LdN324 Energiepauschale für Studierende: BundID denkbare Gründe

Zwei Gründe, die BundID einzusetzen:
Wer mehr als einen Studienplatz zur gleichen Zeit belegt, bekommt nur einmal die 200€. Auch die Universitäten wissen ja nicht, ob der Student noch wo anders parallel studiert.
Bei Einsatz des elektronischen Personalausweises hätten nur deutsche Studierende die 200€ beantragen können.

Sinnvoller als der elektronische Personalausweis wäre vielleicht noch die europäische eID gewesen- was aber auch internationale Studierende mit deutschem Wohnsitz benachteiligt hätte.

So ganz einfach pragmatisch umsetzbar erscheint mir das ganze also nicht. Es wäre vielleicht einfacher gewesen, die Studiengebühren den Universitäten um jeweils 200€ je Studienplatz zu erstatten, die dann entsprechend einen um diesen Betrag geminderten Betrag von den Studierenden im nächsten Semester gefordert hätten. Auch da hätten zwar mehrfach-Studierende mehrfach profitiert- aber die Verwaltungskosten wären deutlich geringer gewesen.

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Das wären dann ja nur 1000 Überweisungen und nicht 2.5 Mio. :wink:
Das Problem könnte darin liegen, dass Bayern keine verfassten Studierendenschaften hat und der Beitrag deshalb regelmäßig unter 200 Euro liegt.

Ich sehe auch die Möglichkeit, dass dies über die zuständigen Ämter für Ausbildungsförderung (für etwa 90% der Betroffenen die StuWe) geregelt werden kann. Diese Ämter sind daran gewöhnt, große Mengen von Anträgen zu bearbeiten - obwohl die Bearbeitung eines BAföG-Antrags manchmal bis zu 3 Monate dauern kann. Die Aufgabe hier wäre jedoch nur zu prüfen, ob man tatsächlich Student ist, nicht aber, ob die Eltern zu viel verdienen. Das DSW ist super organisiert und ich denke, man könnte einer Einwegsoftware vertrauen, auch wenn sie von HIS kommt. :cowboy_hat_face:

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Unabhängig davon, was genau der Grund war. Man muss festhalten, dass Nutzerorientierung nichts ist, was die öffentliche IT auf dem Schirm hat. Ich habe es (in einem anderen Zusammenhang) nicht geschafft, mich mit meinem elektronischen Personalausweis anzumelden.

Interessant auch, wie die “Digitalisierungspartei FDP” hier wieder performed - nämlich gar nicht.

Mal wieder typisch dass es im südosten mal wieder an mangelnder Demokratie scheitert. Aber das „und“ ist da unpassend das hängt direkt zusammen. Die Preise liegen da daran dass die keine studierentickets haben die den Namen verdienen.

Aber ich weiß nicht so wirklich ob das das rational war. Glaube eher die BundID war halt da, da kann man sie auch nutzen und will eigentlich auch dass die genutzt wird.

So ganz schlüssig finde ich die Argumentation im Beitrag diesmal nicht.
Der Beitrag startet mit einer DSGVO-Kritik zum „Register“ der Studierendendaten pro Hochschule und endet damit, dass wir einen wissenden Staat braucht, der idealerweise antragslos Leistungen zur Verfügung stellt. Das finde ich auch erstrebenswert, aber dass geht doch nicht zusammen. Hier stehen wir uns kulturell doch selbst im Weg.

Und zur Nutzung der BundID: Ich kann das absolut nachvollziehen. Wenn ich Leistungen digital beantrage, dann will ich mich nicht jedes Mal neu registrieren und überall ein Kundenkonto haben. Zudem will ich den Bescheid auch nicht per Post oder per Mail (hier fehlt es an einer praktikablen Verschlüsselung). Ich gehe sogar einen Schritt weiter: Wieso braucht es ein eigenständiges Antragsportal? Kann das nicht in ein Portal?

Wenn ich der ganzen Diskussion so folge, dann müsste (übertragen) demnächst Zalando einen Shop für Socken, einen Shop für T-Shirts, einen Shop für Schuhe usw. implementieren. Überall muss ich mich separat anmelden, überall muss ich separat Kundendaten pflegen, dezentral verteilt bekomme ich meine Bestell- und Versandbestätigungen.

Würden das in der Verwaltungsdigitalisierung auch so laufen, wäre das Geschrei auch groß. Gefühlt kann es die öffentliche Verwaltung auch nur falsch machen.

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Habe mich grade bei der Bund ID mit der Elster-Zertifikatdatei registriert und das ging super easy in 5 min. Von mir aus kann das jetzt darüber laufen.

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Wie groß ist das Problem bei den 3,6 Mio Studierenden?

Wenn man es darauf begrenzt ja. Für die BundID gibt’s ja aber auch mehrere gleichwertige Zugänge, die man hier genauso hätte nutzen können.

