LDN354: Innenstadt

Nur ein Kommentar zum Thema Innenstadt. Wurde in der Umfrage explizit das Thema Parkplatz angesprochen oder allgemein Erreichbarkeit? Klar gibt es schöne Innenstädte und ich empfehle eine Innenstadt auch nicht wegen einem Parkplatz, aber ich sage fahr da nicht hin. Da kommt man schlecht hin. Das heißt, es müssen entsprechend Lösungen vor Ort geschaffen werden. Ob das nun ein gutes Parkhaus ist, oder eine super Park&Ride Anbindung wie bei Amsterdam ist egal. Ich sehe somit den die Erreichbarkeit/Parkplatz nicht als Punkt der für eine Innenstadt spricht insofern die Frage so gestellt wurde, sondern wenn negativ als Punkt gegen eine Empfehlung.

Ansonsten versuche ich aktuell auf online Handel zu verzichten und fahre immer wieder (mit dem Fahrrad) in die Innenstadt, nur um festzustellen das der gleiche Artikel das doppelte bis dreifache kostet. Sorry aber das kann und will ich mir nicht leisten. Ein kleiner Aufschlag seh ich ja ein aber so schafft sich der Einzelhandel zu Recht ab. Mal ganz davon abgesehen das ich z.b. im Elektronik Geschäft nach 30 Minuten Internetrecherche mehr Ahnung habe als gefühlt 90% der Verkäufer. Die Innenstädte haben noch ganz andere Probleme als das es dort zu viele Autos gibt oder zu wenig Bäume.

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Mag sein, aber eine lebens- und liebenswerte Stadt lädt zum Verweilen ein, zu Cafébesuchen und Schlendern - auch durch Läden.
Es ist für mich auf jeden Fall sehr ausschlaggebend, ob eine Innenstadt autofrei und grün ist oder nicht.

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Oder es ihn einfach nicht gibt.
Ich brauchte z.B. zuletzt Kletterschuhe. Dass ich die im normalen Schuhgeschäft nicht bekomme - geschenkt. Also mit dem Fahrrad in den Ruhr-Park gefahren - immerhin eines der größten Einkaufszentren Deutschlands. Man sollte meinen, dort Kletterschuhe bekommen zu können. Aber egal welches Schuh- oder Sportgeschäft man aufsucht, alle haben das gleiche Sortiment - und keine Kletterschuhe.

Das gleiche hatte ich wenig später mit Barfußschuhen. Beides musste ich letztlich online bestellen.

Wenn das die übliche Erfahrung beim Vor-Ort-Einkaufen ist, wird sehr klar, warum es gegenüber dem Online-Shopping genau so ein Auslaufmodell ist, wie die Pferdekutsche gegenüber dem Auto. Nicht, weil es keinerlei Vorteile hätte, sondern schlicht, weil es unterm Strich so viel effizienter ist…

Kurzum:
Für Shopping kann ich auf Innenstädte oder Einkaufszentren völlig verzichten. Die Innenstädte sollten lebenswerte Orte sein, dazu gehört für mich vor allem Gastronomie und Kultur in allen ihren Ausprägungen (und zumindest ein Supermarkt, für den Bedarf zwischendurch ^^). Shopping oder die Erreichbarkeit mit dem Auto sind für mich absolut sekundär.

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Umbau von Innenstädten zu Wohngebieten wäre ja eine Lösung. Einzelhandel weg, dann muss auch keiner mit dem Auto hin. Karstadt usw. Umbauen zu Wohneinheiten. Dann wäre auch ein wenig die Wohnungsnot in den Innenstädten entspannter. Ist natürlich ein komplett anderes Konzept für die Städte und eventuell gehen Einnahmen verloren aber die werden auf lange Sicht eh wegbrechen.

@Margarete
Aber man muss ja auch in die Innenstädte erstmal kommen. Und wenn das nur Streß ist, lasse ich es lieber egal wie schön sie ist.

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Deshalb ist Ausbau von ÖPNV, Rad- und Fußwegen so wichtig.

