Leistungsbegrenzung auf 70% bei Solareinspeisung sinnvoll?

Mit Freude höre ich von den ambitionierten Ausbauzielen für Solar- und Windenergie. Um so weniger verstehe ich die heute gültige Vorgabe, dass private Solaranlagen maximal 70% ihrer Maximalleistung einspeisen dürfen, wenn sie nicht fernsteuerbar sind. Für alle, die das Thema nicht kennen: eine ganz normale private Anlage auf dem Hausdach mit 10 kW Spitzenleistung darf nie mehr als 7 kW einspeisen. Wenn also im Sommer die Sonne scheint und ich nur 1kW Eigenverbraucht habe, dann darf ich 7 kW einspeisen und 2kW müssen vor Ort „vernichtet“ werden. (abgeregelt, kurzgeschlossen oder wie auch immer das technisch in meiner Anlage gelöst wird). Das klang für mich anfang absurd, dass damit in jedem Sommer in Deutschland verfügbare Energie aus funktionierender Infrastruktur verballert wird, wenn gleichzeitig neue Anlagen gefördert werden. Das ist aber tatsächlich so.

Ich kenne das Argument, durch die Leistungsbegrenzung würde das Stromnetz vor Überlastung geschützt. In Anbetracht des ständigen Ausbaus von Solarenergie (der offenbar auch möglich ist) erscheint mir das Argument unplausibel. Gleichzeitig würde ich einen gleichlaufenden Mehrverbrauch durch Klimaanlagen gerade im Hochsommer erwarten, wenn die Maximalleistung verfügbar wäre.

Inzwischen frage ich mich, ob das ein weiterer subtiler Ansatz war, die erneuerbaren Energien auszubremsen und fossile Energieträger zu schützen. Kann das Argument jemand bewerten und wird dieser Ansatz hoffentlich in der gesetzlichen Neuregelung zu Solaranlagen gestrichen?

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Natürlich.
Es geht nicht um Überbelastung des Stromnetzes, sondern darum, dass die Stromkonzerne nicht mehr Strom abnehmen wollen, als sie verkaufen können.
Das ist momentan zwar noch kein Thema, aber könnte es bei steigendem Ausbau werden.

Ich hab so eine 70% Anlage auf dem Dach, das macht bei mir einen Minderertrag von weniger als 2% - damit kann ich leben. Und ja es geht um die Überlastung des Netzes, ist keine Verschwörung der Konzerne sondern eine Betriebserleichterung für mich.

Das Grundlegende Problem ist eher warum man die Erzeugung Regeln will und nicht den Verbrauch. Der Strommarkt war bestimmt über eine kleine Anzahl von Kraftwerken und eine große Anzahl von Verbrauchern. Aus diesem Grundgedanken und der Tatsache das immer genau so viel Strom eingespeist werden muss wie gerade bezogen wird hat man sich auf eine Regelung der Einspeisung verständigt.
Bei einem konventionellen Kraftwerk ist jede Drosselung auch eine Einsparung bei den Betriebskosten (Brennstoff) somit macht das wirtschaftlich Sinn. Bei EE (PV, Wind) haben wir aber nun ein Kraftwerk ohne variablen Kosten, dh. drosseln spart nichts ein.

Mein Vorschlag, verbrauchen. Und wenn ich mit dem Tauchsieder das Freibad heize ist mir das recht.

Wenn man das Problem erkannt hat wird man nicht nicht mehr drüber aufregen das Strom „verschenkt“ wird sondern sich fragen warum nicht jeder den überschüssigen Strom geschenkt bekommt.