Das ist ja aber die eigentliche Kritik, dass es durch die vielen Insellösungen genau darauf hinausläuft.

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So verstehe ich die Kritik absolut nicht. Ansonsten würde man sich - auch bei der LdN - nicht über die Nutzung des Nutzerkontos Bund aka BundID beschweren. Denn dieses Nutzerkonto ist ja einer der Schritte, die Verwaltung zu digitalisieren.

Und ja, wenn kein Angebot, dann auch keine Nutzer*innen. Das wird sich zukünftig sicher / hoffentlich ändern.

Und so ganz neu sollte der nPA den Studierenden auch nicht sein: „Wenn Sie BAföG-online in der vollen Funktionalität nutzen möchten, ist eine Anmeldung mit dem Personalausweis mir der Online-Ausweisfunktion erforderlich.“

Weil es maximal umständlich zu werden scheint.

Und ich denke mal wenn es nur die BundID wäre, wäre auch die Kritik leiser.
Aber hier geht es ja darum erstmal Daten einzusammeln und Logins und PIN-Codes zu generieren, die in einem persönlichen Verfahren ausgeteilt werden um sich dann nach Erhalt dieser bereits personifizierten Logins nochmals identifizieren zu müssen…

An sich fehlt dann nur noch, das man das ganze noch unter den Argusaugen seines Dekans machen muss, der dann nochmal extra gegenüber der Webseite bestätigen muss, dass du (bereits 2x identifiziert) auch wirklich du bist der sich da einloggt um die 200€ abzuholen die dir zustehen.

Wenn man hier da rein gepresst wird sicher.

Jep, der Perso und wo ist da die BundID?

Da ist doch die eigentliche Kritik.

Für diese Einmalzahlung werden die Studis jetzt zu einer BundID genötigt, für die sie anschließend keine Verwendung mehr haben.
Oder vielleicht doch mal irgendwann in der Zukunft (für eine weitere Einmalzahlung ^^), wenn es irgendwem mal wieder einfällt, was mit dem Vehikel anzufangen.

Das würde ich auch gerne wissen, denn man hat ja extra den Bewertungszeitpunkt in die Vergangenheit gelegt, um zumindest absichtliche Mehrfach-Immatrikulationen zu vermeiden, denke ich doch mal.
Außerdem müsste man sich dafür ja auch noch parallel an 2 unterschiedlichen Unis einschreiben, da dürfte der Anteil der Personen also noch mal kleiner sein, als bei den reinen Doppel-Studenten.

Juup, riecht für mich auch stark danach, als wenn Frau Stark-Watzinger hier ihrem Parteikollegen dem Bundesminister für Digitales und Verkehr ein paar Erfolgsmeldungen zuschustern wollte, soviel zum Thema FDP und schlanker Staat :laughing:

Die Nutzung des elektronischen Persos wäre nur für die in Deutschland Studierenden Deutschen möglich.
An deutschen Unis und Fachhochschulen studieren zudem noch internationale Studenten. Das sind etwa 300.000. Wie viele genau ist unklar. Für die Studierendenpauschale muss zudem in Deutschland wohnen. Auf wie viele das zutrifft- unklar.

Woher stammt denn die Zahl? Das Bundesamt für Statistik gibt an, dass 3,6 Millionen Studienplätze belegt sind. Über die Anzahl der dahintersteckenden Individuen konnte ich keine Auskunft finden- und sie kann es auch nicht geben, da Unis nicht untereinander vernetzt sind.
Theoretisch könnte es einen Studenten geben, der alle 3,6 Mio Plätze belegt. Praktisch denke ich an eine Zahl zwischen 2,5-3 Mio.
Zumindest an einigen Orten war es Gang und gebe, auch am Heimatort von Familienangehörigen immer wieder ein abgebrochenes Studium zu „beginnen“, denn das im Semesterbeitrag beinhaltete ÖPNV-Ticket lohnte sich auch bei wenigen Besuchen bei Oma.

Ja der elektronische Perso gilt nur für Deutsche Studis.
Für Studis aus den EU Staaten gibt es vergleichbare Verfahren (laut BundID) und Studis aus dem Nicht EU Ausland dürften einen elektronischen Aufenthaltstitel haben, der dieselbe Funktion hat wie der ePerso.

Für mich aus dem Podcast.

Also mit anderen Worten wäre es für dich unerträglich wenn auch nur ein einziger Mensch die 200€ 2x bekommen würde …

Wieviel Bürokratieaufwand bist du bereit für dieses Ziel zu bezahlen?

Denn nicht vergessen, all die Leute die jetzt an dem Prozess beteiligt sind wollen auch bezahlt werden und noch hat kein Student seine Kohle bekommen.

Kann ich mir gut Vorstellen, dass es solche Leute gibt, aber auch hier dieselbe Frage: wie groß ist das Problem?

