LdN333 Öffnet sich die FDP Libertären und Rechtsextremen?

Ich kann zwar mit der prüskierten Erwiderung nichts anfangen, weil es meist eher darauf hindeutet Faschsimus nicht auf einem Kontinuum zu sehen sondern als Grenzziehung zu verabsolutieren, die der reinen Kritikabwehr dient. Aber das ist schon etwas komplexer die Vorstellung des Alleinherrschers als fleischgeworderner politischer Output ist ein klassisches rechtes Narrativ als Antithese zur dekandenten „Schwatzbude“. Spezifisch faschistisch wird es aber meist erst dann wenn das zusätzlich mythologisch aufgeladen wird, sprich messianische Erlösung Vorstellungen bzw die Führungsperson Medium für Erweckungsvorstellungen wahrgenommen wird. Das geht dann etwas hinaus über den hypermaskulinisierten „Macher“.

Ich finde ehrlich gesagt die Thesen hier im Thread ein wenig steil. Die Szenen der techbros, Libertären (rechts libertär) und Rationalists haben in vielerlei Hinsicht rechte bis proto faschistische Tendezen. Insbesondere letztere die in ihren Foren irgendwie früher oder später stets bei phrenologie und so called „race realism“ laden. Ich sehe auch wie die FDP in diesem Lager fischt bzw viele aus diesen Szenen sich der FDP zugehörig fühlen. Allerdings finde ich die angeführten beispeile, wie sich das in der FDP niederschlägt etws dünn. Die FDP hat schon immer zwischen links und rechts liberal laviert mit einem starken nationalen Fokus. Mir scheinen aber die hierbei rechts besetzten Positionen eher jene zu sein die auch die konservativen gerne besetzten, also klassich deutsche Themen ;). Ich kann mir allerdings auch gut vorstellen dass sich dass in näherer Zeit ändert.

Aber der Stimmung des Threads nach, googelt mal Friedrich Naumann nationaler sozialismus ^^

@sereksim Faschismus ist nicht kollektivistisch zumindest nicht in dem Sinne dass du es Gegenbegriff zu individualitisch (ie libertarismus) verwenden könntest. Das gilt insbesondere nicht für die deutschen liberalen bis libertären Strömungen, die stets nationalistisch geprägt waren und sich daher schon immer im spannungsfeld zwischen angelsächsichen liberalismus/libertarismus und konservativismus bis faschismus befanden. Dabei tendierten die tendenziell immer etwas stärker in Richtung rechts. Aber selbst im im us libertarismus ist das was du als kollektivistisch bezeichnest durchaus vereinbar mit deren Ideologie. Libertäre können und wie die republikaner in den Staaten zeigen durchaus an die jüdische Weltverschwörung glauben.

Vielleicht hast du von dem Thema mehr Ahnung als ich, aber Stichwort „du bist nichts, dein Volk ist alles“ → Faschismus denkt doch in Kollektiven und der Liberalismus schreibt sich ja in der Regel eher den Individualismus auf die Fahne.

Ja das stimmt wohl… Wenn du auf Twitter einen findest, der sich als „konservativ nationalliberal“ bezeichnet, ist es höchstwahrscheinlich ein AfD-Fan. In dem Sinne ist „liberal“ einfach ein maximal schwammiger Begriff, wenn er von AfD, Union, FDP und sogar manchen bei Grünen und SPD verwendet wird und völlig verschiedene Dinge meint.

Worauf wollen Sie hinaus?

Wollen Sie mir das unterstellen?

Beziehe mich beim zweiten Punkt ehrlich gesagt eher auf die historischen Strömungen des liberalismus in Deutschland als auf die kognitive Dissonanz die manche Leute als ihre politische Ideologie bezeichnen.

Ja in der heutigen Zeit wäre das wohl so das Allgemeinverständnis der beiden Ideologien. Allerdings war es im Liberalismus schon immer extrem strittig wer jetzt diese individuen sind, wodurch es fast immer eine kollektivvorstellung gab die als Abgrenzung zu jenen gedient hat die entrechtet wurden. Das findet sich auch noch heute gerade im Diskurs bezüglich Migranten. Gleichzeitig hattest du im Faschismus innerhalb der Unterwerfung unter den Volkskörper auch immer Freiräume, man nehme nur das nazi Bild des sog „schaffenden Kapitals“, welches durchaus freiräume geschaffen hat für den glorifizieretn Deutschen Unternehmergeist. Dass findet man auch im Aufbau der Nazi Ökonomie bis Kriegsbeginn wieder. Ideologieproduktion ist ein hegemonialer Kampf innerhalb gewisser Grenzen deswegen kann eine essentialiserte Betrachtung nur soweit gehen. Denn innerhalb der Strömungen finden konstante Redefinitionen, Aneignung von Begriffen, Grenziehungen und Koslidierungen statt. Innerhalb der Strömungen passiert der abgedrehteste Scheiss von Neo Nazi homosexuellen die Versuchen eine Legitimation für homosexualität innerhalb Nazi Szene über die loslösung vom „schwachen geschlecht“ herzuleiten bis hin zu nazi feministinnen die Versuchen politsche Mitsprache über essentialiserte Geschlechter differenzen herzuleiten. Klar das sind alles fringes aber man muss halt etwas schauen was in der Ideologieproduktion passiert und wie sich diese in den Strömungen entfalten.
ich sage nicht dass man die Strömungen nicht abgrenzen kann, man muss es nur stärker Herleiten.

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Ja richtig!

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