Ldn357: "Mitarbeiter"

Hier ist „Mitarbeiter“ ja sehr einfach als generisches maskulinum zu verstehen. Bei mir (mit starken Frauen in der Familie) hat das vor der Einführung vom „gendern“ ganz gut funktioniert.

Ist (leider) natürlich trotzdem eine Konflikt-Seiten-Ansage, insofern hier deswegen zu verurteilen.

PS. Ihr könntet insgesamt mehr Rücksicht auf non-binäre, weniger teilende Geschlechterwahrnehmungen nehmen. Ständig wird bei euch zumeist binäres Geschlecht betont, auch wenn es überhaupt keine Rolle spielt, dass Personen Geschlechter haben (können). Mich persönlich stört es, auf diese konservative, ausschließende Weltsicht ständig hingewiesen zu werden. Ich finde den Gedanken, ständig in irgendwelche Kategorien geworfen zu werden belastend, außer, wenn es wirklich nötig ist.

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Ich gehöre zu dem (mMn Groß-)Teil der Bevölkerung, die durch dieses zwanghafte Ge-Gendere nur noch abgenervt sind.

Glaubt denn wirklich irgend jemand dass dadurch auch nur eine Frau mehr in eine Führungsposition kommt, oder Jobgleichheit entsteht?

Für mich mutet es schon lächerlich an, wenn Ulf und Philipp erzählen sie müssten sich durch das Gendern der Berufe, wie Bäcker oder Maurer daran erinnern, dass „ach ja…“ auch Frauen diesen Beruf ausüben.

Das ist meines Erachtens lediglich eine Frage des richtigen Mindsets - und das wird durch die krampfhafte Verkomplizierung unserer Sprache nicht hergestellt.

Allein die Tatsache, dass man ja regelrecht krampfhaft nach Gender-Fehlern sucht, so wie Ulf von diesem Beitrag redet, als von „Mitarbeitern“ gesprochen wurde, zeigt doch dass hier weder Toleranz noch Gelassenheit vorhanden sind, mit diesem Thema umzugehen.

Ich wäre beim Begriff „die Mitarbeiter“ niemals auf die Idee gekommen, dass dies männlich vorbesetzt ist. Klar ist DER Mitarbeiter - aber DIE Mitarbeiter war für mich immer ein genderloser Begriff, der gleichzusetzen ist mit der „Belegschaft“.

Chancengleichheit im Beruf und in der Gesellschaft wird nur durch Akzeptanz und die Schaffung von Möglichkeiten geboten. Ich kann nur sagen, dass in meinem Umfeld kein Mensch - wirklich absolut niemand - irgend ein Problem mit der Gleichberechtigung hat - und das obwohl ich im konservativen Süden Deutschlands lebe.

Bei meinem Arbeitgeber, einem Konzern mit über 30.000 Mitarbeitern weltweit ist es gang und gebe, dass sowohl Frauen als auch Männer gleichberechtigt auf hohen Führungspositionen besetzt sind. Im privaten Umfeld habe ich zum Beispiel mein Amt des Vorsitzenden eines Musikvereins nach 18 Jahren an zwei Musikerinnen abgegeben - und gerade im Vereinsumfeld ist die Parität absolut gegeben.

Wie gesagt, das einzige, was abartig nervt, ist diese Gängelung durch Gesetze wo zwanghaft versucht wird unsere Sprache zu verbiegen - und nebenbei nervt mich das in diesem Podcast auch zusehends.

Habt Ihr eigentlich mal neutral Eure Audios angehört? Ich könnte als Mann mich ebenso beschweren, dass durch Euer GeGendere audiotechnisch inzwischen nur noch die weibliche Form zu hören ist. Denn das gut gemeinte „Mitarbeiter:innen“ hört sich halt gesprochen an wie „Mitarbeiterinnen“ - und das ist bei so ziemlich allen gegenderten Varianten der Fall.

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Die “Gängelung durch Gesetze“ kann ich nicht erkennen. Eventuell habe ich das Memo nicht bekommen, aber mir ist kein Gesetz bekannt das gendern erzwingt. Im Gegenteil. Die einzigen welche versuchen zwanghafte Verwendung von Sprache zu erzwingen sind diejenigen, welche gendern verbieten wollen.

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Das haben sie zu Recht kritisiert, denn genau das soll ja in Hessen nun passieren.
Bin sehr gespannt, wie das Gesetz aussehen soll.
Wird Krankenschwestern erlaubt sein oder muss man dann von Krankenpflegern berichten? Kindergärtnerinnen oder Kindergärtner? Wird das dann von der Quote abhängig gemacht?

Sprache ist das Fundament unserer Gesellschaft. Sprache schafft Realitäten, ob du es wahr haben willst oder nicht.

Doch, alleine die Tatsache, dass sich vor allem konservative Menschen darüber aufregen, zeigt zumindest, dass sie darüber nachdenken. Und das alleine ist ein Erfolg.

Hast du mal überlegt, dass das vielleicht einfach etwas mit Gewöhnung zu tun hat?

