Lockdown light - Einhalten von AHA+Lüften

Dass der Lockdown light nicht ausreichte würde, war doch für alle, die sich bei WissenschaftlerInnen regelmäßig informiert haben und die mit offenen Augen durch die Stadt gehen, absehbar.

Grundlegend gelten doch immer noch die AHA Regeln plus Lüften als das wichtigste was wir tun können und das klappt viel zu oft nicht.

Abstandhalten ist in vielen Discountern und bei Budni (Drogeriemarkt) aufgrund der mit Aktionsware bzw. Weihnachtsaufsteller verstopften Gänge nicht mehr möglich. Öffentliche Verkehrsmittel sind auch nach wie vor zu bestimmten Zeiten überfüllt.

Nach wie vor gibt es im Handel Angebote, die nur am Freitag und am Wochenende oder am BlackFriday gelten. Warum ist das erlaubt?

Viele Menschen laufen noch mit schlecht sitzenden Alltagsmasken rum, statt die sicheren FFP2 Masken zu tragen.

KassiererInnen in Supermärkten tragen nach wie vor keine Masken und im Baumarkt konnte ich beobachten, wie am Infotresen eine Mitarbeiterin fast Nasenspitze an Nasenspitze sich mit einem Kunden unterhielt.

Statt hier nachzubessern, wird jetzt eine unsinnige Maskenpflicht auf Supermarkt-Parkplätzen eingeführt.

Während im Sommer Fenster und Türen in Geschäften offen standen, ist seit Oktober alles zu . Haben die alle Superlüftungsanlagen?
Die selbstständige Friseurmeisterin bei der ich mir die Haare schneiden lasse, sagte mir auf Nachfrage, sie könne doch jetzt nicht die Fenster und Türen aufhaben, wenn bei ihr Leute mit nassen Haaren sitzen. Von der Möglichkeit eine Luftreinigungsanlagen in den Laden zu stellen (das Abendblatt berichtete im Sommer darüber) hatte sie noch nie gehört. Informiert denn die Handwerkskammer nicht ihre Mitglieder über notwendige und mögliche Maßnahmen?

Bis vor kurzen gab es bei Aldi keine Handdesinfektionsmittel für Kunden. Diese wurden erst kürzlich installiert, waren aber gestern bei meinem Aldi schon kaputt.

Ein zweites Thema wird auch immer brenzliger.

Meine Beobachtung: Je weniger die Massnahmen nachvollziehbar sind, umso weniger Menschen sind bereit sie einzuhalten und umso größer wird auch die Politikverdrossenheit

Eine Freundin sagte mir neulich, dass sie nicht verstehe, warum sie Ihre privaten Kontakte einschränken solle, wenn sie im überfüllten HVV fahren darf. Also macht sie es nicht.
Ihr Lebenspartner im Schwabenland will jetzt sogar seinen Geburtstag im Freundeskreis mit einem Essen feiern. Er sagt „jeder müsse selber wissen, welches Risiko er im Leben eingeht.“ - er versteht einfach nicht, was diese Regeln sollen. (Das muss besser kommuniziert werden!)
Er fühlt sich inzwischen vom Staat mit - aus seiner Sicht - unsinnigen Vorschriften gegängelt und überlegt jetzt leider sogar auf eine Querdenkerdemo zu gehen. Dabei ist er kein Rechter, sondern Naturbursche und Gewerkschafter.

Las but not least
Ich selber arbeite in der Erwachsenenbildung und wir dürfen ja bisher - unter Einhaltung vieler Regeln - weiter arbeiten. Gleichzeitig warnen aber Politiker davor nicht zwingend notwendige Kontakte zu unterlassen.
Das ist absurd!
Es bringt mich wirtschaftlich in Schwierigkeiten. Keine Novemberhilfen, da nicht von Lockdown betroffen, aber fast keine neuen Anmeldungen. Das ist ein indirekter Lockdown für mich.
Und es führt zu schwierigen Diskussionen mit einigen bereits verbindlich angemeldeten Kursteilnehmern, die nun vor Weihnachten plötzlich ihre Kontakte einschränken und deshalb nicht teilnehmen (und nicht bezahlen) wollen.