LdN324 Parteinahe Stiftungen

Euere uneingeschränkt positive Bewertung der etablierten Parteienstiftungen hält meines Wissens keiner genauen Betrachtung stand. Gerade die Hans Seidel Stiftung hatte in Südafrika und Südamerika unrühmliche Aktivitäten in der Interaktion zu autoritären Regimen.
Es stellt sich überhaupt die Frage nach der Legitimation der Auslandsaktivitäten neben den Aktivitäten der Botschaften und Goetheinstitute.

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Ich finde die parteinahen Stiftungen sogar bedenklich. Denn das Argument für die Finanzierung der AFD nahen Stiftung war ja, dass es sonst ein Wettbewerbsnachteil wäre. Das bedeutet doch im Gegenzug, dass die etablierten Parteien gegenüber sämtlichen neuen Parteien einen unfairen Wettbewerbsvorteil haben.
Ich sehe dazu keinerlei Grund, warum es solche Stiftungen geben sollte. Das kann doch eine unabhängige Stiftung wesentlich besser, da diese keine eigenen politischen Interessen verfolgt. Um ehrlich zu sein finde ich die Konstruktion bereits paradox. Eine parteinahe Stiftung, die nicht die Partei unterstützt???

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Die Beschränkung auf politische Bildung ist schon ein ziemlicher Euphemismus. Die Stiftungen betreiben in den Ländern schon ziemlich aktiv Politik insbesondere mit den jeweiligen Schwesterparteien. In dem Sinne sind die schon grundsätzlich ein Durchgriff des deutschen imperialismus. Jedoch sind die Stiftungen nicht reines Staatsinteresse.

Vieles direkt problematische resultiert allerdings aus den jeweiligen Parteien, zu denen die Stiftungen gehören und welche diese als Schwesterpartei ansieht. Daher ist was die KAS in Mazedonien treibt auch unrühmlicher als dass die FES mit der SPD zusammen geholfen hat, die Sozialdemokratien in Portugal während der Diktatur aufzubauen. Da wunderts einen auch nicht, dass die Seidel deren Partei auch regelmäßig fremdelt mit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gewisse Berührungsängste fehlen.