Grundsätzlich: Je älter und konservativer ein Mensch ist, desto weniger ist er vermutlich an gendergerechte Sprache gewöhnt. Der Großteil aller Podcasts, die ich höre, sind gendergerecht formuliert und - Überraschung - ich merke den Unterschied nicht mal bewusst.

Wenn man sich natürlich jedes Mal darüber aufregt und sich nicht daran gewöhnen will… tja, dann wird man es wohl sein Leben lang bekämpfen müssen.

Ich persönlich schreibe auch fast nie genderneutral (zumindest nicht privat, wie hier im Forum), auch wenn ich es vielleicht sollte. Eines ist dabei aber völlig klar: Ich würde im Traum niemals auch nur daran denken, jemanden dafür zu kritisieren, dass er gendergerecht schreibt… warum auch?!?

Ulf und Philips Bemerkungen im Podcast sind völlig berechtigt.

Als Frau finde ich es wirklich völlig unangemessen, warum sich Männer herausnehmen, von Gender-Verboten zu sprechen bzw. sie zu beschließen.
Das generische Maskulinum ist im Zweifel eine Erfindung von Männern. Frauen und andere Gruppen werden damit ausgeschlossen.
Wenn es wirklich keine Bedeutung hat und nur der Praktikabilität der Sprache dient, warum gibt es dann die Bezeichnung „Krankenschwester“?

Niemals würde ich jemandem übel nehmen, wenn er/sie nicht gendert - ich tu es genau wie Philip und Ulf auch nur unregelmäßig und auf unterschiedliche Arten. Niemals würde ich Gendern vorschreiben.

Aber sich ständig überflüssigerweise darüber zu beschweren oder gar von einem Zwang zu sprechen, den es nach Faktenlage einfach nicht gibt, ist wirklich die Höhe.

Wer meint, Gendern sei zu kompliziert und überflüssig, zeigt eine gewisse geistige Unflexibilität und mangelnde Empathie.

Abgesehen davon soll nach den Richtlinien hier im Forum auch gar nicht über das Gendern diskutiert werden. Es ist einfach eine nach ihrer geringen Bedeutung zu oft diskutierte Frage.

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Weil die Tätigkeit lange maßgeblich von Nonnen ausgeübt wurde (auch wenn es früher durchaus auch die säkulare Tätigkeitsbezeichnung „Krankenwärter“ gab). Mit der Absicherung der Tätigkeitsinhalte (verbindliche qualitative Ausbildungsstandards) hat der Begriff in den 1950er Jahren auch einen rechtlichen Stellenwert bekommen.

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Ganz gewiss hat das nichts mit geistiger Unflexibilität zu tun, sondern damit, dass ich die Art und Weise wie es umgesetzt wird ablehne.

Denn Gendern kann man auch indem man die bisherige Sprache sinnvoll verwendet, indem man zum Beispiel nicht wie hier im Podcast ständig von Mitarbeiter:innen oder Schüler:innen, oder Bürger:innen spricht.

Denn das ist audiotechnisch alles andere als ausgewogen und auch nach meiner Meinung nicht flüssig. Und DAS ist es was mich nervt und was ich als Verbiegung unserer Sprache empfinde.
Und wie gesagt, wenn ich als Mann genau so empfindlich wäre wie manche Frauen, dann würde ich mich bei dieser Sprachverwendung auch permanent benachteiligt vorkommen.

Warum kann man nicht die ganz normale Sprache anwenden und von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, von Schülern und Schülerinnen oder von Bürgern und Bürgerinnen sprechen?
Damit würde man dem Anspruch gerecht werden und würde die Sprache nicht so zwanghaft verbiegen.
… Absatz gelöscht Moderation

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Vorschlag zur Güte:

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Ich will nochmal darauf hinweisen, dass ich keine „gendern oder nicht“ Diskussion anstoßen wollte, das ist langweilig.

A) im Podcast wird so getan, als gäbe es das generische maskulinum oder unausschließende Lesarten davon nicht
B) die Differenzierung zwischen „Gruppenzugehörigkeit ausdrücken“ und „inklusiv denken und sprechen“ ist sinnvoll
C) mein persönliches empfinden ist, dass überhaupt Geschlecht zu thematisieren oft fehl am Platz ist, und beim derzeitigen Trend zum gendern leider ständig gemacht wird

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Warum lassen wir nicht einfach alle so sprechen, wie sie wollen? Wer gendern will gendert, wer nicht gendern will, gendert nicht. Ohne Verbote.

Da müssen alle Seiten einfach mal die Kirche etwas im Dorf lassen. Wer bspw. einen Podcast wegen gendern oder nicht gendern nicht hören will: es gibt genug Angebote am Markt.

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Es ist doch recht einfach. Jeder macht es wie er will und der Podcast ist wie vieles heutzutage ein kann und kein muss Angebot. Wenn es mich stört lasse ich es. Im Podcast überspringe ich diese Themen und wenn es mir zuviel wird oder die Umsetzung nervt wechsel ich auf einen anderen. Von Gesetzen bin ich bisher und vermutlich auch in Zukunft nicht betroffen. Notfalls findet sich für jeden einen Weg drumherum zu schippern. Notfalls schmeiß ich meinen Text dann in chatgpt und sag mach ihn Gesetzkonform und ignorier in anschließend. Ist doch alles halb so wild.