Man hat gerne die Illusion es ist immer beliebig viel Strom vorhanden. Das Stimmt heute nicht und morgen auch nicht. Aber es ist immer genug Vorhanden um den erwartbaren Verbrauch zu decken und das reicht. Da man Illusionen (Träumereien) liebt und einige darin ein Business Modell sehen denken wir heute an Reservekraftwerke und Stromspeicher im Großen Stiel nach.
Vergessen wird dabei der Fakt das der Verbrauch schon immer an die vorhandene Leitung angepasst wurde. Rundsteuerempfänger, Nachtspeicheröfen und die Beleuchtung (Lichtverschmutzung) auch des letzten Trampelpfades in der Republik dient die Energie welche die Kraftwerke Nachts erzeugen und eigentlich nicht benötigt wird an den Verbraucher zu bekommen. Nun ist die Idee der Steuerung schön, so hat meine Familie das Geld verdient aber altbacken. Man kann ein Stromnetz Verbraucher seitig nicht steuern, aber Regeln.

Einfach einen Strompreis nach aktuellem Stromangebot und das Problem ist erledigt. Denkt mal nach wie viele Energiespeicher es gibt. Kühlhäuser, Warmwasser, Kompressoren,…
Der Kessel vom Kompressor hier ist auf 60Bar ausgelegt, gefahren wird er mit 12 bar bei 8,5bar Entnahme kostet Strom nichts fahr ich den auf 30 bar hoch und freue mich passiert das oft kaufe ich nen gößeren Kessel. Das ist um Dimensionen billiger als ein LiFePo4 Speicher.

Eine Schaltung für 10ct macht unser Stromnetz zudem Ausfallsicher. Wie?
Bei 49,8 schalten sich die Heizstäbe in WaMa, Spüler,… und andere Verbraucher einfach ab.
Da die oben Angedachte Regel die Netzfrequenz nach oben begrenzt ist das praktisch Ausfallsicher.

Da du dich ja mit PV beschäftigst frag dich mal lieber warum der Wechselrichter ohne Netz nicht einspeißt. Auch das ist so ein Sicherheitsfeature aus der Vergangenheit. Hätte man vor 100 Jahren diese Anzahl an Schwarzstartfähigen Kraftwerken gehabt man hätte gejubelt - heute schreibt man Normen um aus Schwarzstartfähigen PV Analagen böse Kraftwerke zu machen.

Das ist aber nicht das Ergebnis von Lobby sondern von Denkfaulheit und „haben wir schon immer so gemacht.“

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So einfach kann man das Stromnetz nicht regeln, jedenfalls nicht, sobald die Gesamtleistung der Verbraucher, die man bei einer festen Frequenzgrenze abwerfen würde, mehr ist, als die Primärregelung des Netzes kompensieren kann.
So eine ähnliche Regelung hatte man früher bei Photovoltaikanlagen, die sich bei 50,2 Hz abschalten mussten. Das musste man ändern, als die installierte PV-Leistung signifikant wurde: Einrichtung zur Netzüberwachung mit zugeordneten Schaltorganen – Wikipedia .

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ja nein doch, wie es halt immer ist in der Praxis is der Unterschied zwischen Theorie und Praxis größer als in der Theorie :slight_smile:

Mir ist schon bewusst das die 50Hz meiner Steckdose, der Verbrauch in der Siedlung und der Europäische Netzverbund Unterschiede beinhaltet.
Symmetrien in den Phasen, Lastverschiebung in den Teilnetzen, Uhrausgleich, es gibt unzählige Probleme keine Frage.

Es gibt im Grunde aber nur zwei relevante Probleme in unterschiedlichen Gebieten
Die Probleme:
1.) zu viel Energie - zu wenig Verbrauch
2.) zu wenig Energie - zu viel Verbrauch

Die Gebiete vom lokalen Stadtteil/Dorf über die Regionen zum Europäischen-Verbundnetz.
Dann käme noch die monetäre Betrachtung dh. Regelenergie, Spotmarkt und die unterschiedlichen Marktpreise hinzu. Ich denke aber man könnte das alles Ausblenden wenn man das Netz anders denkt.

Erste wichtige Erkenntnis:
zu viel Energie ist Gleichbedeutend mit zu wenig Verbrauch und umgekehrt.