Produkte im Internet zu bestellen, kann sogar weniger CO2-Äquivalente verursachen als ein Einkauf in der Stadt. Für einige mag es ein trauriger Gedanke sein, dass eine Welt mit Innenstädten ohne Geschäfte eventuell klimafreundlicher wäre – aber rechnerisch ist es nachvollziehbar.

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Das frustrierendste an deiner Erfahrung ist doch, dass du online mit ein paar Klicks herausfindest, ob ein Händler einen Artikel führt, während du vor Ort durch die ganzen Läden gehen musst, um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen.
Klar, man kann die Läden vorher alle anrufen oder nachschauen, ob sie ihr Sortiment online präsentieren, aber dann ist man de facto fast im Online-Handel.

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Es ist letztlich eine Frage des Angebotes.
Wir haben hier zwei Städte mit autofreien Fußgängerzonen. Im Nachbarort (immerhin rund 25.000 Einwohner) gibt es einen Brunnen zum Verweilen, zwei kleine Eisdielen, 2 Bäcker, etwa 3 Friseure, eine Pizzeria, ein Bekleidungsgeschäft für ältere Herren, 3 für ältere Damen, Jeans Fritz, 4 Apotheken, 4 Augen Optiker, und 3 Hörakustiker sowie 2 Fahrschulen. Dazu 30% Leerstand.
Gute kostenlose Parkplätze direkt dran. Ab 65 Jahre ist die Fußgängerzone nett, die jüngeren fahren in die etwa 25 km entfernte etwas größere Stadt, da gibt es fast alles, vor allem auch für jüngere.
Was nützt mir eine malerische autofreie Einkaufsmeile, wenn es da kaum was zu kaufen gibt?

Mir fehlt bei der Diskussion ein ganz wichtiges Argument:
Vom Auto aus schaut man sich keine Schaufenster an und kann keine kleinen Spezialläden entdecken. Zu Fuß oder mit dem Rad bzw. auf dem Weg zur ÖPNV-Haltestelle bewegt man sich langsamer und schaut auch mal, was es noch für Läden gibt.

Ich persönlich hätte auch nichts gegen eine große Tiefgarage unter der Innenstadt oder ein Parkhaus am Rand. Aber ich bin dagegen, dass die Autos mit 50 bzw. wenn wir ehrlich sind oft 70 Sachen durch die Einkaufsstraße brettern.

Online-Shopping hat durchaus seine Daseinsberechtigung, allerdings gibt es Dinge, die ich wirklich lieber vor Ort aussuche, z.B. Kinderschuhe. Wer Kinder hat, muss eigentlich ständig neue Schuhe für sie kaufen, weil die Füße permanent wachsen, und die Schuhe muss man anprobieren. Meine Kinder jedenfalls brauchen oft 10 bis 15 Paar Schuhe im Laden, bis ihnen mal eins wirklich gut passt, also nicht drückt oder an der Ferse schlackert. Und nachdem wir alle wissen, dass gerade große Händler wie Amazon ihre Retouren vernichten, ist es keine Option Schuhe in mehreren Größen online zu bestellen und dann nur ein Paar zu behalten.
Zu den höheren Preisen: Die zahlt man, damit es diese Läden auch in Zukunft gibt und damit es diese Jobs im Einzelhandel gibt und nicht nur noch Jobs im Hochregallager oder als Paketzusteller. Und auch für die Beratung. Die gibt es nämlich online auch meist nicht.

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Also ich kenne kaum Einkaufsstraßen wo Autos mit 70 Langbrettern. Zumindest nicht in der Innenstadt.

Was die Beratung angeht, geht es mir zumeist so das ich nach 30 Minuten Internetrecherche bei 90% der Artikel mehr Ahnung habe als der Verkäufer. Es geht ja um Gebrauchsartikel und nicht um hochkomplexe Dinge. Ansonsten bin ich auch bereit, wenn ich den Artikel den ich suche bekomme, 10%-15% mehr zu bezahlen aber nicht das doppelte. Ich sage ja auch nicht das es keinen Einzelhandel geben soll…aber muss er in der Innenstadt sein wo Wohnraum knapp ist? Und er muss halt einen Mehrwert liefern. Ein Kinderschuhgeschäft macht diesen für dich vielleicht aus so das du bereit bist mehr zu bezahlen. Was ja dann für diese Geschäfte auch eine Daseinsberechtigung bringt. Aber man muss keine Geschäfte künstlich am Leben halten. Die Leute müssen dann wie irgendwann Busfahrer und Bergwerksleute sich einen neuen Job suchen wie es immer propagiert wird.

