Letzte Lage- vier Probleme

Hallo,
ich bin großer Fan und hatte wirklich sehnsüchtig auf die neue Lage gewartet, aber dann beim Hören gleich vier mal das Gesicht verzogen.

1.Die Frage der kostenpflichtigen Test habt ihr kaum beleuchtet und da gibt es wirklich viele Aspekte, die man hätte betrachten können. Ihr habt nur relativ unreflektiert Eure persönliche Meinung kundgetan, das fand ich an der Stelle dann unangemessen.

  1. Arbeitgeberbeiträge zahlt nun mal der Arbeitgeber. Die erhöhen natürlich die Gesamtlohnkosten, aber die Vermutung dass die Arbeitgeber dann eben durchweg niedrigere Löhne zahlen, um die Kosten letztendlich doch wieder auf die Arbeitnehmer abzuwälzen, fand ich etwas dünn. Ihr unterstellt, dass es keine Arbeitgeber gibt, die diese Beiträge drauf legen und damit ihren Gewinn schmälern. An der Stelle eine unnötige Diskussion, mit dem Ihr wohl Euren Fehler etwas relativieren wolltet.

  2. Vielleicht habe ich mich verhört, aber hattet Ihr nicht gesagt, Frau Wittmann habe einen Anruf bekommen, in dem sie vor die Wahl gestellt wurde, entweder einen Beratervertrag zu kassieren, oder eine Anzeige zu kassieren? Das wäre der klassische Fall von Nötigung, das versucht wirklich jeder Anwalt in seinen Schriftsätzen zu vermeiden. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass das thematisiert wurde.

  3. Ihr macht Werbung für Amazon???

Ansonsten: Schön, dass es Euch gibt, ich freue mich auf die nächste Lage!

Herzliche Grüße

Hugo Grote

Dem war nicht so, zumindest nicht laut ausgesprochen. Man hat Frau Wittmann wohl gefragt ob sie als Beraterin zur Verfügung stehen würde, um die technischen Probleme aus dem Weg zu räumen, aber einen kausalen Zusammenhang mit der Anzeige hat es wohl nicht gegeben. Wäre auch sau blöd gewesen. Das lässt man zur Not unausgesprochen im Raum hängen.

Das ist keine Vermutung, sondern elementares Wirtschaften. Du unterstellst stattdessen,

Ein solcher Arbeitgeber hat schlichtweg seine Finanzen und damit seinen Betrieb nicht im Griff (also ja, die Arbeitgeber mag es geben), wenn er von den Forderungen der Sozialversicherungen für seine Angestellten „überrascht“ wird und die dann drauf legt.
Dieses System kollabiert, sobald kein Gewinn mehr da ist, von dem man das „drauflegen“ kann.

Ob der Arbeitgeber seinen Anteil „drauflegt“ oder über einen „niedrigeren Lohn“ dem Arbeitnehmer aufbürdet, ist hauptsächlich eine Frage der Sichtweise.
Überleg mal, wer die Beiträge erwirtschaftet, anstatt wer sie zahlt. :wink:

  1. Arbeitgeberbeiträge zahlt nun mal der Arbeitgeber. Die erhöhen natürlich die Gesamtlohnkosten, aber die Vermutung dass die Arbeitgeber dann eben durchweg niedrigere Löhne zahlen, um die Kosten letztendlich doch wieder auf die Arbeitnehmer abzuwälzen, fand ich etwas dünn. Ihr unterstellt, dass es keine Arbeitgeber gibt, die diese Beiträge drauf legen und damit ihren Gewinn schmälern. An der Stelle eine unnötige Diskussion, mit dem Ihr wohl Euren Fehler etwas relativieren wolltet.

Ich verstehe den Punkt nicht wirklich. Kein Arbeitgeber rechnet mit dem Netto oder Brutto-Lohn des Arbeitnehmers. Relevant sind lediglich die Lohnkosten, die eben auch den Arbeitgeberanteil beinhalten. Ob eine Gehaltserhöhung oder das Einstellen eines neuen Mitarbeiters erfolgt, wird mit genau diesen Lohnkosten kalkuliert.

EDIT: Siehe Kommentar von @Martino über mir, der, als ich geantwortet habe, noch nicht veröffentlicht war.

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Naja, das steht ja außer Frage, dass der Arbeitgeber die Lohnnebenkosten mit einkalkuliert. Und die Frage, zu wessen Lasten die Beiträge der Arbeitgeber gehen, habe nicht ich aufgebracht sonder die Lage (offenbar würdest Du lieber etwas anderes diskutieren). Es ist wesentliches Prinzip unseres Sozialversicherungssystems, dass die Kosten der meisten SV-Beiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern je hälftig getragen werden (das gilt nicht für die Unfallversicherung). Und anzunehmen, dass der Arbeitnehmer letztendlich auch die Arbeitgeberbeiträge zahlt unter stellt ja, dass der Arbeitnehmer ohne diese Beitragspflicht der Arbeitgeber mehr Lohn ausgezahlt bekommen würde. Und das ist ja fraglich und hat was mit der Frage zu tun, ob der Arbeitnehmer fair entlohnt wird (soll es ja geben). Jedenfalls ist es kein Automatismus, dass die Zahlung der Arbeitnehmerbeiträge zu Lasten des Arbeitnehmers gehen.

Ein Arbeitgeber zahlt beispielsweise 70.000€ um die Arbeitsleistung eines Arbeitnehmer für ein Jahr zu erhalten. Ob beim Arbeitnehmer davon 60.000€ oder nur 20.000€ ankommen ist für ihn weitestgehend irrelevant.
Das Thema hat nichts mit fairer Entlohnung zu tun, denn Arbeitgeber zahlen ja bereits momentan diese Beträge…