Wenn man rein auf der Erzeugerseite so wie heute üblich bei großem Verbrauch die Erzeugung hochfährt kann man das über Regelleistung machen. Man könnte aber genau so gut auch auf der Verbraucherseite Last abwerfen. Gleiches gilt Umgekehrt wenn weniger Verbrauch als berechnet kann man über Regelleistung die Produktion drosseln und damit das Gleichgewicht herstellen, aber eben auch gleichwertig Last zuschalten.

Kleiner Abstecher in die anti EE Lobby: Warum betrachtet man bei EE die installierte Leistung zur Bezogenen Energie in einem Zeitraum? Bei traditionellen Kraftwerken macht das kein Mensch. ??? Ja genau, ich versuch es mal zu erklären. Meine PV Anlage ist mit 13kW berechnet und wird so geführt. Diese Leistung ist das Maximum was die PV Module bei optimalen Bedingungen erzeugen könnten. Die reale Leitung ist natürlich geringer denn die Ausrichtung ist nicht 100% optimal und weiteres mehr, aber als installierte Leistung steht da 13kW. Bei einem Wasserkraftwerk würde niemand auf die Idee kommen die maximale Leistung auf Basis der theoretisch möglichen Maximalen Leistung des Generators anzugeben. Hier werden die realen Gegebenheiten berücksichtigt, Wasserdruck, Fluss, Verluste etc. alles wird Berücksichtigt. So kommt es immer zu dem Phänomen, dass die PV und Wind weniger bringen als die Traditionellen. Aber das Tolle an PV und Wind, es gibt keine variablen Kosten.

Der Strommarkt funktioniert heute zu 100% über eine Prognose des Verbrauchs, eine Steuerung der Produktion und eine Bereitstellung von Regelleistung um den Fehler auszugleichen. Das funktioniert Top bei 1000 regelbaren Kraftwerken und Milliarden von Verbrauchern die sich Stochastisch Beurteilen und Vorhersehen lassen.

Ich kann nicht sagen wann aber es wird mit dem Ausbau von PV und Wind passieren das dieses Mantra nicht mehr funktioniert.
Es ist auch kein technisches Problem sondern ein „Denkfaul“ denn auch vor 100 Jahren stand man vor dem Problem das man Kraftwerke Teils schlecht regeln kann und man den Verbrauch anpassen muss. Hat man gemacht, heute scheint das irgendwie nicht mehr möglich.

Machen wir das Problem mal auf die kleine Ebene die jeder Elektriker ausprobieren kann.
Ich hab einen Stromgenerator welcher über einen 3000rpm Motor 50Hz 220V bereitstellt. Der läuft nun im Leerlauf und regelt die Einspritzung auf die Last. Nun stecke ich einen Heizlüfter ein und schalte 1kW Last zu, was passiert? Spannung und Frequenz brechen ein, solange bis der Motor das über die Steuerung wieder ausgelegt. Genau so funktioniert unser Stromnetz, das Aus-regeln ist die Regelenergie und wenn nicht ein sondern eine Milliarde Heizlüfter die dann zufällig an und ausgehen, im Sommer weniger als im Winter schon haben wir unser Verbundnetz.

Und jetzt nehme ich zwei Schaltungen mit in den Heizwendel und den Generator auf.
1.) Schaltung zum zuschalten einer Last bei zu wenig Verbrauch.
2.) Lastabwurf bei zu viel Verbrauch.

Ich nehme also den Billigsten µC den ich zu Fassen bekomme und messe Spannungsverlauf und die Frequenz. Meine Heizwendel steuert nicht mehr der I/0 Schalter direkt sondern zusätzlich parallel der µC. Ist die Frequenz zu hoch bleibt die Heizung für 1/50s an auch wenn der Schalter auf 0 Steht und analog bleibt bei kleiner 50Hz die Heizung aus auch wenn der Schalter auf I steht.
Ohne diese Schaltung würde man beim an oder abschalten der Last in dem einfachen System mit einem Generator und einer Last extreme Spannungs- und Frequenzschwankungen bekommen.

