überweisen Milliardenbeträge an die Autonomie Behörde für angeblich Humanitäre Zwecke. Was sich rausstellt ist eine direkte Finanzierung der Hamas. Dafür Schäme ich mich als EU Bürger zu tiefst.

Und hier wird immer noch Ja, aber…gesagt.
Da ist und da gibt es kein ABER…
Grade in Deutschland mit unserer Vergangenheit können nicht ernsthaft mit Ja, aber… die aber auch… oder what about… Dann können wir gleich auf, „wir haben es nicht gewusst“ schalten.

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Es ist einfach furchtbar, was für ein Blutbad die Hamas-Terroristen angerichtet haben.
Es ist einfach furchtbar, dass so viele jüdische Menschen erbarmungslos und kaltblütig abgeschlachtet wurden. Eine unglaubliche Zahl. Ein unglaubliches Morden.
Ich relativiere das nicht.

Vorschlag bzgl. des Threads: Ich würde diesen hier schließen wollen, da es noch einen zweiten gibt: https://talk.lagedernation.org/t/israel-nahost-konflikt/21549?u=margarete_amelung

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