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Ich wollte hier nur meine Meinung zum Ausdruck bringen, die sicherlich keine Einzelmeinung ist - hier im Forum vielleicht nicht, da ich immer wieder feststelle, dass konservativere Sichtweisen hier im Forum grundsätzlich scharf angegangen werden.

Trotzdem stehe ich dazu und bin auch überzeugt davon dass es unnötiger Balast ist und an der falsche. Stelle ansetzt, will man etwas für Gleichberechtigung zun.

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Einspruch. Repräsentation in der Sprache ist kein „Ballast“. Es gibt inzwischen etliche Studien, die nachweisen, dass das sogenannte generische Maskulinum eben nicht „neutral“ ist, sondern dazu führt, dass die Zuhörenden oder Lesenden sich eher Männer vorstellen. Hier findest du eine kurze Zusammenfassung. Die Psycholinguistik forscht schon länger zu diesem Thema, eigentlich könnte das Ergebnis inzwischen bekannt sein. Vorschlag: Wenn die Nennung von Männern und Frauen oder der Gender Gap wirklich so extrem anstrengend ist, können wir in den nächsten drei Jahrhunderten zur Abwechslung einfach das generische Femininum verwenden - da sind dann Männer selbstverständlich mitgemeint.

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Guter Vorschlag. Nur leider fehlen dann noch non- binäre Personen.

Die ich dir auch gerne gönne, aber das darf halt nicht ausblenden, dass es die Gegner des Genderns sind, die

immer wieder ins Spiel bringen.
Insofern sollte der Podcast ja in der Conclusio Deine Meinung getroffen haben (keine Gesetze), auch wenn die persönliche Meinung beim Gendern auseinander geht.

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In diesem Forum nervt mich darüber hinaus, dass die Kommentare nicht ordentlich gelesen werden.

Ich habe ausdrücklich davon geschrieben dass dieses erzwungene Bürger:innen und Schüler:innen mein Aufreger ist.

Ich habe überhaupt kein Problem damit wenn man dies in der normalen deutschen Sprache macht, indem man ganz normal und flüssig „Damen und Herren“, „Bürger und Bürgerinnen“ oder „Schüler und Schülerinnen“ formuliert.

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Ich habe deine Kommentare gelesen. Ich bezog mich auf:

Ich wäre beim Begriff „die Mitarbeiter“ niemals auf die Idee gekommen, dass dies männlich vorbesetzt ist.

… und habe mit dem Verweis auf die Ergebnisse diverser Studien argumentiert, die zeigen, dass das generische Maskulinum sehr wohl männlich vorbesetzt ist. Und wie kommst du eigentlich auf „erzwungen“? Manche Menschen machen diese kleine Pause im Wort oder setzen ein Sternchen oder einen Doppelpunkt oder einen Unterstrich, andere nicht. Und einige Institutionen (z.B. Universitäten) haben beschlossen, in allen offiziellen Texten geschlechtersensibel zu kommunizieren. Andere tun dies nicht. Ich persönlich habe noch nie erlebt, dass dann die Sprachpolizei kommt. Oft sind auch neutrale Begriffe möglich, die alle einschließen: Publikum statt Zuhörer und Zuhörerinnen, Mitarbeitende statt Mitarbeiter usw. Da ein bisschen mehr Mühe und Fantasie aufzubringen ist meiner Ansicht nach nicht zu viel verlangt.

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Ausdrücklich, allerdings nur im letzten Absatz. Vorher ging es allgemein um „Gendern“.

Ich kann ja sogar noch einige Berufsgruppen verstehen, die mit dem Gendern ihre Probleme haben (Menschen, die dies täglich tun müssen, weil sie vor „Publikum“ stehen und denen die Nicht-Nutzung gendergerechter Sprache berufliche Nachteile bringt), aber mal Hand auf’s Herz: Wann wird man denn als Mitarbeiter eines „Konzerns mit über 30.000 Mitarbeitern weltweit“ gezwungen zu Gendern bzw anderweitig davon „belästigt“?

Diesem Absatz entnehme ich, dass du keinen Bedeutungsunterschied zwischen „Bürger:innen“ und „Bürger und Bürgerinnen“ siehst. Diesen gibt es jedoch. Die Schreibweise Bürger:innen (und bei der Aussprache die entsprechende kurze Pause) soll ausdrücklich auch nicht-binäre Personen einbeziehen, was „Bürger und Bürgerinnen“ gerade explizit nicht tut. Hier wirst du, aus deiner - so scheint es mir - heteronormativen Sichtweise, vermutlich wieder kein Problem sehen, aber auch hier gilt:

Es geht explizit darum, eine Minderheit Sichtbar zu machen. Scheinbar gelingt das immer noch nicht gut genug :wink: