LdN443 Grünschnitt in Senken lagern

Hallo,

ich habe die Tage die Folge 443 gehört. Nun ist gerade Herbst und alle kehren die Blätter im Garten zusammen und bringen sie zu den Sammelstellen. Da stellte ich mir die Frage, warum denkt man die Sache mit der Wiederbelebung der Moore nicht weiter und stellt unsere Grünschnitt Verwertung auch um. Anstatt zu Kompostieren können die Blättern, Rasenschnitt usw. ja auch einfach in angelegten Senken eingelagert werden.

Gesammelt und Transportiert wird es ja bereits, da sollte der zusätzliche Aufwand für die Einlagerung in einer denke zumindest überschaubar bleiben.

Wäre mal interessant wie viel CO2 sich damit einsparen lässt. Hat da jemand nähere Informationen bzw. Informationen über solche Ansätze?

VG

Alex Schulz

Zwei Gedanken dazu:

1. Kompost ist ein super Mehrnährstoffdünger. Durch die Kompostierung von Grünschnitt relativ einfach und dezentral, nachhaltig umsetzbar. Welche Düngerformen bleiben ansonsten? Mineraldünger? Durch Haber Bosch sehr CO2 intensiv. Wirtschaftssdünger (Gülle, Mist, Gärreste)? Top Düngerform im Sinne der Kreislaufwirtschaft, aber abhängig von der (kritisierten) Tierhaltung. Biologische Dünger? Da sind wir entweder wieder bei tierischen Düngern (Hornspäne etc.) oder Grünschnitt (Cut to Carry etc.) was sehr flächenintensiv ist.

Ich möchte Komposte nicht missen müssen!

Zum zweiten ist die Frage welche Funktion die Senken aktuell haben. Gräben entlang der Straßen oder Feldflur sind äußerst wichtig um Niederschlagswasser besonders bei hohen Mengen in kurzer Zeit abfließen zu lassen. 2021 hat man schmerzlich erfahren müssen, was es bedeutet, wenn diese Gräben nicht gepflegt werden und zuwuchern oder der Grünschnitt (Äste, Laub, etc.) für Verstopfungen sorgt. Diese Gräben müssen zwingend freigehalten werden, um einen ausreichenden Abfluss sicherstellen zu können

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Worauf beziehst Du dich hier genau? Wenn es um die Flut insb. im Ahrtal geht, wäre mir das neu. Vielmehr wurde dort mW das Problem u.a. dadurch verstärkt, dass das Wasser wegen der Art der Entwässerung aus den Weinbergen und der Begradigung der Flussläufe und Bebauung der Überschwemmungsbereiche gerade zu schnell und massiv ablief.

Die allermeisten entwässerten Moore befinden sich im Flachland (Nds., S-H, M-P, Bbg). Die Landschaft ist hydrologisch nicht vergleichbar mit den 2021 betroffenen Gebieten. Das Weihnachtshochwasser 2023/24 wäre eher ein Beispiel für Probleme, die in dem Bereich bei Stark- und Dauerregen auftreten können.

Ich frage mich da allerdings, wie das funktioniert. Ist der Gedanke ein ähnlicher wie beim Vergraben von Pflanzenkohle?

Hätte so meine Zweifel, dass das Vorteile gegenüber gut organisierter Kompostierung brächte. Denn wie @MaBre sagt, hat Kompost eine landwirtschaftliche Funktion. Dabei können wir die Düngewirkung des Kompost nutzen und ein Teil des CO2 kann durch Humusaufbau trotzdem im Boden bleiben (bei entsprechender Bewirtschaftung).

Am besten ist es natürlich in der Regel, man schneidet gar nichts ab und das was abgeschnitten wird, verbleibt möglichst nahe dem Ursprungsort. Verottendes Material hat nicht nur eine Rolle im Nährstoffkreislauf, sondern ist auch für die Biodiversität (Destruenten wie Pilze, Regenwürmer, Insekten) wichtig.

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Ja an sowas dachte ich auch schon. Und sicher ist es nicht zweckmäßig sämtliche Grünabschnitte aus dem Verwertungskreislauf zu ziehen.

Mein Gedanke war: Man hört überall, dass die Moore so wichtig sind und einen so großen Teil zur Bindung von CO2 leisten können. Also was ist wenn man das halt forciert? Nur als Rechenbeispiel wie viel CO2 wird durch Laub auf den Straßen beim verrottet emittierten und könnte bspw. durch Einlagerung in Senken gespart werden.

Ich denke, dass Kompost oder Material, was aus Gärten zu zentralen Kompostanlagen gebracht wird am Ende in Form von “Bio Erde” wieder im Baumarkt und Garten landet. Das ersetzt Torferde. Somit sehe ich da wenig Potenzial zu einer Senke

Definitiv. Hier ein Video dazu

Ich bin mir unsicher, ob man Torf so einfach künstlich erzeugen kann. Vor allem, ohne dass dabei noch Methan unter anaeroben Bedingungen entsteht.

Da sollte man eher endlich den Torfabbau konsequent stoppen und alte Moorflächen wieder verwässern bzw. die Entwässerungsgräben rückbauen.