Klar so einfach ist es natürlich nicht, eine Ohmsche last und ein Agregat… simpel. Eigentlich nicht da es im Netzverbund ja nicht eine Last gibt sondern Milliarde wäre die Regelung sehr viel weicher. Man schaltet ja nicht 100% sondern nur 0,0…01%

Wenn man einfach bei 49,9Hz alle Heizstäbe von WaMa, Spüler, Aggregate von Kühlschränken, … abschaltet wird das viel einfacher und schneller Reagieren als das die besten Streuungen könnten. Gleiches bei Verbrauchern, schaltet man bei 50,1Hz einfach alle Kühlaggregate, Kompressoren, Heizungen usw. in den overdrive Mode das Netz würde den Korridor nie Verlassen.

Jetzt mal von der Verbraucherseite Gedacht, ich schalte üblicherweise die WaMa früh morgens an und Nehme die Wäsche nach 8h Arbeit wieder raus.
Wenn jetzt sagen wir mal in den 20Min wo der Heizstab das Wasser heizt 10 Minuten wegen Unterversorgung abgeschaltet würde, stört mich das? Eher nicht. Selbst wenn ich jetzt zwischen einer nicht gewaschenen Wäsche und einem 3 Wochen Blackout wählen müsste,…
Selbiges bei zu viel Strom im Netz, WW mach ich mit Gas - is billiger. Der WW Speicher hat auch einen 230V Heizstab, würde mich das stören wen der anstelle der Gasheizung mit kostenlosem Strom mein WW macht - eher nicht.

Aktuell hat kein einziges Gerät eine Funktion der Lastabschaltung integriert, dies wäre aber Netz-dienlicher als nach einer A+++++ noch ein + zusätzlich drauf zu satteln. Energie hat nach der Energiewende keine variablen Kosten mehr, dh. Energie ist kostenlos wenn viel da ist - da muss keiner sparen. Nur wenn keine Energie da ist muss man sparen - dann wird Energie auch was kosten.

Ich versteh auch irgendwie nicht warum das so schwer zu Verstehen ist. Mein Opa war Bauer und da geht man Heu machen wenn die Sonne scheint, und liegt auf der Bank wenn es regnet. Das hat nach meinem Opa den Westen vom Osten unterschieden, denn im Osten hat man Heu gemacht wenn der Plan es vorgab, egal ob es regnet oder schön ist. Sorry blöder Vergleich, ich entschuldige mich bei allen in real sozialistischen Systemen verankerten Personen. Aber aktuell agieren wir Energiepolitisch eher wie die 5 Jahrespläne und weniger nach dem Wetterbericht.

Mich würde mal die Meinung eines Vorstands von nem Zement oder Aluminiumwerk interessieren. An 300 Tagen bekommen die die Energie kostenlos und an 65 Tagen kostet die kWh 5€. Könnte mir Vorstellen der Beleibt in D und Feiert mit der Belegschaft 65 Tage im Jahr ein Fest.

Wenn man jetzt nicht Blind 100% bei genau 50,2Hz Abwerfen sondern den Wasserkocher bei 49,9 die WaMa bei 49,85 usw. bzw. eine Zufallsgenerator mit Berücksichtigt schon geht der Abwurf und das Zuschalten obwohl digital in der Summe quasi analog und stetig.
Zurück zur Natur und mit Wind und Wetter leben, das war unseren Vorfahren bewusst und auch unsere Kinder werden danach leben. Das schöne daran, das Leben wird besser sein als heute und man wird sich fragen warum man für das Wäschewaschen an ein paar Trüben Tagen Millionen Tonnen an Ruß und Co2 in die Luft gepumpt hat.

Ja und das bedenkt auch das wir Langfristig Überschüsse der Erzeugung in Wasserstoff speichern und später Abrufen. Einfach weil die Speicherung kostspieliger ist als den Verbrauch kurzfristig zu verschieben.

