Hey, kurzer Erfahrungsbericht zum Thema öffentliche Ladesäuleninfrastruktur aus dem Jahr 2013 .
Ich hatte mir damals gewerblich einen Elektrowagen geleast, da ich mein kleines Unternehmen (ein vegan-ökologischen Lieferdienst in Berlin) auf ein neues Level heben wollte. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keinen privaten Stellplatz an dem ich eine Wallbox hätte installieren können und war demnach von den öffentlichen Ladesäulen, die es in kleiner Anzahl auch damals schon gab, abhängig.
Jedoch hatte ich damals nicht nur das Problem mit Verbrennern die die Lade-Parkplätze regelmäßig besetzten, sondern auch mit einem staatlich gefördertem Car-Sharing-Unternehmen. Dieses hat seineihre Kundinnen Gratisminuten versprochen, wenn die Autos nach Gebrauch an diesen Ladesäulen geparkt und zum laden angeschlossen werden. Das Problem war nur, dass diese Autos dann für Tage niemand mehr abgeholt oder versetzt hat und diese nun, nachdem der Ladevorgang schon längt abgeschlossen war, die Ladesäulen blockierten. Und das wirklich für Tage. Bei diesem Unternehmen gab es genau einen Mitarbeiter der, wahrscheinlich unter hunderten anderen Aufgaben, dmit beauftragt war, diese Autos zu versetzen wenn eine Beschwerde über die Hotline eingegangen ist. Der Witz: die hunderte Male alamierte Polizei konnte auch nichts tun, da diese Autos natürlich immer noch mit verriegeltem Kabel an den Säulen hingen und somit nicht abgeschleppt werden konnten. Ich muss selbst lachen, während ich deisen Text schreibe. Aber damals war es der absolute Horror
Ich bin der Polizei, bis zum Stab des Polizeipräsidenten, aufs Dach gestiegen und versucht da eine Regelung zu pushen. Ich habe Polizistinnen über die neusten eingeführten Verkehrsschilder des BAST (Bundesanstalt fuer Strassenwesen) aufgeklärt. Das ging soweit dass ich mich aus Frust über einzelne Polizisten beschwert habe die mir vor Ort nicht helfen konnten, um somit individuelle schriftliche Stellungnahmen zum Sachverhalt zu erzwingen (ich glaube diese Beschwerden, mit Bitte um schrifliche Stellungnahme, ist das gemeinste was man einzelnen Polizeistinnen antun kann).
Mittlerweile, und auch erst seit dem Jahr 2022(?), sind Halter*innen von Elektrofahrzeugen an den Ladesäulen in Berlin gezwungen ihren Wagen nach dem Ladevorgang zu versetzten, da die Uhr, auch nach (automatischer) Beendigung des Ladevorgangs, weiter läuft und rechnet.
Wirklich nichts hat mir in meinem Leben soviel Frust beschwert wie der Versuch im Jahre 2013 cool zu sein. Seit Auslaufen des Leasingvertrags fahre ich KEIN Elektrauto mehr.