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Im Gegensatz zum Bergbau ist es aber doch nicht so, dass niemand mehr etwas kaufen wird. Konsum wird es immer geben. Und ich persönlich möchte lieber in einer Welt leben, in der Menschen in Geschäften arbeiten und mit den Kunden Kontakt haben, als dass sie im Hochregallager oder als Paketbote für Hungerlöhne arbeiten müssen.
Es müssen auch nicht ganze Einkaufsstraßen sein, aber es ist doch sinnvoller, wenn Menschen dort einkaufen gehen, wo sie wohnen. Und wenn in diesen Läden Menschen arbeiten, die auch dort in der Gegend wohnen. Warum sollen die Verkäufer vor den Toren der Stadt in einem Hochregallager arbeiten, von wo aus die Waren in vielen einzelnen Paketen zu den Kunden per Paketauto gebracht werden müssen? Das macht die Sache auch so anonym. Menschen haben eh oft zu wenig Kontakte, vor allem alte Menschen.

Das mit den Löhnen ist wohl wahr, es gibt aber bestimmt auch Menschen, denen es lieber ist, niemanden zu bedienen oder viel zu kommunizieren sondern stattdessen Dinge auszufahren oder in Pakete zu packen.

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Jobs im Lager und Versand gibt es doch genug, auch wenn man in der Innenstadt zu Fuß einkaufen gehen kann.

Der größte Vorteil beim Onlinekauf ist doch, dass ich mit wenigen Klicks die Qualität der Produkte von unterschiedlichen Herstellern vor dem Kauf recherchieren kann. (und das trotz vieler gefakter Bewertungen)
Im stationären Handeln muss ich entweder Lotterie spielen, oder mich auf die Empfehlungen des Verkäufers verlassen, die zumindest überwiegend von der möglichen Marge mit beeinflusst wird.
Denn nimm mal das Beispiel mit deinen Kletterschuhen, es wird wohl kaum einen Verkäufer geben der alle Modelle selbst getestet hat.
Und selbst sollte ich mal mit einem Produkt wirklich nicht zufrieden sein, dann geht es halt zurück, ohne Diskussion und wenn und aber.
Ist sicherlich auch im stationären Handel auch auf Kulanz möglich, aber eben nur auf Kulanz und keine festgeschriebene gesetzliche Regelung.

Wenn wir in Städten als Besucher unterwegs sind, nutzen wir fast ausschließlich den ÖPNV, was ohne Zeitdruck und Termine wirklich toll ist, ich käme nicht im Ansatz auf die Idee, mich mit den Auto durch Innenstädte zu quälen.
Zum shoppen würde ich aber auch nicht in die Innenstadt mit den ÖPNV gondeln, wenn wir irgendwo in einem Speckgürtel einer Großstadt leben würden. Das liegt zum einen daran, das „Shopping“ für mich keinen Gewinn an Lebensqualität bietet, sondern eine reine Notwendigkeit darstellt.
Ich hätte zudem auch keine Lust, die Einkäufe dann im ÖPNV rumzuschleppen.

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Innenstadt mit dem Auto. 14 Minuten
Innenstadt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. 45 Minuten

Da ist meiner Meinung noch Luft nach oben.

Ich würde nur in die Stadt gehen, wenn ich zum Arzt muss, oder Osteopath oder jemanden am Bahnhof abhole.

Frankfurt hat sehr wenige schöne Ecken. Wir sind leider schneller in anderen netten Städten um die Ecke als in Frankfurt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, und wir wohnen in Frankfurt.

Leider nicht sehr zentral, weil sich das nur Firmen für ihren Firmensitz leisten können.

Es gibt auch sehr viele gute Einkaufszentren, bei denen man bekommt was man will, und auch parken kann.