Liebes Lage Team,
ich folge eurem Podcast immer mit großen Interesse.
Ein kurzer Beitrag in eurer Folge aus der Kölner Flora hat mich aber doch erschüttert.
Im Kontext der Analyse der Sondierungsgespräche geht es auch um die Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie.
Eingeleitet wurde dieser Beitrag mit den Worten: „Da gibt es noch so ein paar weirde Sachen“ (min. 10:10). In dieser Folge wird auf eine, meiner Meinung nach, recht sarkastische Weise darüber gespottet, warum es die Mehrwertsteuersenkung von 19% auf 7% in die Sondierungsgespräche geschafft hat. Gastronomen mit Telefonzellenhändlern zu vergleichen finde ich schon äußerst fragwürdig, wenn man bedenkt, dass die Gastronomie einen nicht unwesentlichen Prozentteil des BIP ausmacht und das Gastgewerbe einer der größten Arbeitgeber in Deutschland ist.
Ich bin selbstständige Gastronomin in Köln und betreibe ein Café mit 16 Angestellten. Als Mitglied des Kölner Vereins IG Gastro stehe ich mit anderen GastronomInnen im engen Austausch. Unser größtes Problem ist nicht, wie von Ulf und und Philip zusammengefasst, dass wir keine Mitarbeiter finden. Das größte Problem vor dem wir stehen sind die hohen Kosten für Personal (ca.40% vom Umsatz), Wareneinsatz und Energiekosten und einer hohen MwSt. auf Speisen bei Verzehr vor Ort (ToGo Speisen auf Plastik-Geschirr 7 %-hier wäre ein Witz angebracht).
In den Sondierungsgesprächen ging es ja auch um die Mindestlohnerhöhung auf 15€. In diesem Kontext finde ich es nur richtig auch darüber zu reden wie man ArbeitgeberInnen entlasten kann.
Leider haben wir keine Lobby wie die Auto-Industrie und so ist die Analyse zu der Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie ein bisschen zu kurz ausgefallen. Schade!