LdN337 - Zuwanderung. Verwirrende Zahlen und Differenzierungen

Hallo,

In der aktuellen (sehr starken) Folge wurden sehr viele Zahlen genannt und es war etwas verwirrend dem zu folgen und daraus zu verstehen, in welcher Situation wir uns denn gerade befinden.
Im Kopf blieb die Zahl 400.000 Personen, die wir pro Jahr an Zuwanderung bräuchten, um das Arbeitskräfteangebot konstant zu halten. Das geht aus der IAB-Studie hervor, die verschiedene Szenarien berechnet. Hier wurde allerdings keinerlei Unterscheidung zwischen Einwanderung aus EU- oder Drittstaaten gemacht (und auch keine bezüglich Alter oder Qualifizierung). Unter dem Aspekt betrachtet erfüllen wir die benötigten 400.000 Personen pro Jahr schon fast (die sehr hohe Anzahl durch den russischen Angriffskrieg mal nicht einberechnet).
Daneben spracht ihr allerdings davon, dass ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass die Leute aus Drittstaaten kommen sollten. Das habt Ihr auch gut begründet, doch suggerierte es, dass sich die 400.000 Personen, die wir bräuchten, den danach von euch genannten knapp 40.000 Personen gegenüberstehen, die aus Drittstaaten gekommen sind. Dadurch erscheint die Lücke viel größer als aus den Zahlen des Wanderungssaldos + der IAB-Studie eigentlich hervorgeht.

Durchschnittlich kommen seit 2016 - einschließlich 2021 etwa 360.000 Leute zu uns Netto, laut des Migrationsberichts 2021.

In der LdN314 kamen diese 400.000 nötigen Zuwanderer ebenfalls vor. Hier habt Ihr fälschlicherweise Andrea Nahles so zitiert, dass die 400.000 zusätzlich zu den 300-400.000 Personen pro Jahr nötig wären. Das sagte Frau Nahles soweit ich das verstehe nicht und sie bezog sich wohl auf diese Erhebung der IAB.

Unter dem Aspekt scheint sich meiner Meinung nach der Fokus der Debatte etwas zu verschieben und es noch vermehrt darum zu gehen, den Personen schnell eine gute Perspektive in Deutschland zu geben. Unter dem Aspekt waren die restlichen Punkte und das Interview trotzdem sehr ergiebig.