Wenn mir jemand Erzählt das eine Schaltung bei alle genau bei xxx Hz nicht funktioniert, ja klar - das ist dann aber ein Bürokrat der halt gerne xxx Hz in seine DIN schreiben will und mit Zufall, Analog und Regelung auf Kriegsfuß Steht. Oder ein Techniker der sich noch nicht überlegt hat warum beim Schaltnetzteil der Trafo so klein sein kann, die werden doch nicht schneller als 50Hz schalten? Die Hochfrequenz Digitaltechnik die ich heute mache ist sehr viel Analoger als die Analogtechnik die mein Vater gemacht hat.

Das Problem ist nicht die Technik sondern der Kopf. Was wenn man den Leuten sagen müsste Energiesparen ist an 300 Tagen nutzlos weil da Energie kostenlos (bzw. in der Grundgebühr enthalten ist) und nur an 65 Tagen muss man sich einschränken.

In einem Land in dem sich vorm Aldi um 7h Morgens schlangen Bilden weil das Klopapier im Angebot ist, Bau in jede Wohnung eine Grüne Lampe die bei 50,1Hz angeht und erkläre den Leuten dann is Strom kostenlos. Du wirst sehen du brauchst keine Schalter oder künstliche Intelligenz die Frequenz wird keine 2 Sekunden über die 50,1 Hz gehen.

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Die Diskussion hat sich schon ziemlich kompliziert entwickelt. Ich hätte im Moment zwei Hypothesen

  1. Die Abregelung bei 70% unterstelle ich als Relikt der Vergangenheit und finde es einfach unplausibel. Der Spitzenstrom in der Mittagssonne soll das Netz destabilisieren, aber 2 Monate später sind 100e (?) neue Solaranlagen am Netz und das Netz kollabiert trotzdem nicht? (gesetzliche Neuregelung angestrebt im neuen Paket?)
  2. Wenn zukünftig zu viel erneuerbarer Strom verfügbar ist und die Gaskraftwerke schon temporär heruntergeregelt, dann sollte die überschüssige Energie dringend in die Produktion von „grünem Wasserstoff“ gesteckt werden, statt sie kostenlos zu verteilen und den Verbrauch sinnlos zu erhöhen. Wir werden den grünen Wasserstoff ohnehin brauchen (und importieren?), um Dunkelflauten zu kompensieren oder Prozesswärme in der Industrie nachhaltig zu erzeugen. Dafür ist jede zusätzliche kWh immer nützlich, ob bei Sturm oder Mittagssonne.
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lokal regelt man eher über die Spannung als über die Frequenz.

Aber es ist 2022 und nicht 1922, dh. wir können diese Basis Netzspannung und Frequenz zwar als Rückfallebene nutzen aber zusätzlich über Internet eine Zusätzliches globales lokales Verbrauchssignal setzen. Von meiner einer nimmt man sogar die Rundsteuertechnik. Dieses sogar mit Wettervorhersage, dh. mit der Information in 3h wird Strom nichts kosten oder in 3h wird Strom extrem teuer werden.

Startmeter, Steuerbare Wallboxen oder steuerbare Kleinstkraftwerke. Das sind Fehlinvestitionen weil man auf eine zentrale intelligente Steuereinheit setzt, die zudem heute noch nicht existiert. Damit sind das keine Intelligenten Netze sondern Dumme (teure) Geräte. Merke Regeln nicht Steuern.

Die Intelligenz muss weg von der Zentrale hin zu den Verbrauchern. Die Zentrale Intelligenz kennt weder die Temperatur des Hauses, WW Speichers, Stand des Druckluftkessels,… und es kennt nicht den zu erwarteten Verbrauch. Schwarmintelligenz, basierend auf einfachen und verbindlichen Regeln.

Jaja ich weiß „Aber wenn alle Gleichzeitig“, wenn das passiert geht heute das Licht aus und Morgen genauso - nur wird das genau so wenig eintreten wie es heute Eintritt.

Wenn du natürlich eine Zentrale hast die gehackt wird, oder eine Dumme Regel die bei genau 50.2 Hz 100% der Last abschaltet - das ist keine Regelung sondern ein Not aus.

Mein Aggregat wird wenn die Bohrmaschine dran ist mit einer 200W Glühbirne belastet, läuft so nicht im Leerlauf und schon völlig ohne „intelligent“ stabilisiert sich Spannung und Frequenz. Überspannung wird über eine Z Diode verbraten. Für die 99% genaue Stabilisierung dient z.B ein 600W DC Wasserkocher welcher mit sagen wir 5000Hz PWM und Soll/Ist Vergleich von 230VAC50Hz gesteuert wird.

Das funktioniert natürlich nur wenn man nicht 100% Leistung installiert sondern mehr. Und man genügend Wasserkocher als Grundlast (Regelenergie) hat.

2020 war der Anteil der Erneuerbaren bei 45%, leider halt nur der Bruttostromerzeugung. Energiewende heißt aber wir wollen raus aus Kohle, Gas und Öl. Die Erneuerbaren waren 2020 bei gerade mal 16% des Primärenergieverbrauchs. Das wurde auch in der Lage falsch dargestellt, wenn wir die EE verdoppeln haben wir nicht das Ziel 100% EE erreicht sondern nur 33%.

Wenn wir das Ziel 100% EE erreichen wollen muss Strom billiger werden um Verbrauch von Öl nach Strom und damit in EE zu verschieben. Das Problem geschenkter Strom (Börsenpreis 0€) würde dich selbst bei dynamischem Verbrauchspreis 20ct/kWh Kosten - das muss geändert werden.

Früher gab es Schlechtwettergeld für die Leute vom Bau, morgen gibt es das gleiche für die Arbeiter in der Aluhütte. Der Strompreis wird in der EE Zukunft 300 Tage im Jahr nur den Grundpreis kosten und in den anderen 65 Tagen recht teuer sein.

Die 70% ist eine reine „wir machen es einfacher“ als Alternative zum Rundsteuerempfänger - der ist bei kleinen Anlagen einfach unökonomisch.

Das Problem ist die Denkschule „wir wollen Steuern“, das war 1895 bis 2000 ein gangbarer Weg es gab weniger als 1000 Kraftwerke und die Verbraucher konnte man statistisch gut erfassen.

Heute haben wir Millionen von Kraftwerken dezentral direkt in den Verteilnetzen. Die Lösung muss ein selbst regelndes System sein.
Mein Vater hat in der Netzleitstelle Gearbeitet und ich war schon als kleiner Junge damals mit am Schaltpult, der Gong für KU, Lastabwurf die Netzbilder mit den Auslastungen faszinierend.

Die Resistenz zum Umdenken ist sicher auch dem Fakt geschuldet das man ohne ein solches selbst regelndes System die „Bürgerenergiewende“ nicht weiterführen kann. Man hat eine technische Begründung warum Kraftwerke von den Großen Konzernen betrieben werden müssen. Dann auch wieder mit einer Rendite von 10-30% und nicht mit 2-4% die sich der private Gönnt.

Wie verquer die Debatte ist sieht man ja schon an der Abschaffung der EEG Umlage, ich bekomme noch 14ct/kWh aktuell ist es bei um die 8ct - der Börsenpreis liegt bei ? Netztransparenz > EEG > Marktprämie > Marktwerte. Merken Sie was? Der Börsenpreis ist über der Einspeisevergütung, dh. die EEG Umlage wird negativ und jetzt schafft man die ab … und alle Freuen sich …

Die Dummheit der Allgemeinheit gefördert von der Denkfaulheit der Medienvertreter, das ist der Grund warum ich RWE und EON Aktien habe.

Also du hast den ein oder anderen Punkt in dem was du schreibst, aber es ist so verwirrend und unverständlich geschrieben, dass man die am Ende nicht findet.

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Naja, im Prinzip ist das aber genau der Punkt.
Es ist eben nicht einfach ein Stromnetz zu regeln sondern extrem kompliziert.
Wie bei so vielen Dingen, die bisher gut funktioniert haben und man den Providern vertraut hat.
Jetzt ist plötzlich jeder 2. PV Experte, weil er im Internet was dazu findet, was aber eben auch nicht alles erklärt.
Leider wird allzuoft denen, die das Thema dann ausführlich zu erklären versuchen, unterstellt es absichtlich kompliziert zu machen.
Beim Gas ist das ja ähnlich. Einfach so den Hahn zudrehen hat so weitreichende Auswirkungen…
nicht nur kalte Zimmer, geringere Umsätze, sondern auch großflächig industrielle (unweiderbringliche Schäden an den Produktionsstätten) und daraus folgende enorme gesellschaftliche Auswirkungen.

Entschuldigung für die Verwirrenden und langen Beiträge.

Es ist nicht möglich ein Stromnetz mit sehr vielen Produzenten und Verbrauchern manuell zu Steuern.
(Das war es aber auch früher nicht und auch früher gab es „Regelschleifen“ und Anreize)

Die Aussage „es ist technisch nicht Möglich…“ stimmt nicht es muss heißen "es ist technisch im aktuellen System der Anreize und „Regelschleifen“ nicht möglich.

Nun ist meine Aussage, wenn es technisch im alten System nicht Möglich ist dann muss man das System Ändern. Dann ist es auch technisch machbar. Es ist technisch Machbar.

Nun muss man das System Beschreiben und aus der Strategie die Schritte ableiten und die Positionen der Betroffenen analysieren. Da gibt es einige unvorhersehbare Effekte.
→ Energiesparen macht zu 90% der Zeit keinen Sinn. Ich brauch keine AAAAA Waschmaschiene sondern mehr Kleidung - dann muss ich im November 2 Wochen nicht Waschen.
→ Straßenbeleuchtung war die Grundlast damit man die nicht Kraftwerke Nachts nicht runter fahren musste und ist ein Beispiel was man hinterfragen sollte. Es gibt auch 202x Taschenlampen.
→ Man muss den Strom verschenken. Die Energiewende bedeutet man muss weg von Fossilen hin zum EE-Strom. Das funktioniert nicht wenn man den Strom verteuert.

Die EEG Umlage wäre genau der Weg zum Strom verschenken, denn heute ist der Börsenpreis höher als die Einspeisevergütung und damit negativ. Dh. die EEG Umlage macht den Strom in Zukunft billiger nicht teuerer… Was macht man… man schaft die EEG Umlage ab… ja toll. Rechnen wurde wohl in der Grundschule abgewählt.

Probiere es bitte nochmal. Das hat nicht wirklich geklappt.

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Ja, danke fürs Angebot - aber eher nicht.

Wer Interesse an PV hat, ist im Photovoltaikforum herzlich willkommen. Da kann man dann auch Themen spezifisch diskutieren.

Den Rest, dh. wie man Stromproduktion und Verbrauch in Balance bringt und das Verbundnetz regelt… Diskutieren heute eh nur ein paar Nerds. Mal sehen, heute sind wir alle Virologen, vielleicht sind wir in ein paar Jahren ja alles Experten für Netzbetrieb, VNB, ÜNB, Verbundnetz, Regelzonen und Bilanzkreise. Sektorkopplung wird schneller in unseren Sprachgebrauch einziehen als uns lieb ist. Das unplanbare Gas, … Sonne und Wind lässt sich wohl doch eher vorhersehen als die Gaslieferung…

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Das wurde ja hier alles etwas technisch. Würde den Thread noch mal gerne aufwärmen und wissen wollen, ob jemand zufällig eine Ahnung hat, ob das BMWK Pläne hat, die Einspeise-Begrenzung zu kippen oder wenn nicht, warum das (noch) nicht sinnvoll ist. Im Osterpaket und im letzten aktuellen Lagebericht des BMWK vom 29.4. konnte ich nichts dazu finden.

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