Erst wenn man eine ungefähre Vorstellung hat wie verbreitet das ist, macht es Sinn sich Gedanken zu machen wie man es am effektivsten bekämpft und welche Ressourcen man darauf wirft.

Wenn man so wie du hier ein paar Mio. in die Hand nimmt um möglicherweise ein paar Doppelauszahlungen zu vermeiden ist das ineffizient und teuer.

Denn deine bis zu 500.000 sind ja auch nur geraten.

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Da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich habe gar kein Problem damit, dass wenn jemand an 5 Unis studiert er auch 5 mal energiepauschale bekommt. Ich bin nur davon ausgegangen, dass das für FairnessFans ein Problem darstellt- schließlich kann man unabhängig von der Anzahl der belegten Studienplätze nur in einem warmen Bett schlummern.
Was ich als Vorgehen vorschlage wäre: Quasi jede Uni oder Fachhochschule erhebt einen Semesterbeitrag. An die diesen Beitrag zahlende IBAN hätte dann einfach die 200€ von der Uni ausgezahlt werden können und sich das vom Staat erstatten lassen. Wenn man das vorher weiß, kann man auch dafür sorgen, dass der nächste Semesterbeitrag vom eigenen Konto gezahlt wird- für die kommenden Semester darf es dann ja gern wieder Mutti übernehmen.
Die wenigen Unis, die keinen Semesterbeitrag erheben, hätten das dann manuell erfragen müssen. Da unterstelle ich jetzt einfach mal, dass das aber nur sehr wenige Unis in Deutschland wären.
Natürlich hätte der Staat dann den Unis das bisschen zusätzlichen Aufwand für die Buchhaltung erstatten müssen- im Vergleich zum jetzigen Verfahren wäre das aber deutlich günstiger gewesen- selbst wenn man die mehrfach eingeschriebenen einrechnet.
Klar, man hätte mit dem vorgeschlagenen Verfahren natürlich auch Grenzgänger, die gar nicht in Deutschland leben, mitversorgt. Auch da würde ich das aber eher als beim Hobeln angefallene Späne verstehen, die den Bürokratischen Akt in der aktuell geplanten Form nicht rechtfertigen.

Ich würde mal eine Prognose wagen:
Ausgezahlt werden am Ende 200 Millionen und die Bürokratie Außenrum werden auch 200 Millionen verschluckt haben.
Genau diese Kosten der Fairness sind es einfach nicht wert.

Ich höre es jetzt - aber ich weiß nicht, ob ich es wegen weinen/lachen schaffe, die 35 (!) Minuten zu absolvieren.

Gedanken:

  • So viel Aufwand und Inkompetenz für eine einmalige Zahlung von €200?! Das ist nicht verhältnismäßig. Hier wird kein Problem gelöst nur zusätzliche kreiert.
  • Aus so einer Arbeitsgruppe kann nichts gutes kommen.
    1. Selbst eine Gruppe von 3 Leute wird ohne Führung die Sachen verkomplizieren. Mit 85 hast du keine Chance.
    2. Diese Leute haben noch nie etwas geliefert und bekommen jetzt ganz viel Druck ab. Wie soll das gut gehen? Die Fähigkeit, die es dort ausreichend gibt ist zu wissen, wie man in einem Prozedere die Verantwortung so verstreicht, dass sie verschwindet und das ist genau was sie getan haben .
  • Die Protokollniederschriften von diesem Arbeitskreis sind wahrscheinlich sehr spannende Lektüre, davon ausgehend, dass es diese überhaupt gibt. Kann man die abfragen?
  • „Simple Lösung“: Wenn es keine Infrastruktur gibt ist nichts simpel auf dieser Scale.
  • Keine einheitliche Identifikation, wie eine BundesID, schon weitgehend ausgerollt zu haben, macht einen Staat völlig handlungsunfähig in diesem Zeitalter.
  • Frau Stark-Watzinger hat vielleicht in einem Recht: die Auszahlung von Mitteln an Bürgern (in diesem Fall, mit der Kindergrundsicherung und jede mögliche finanzielle Bazooka die es noch geben wird), oder zumindest die Bereitstellung der Infrastruktur dafür, sollte in der Verantwortung bei Lindner liegen. Nur ist jetzt schon klar, dass Lindner nicht liefern kann/will und für ihn hat das keine Folgen.
  • Eure Erfahrungsberichte machen klar, dass keiner diese BundID-Plattform wirklich benutzt und keiner daran iteriert. Es ist schon mutig auf sowas, wovon man weiß, dass es nicht funktioniert, hunderttausende Leute hin zu schicken.
  • Guter Hinweis: Ich werde gucken, wie kaputt das ganze ist, wenn man sich für einen BundID registrieren möchte mit einem EU-Pass.
  • „Insel verbinden“: Man muss davon ausgehen dass Zusammenarbeit über Organisationsgrenzen hin nicht möglich oder zu teuer ist. Wir versuchen sogar, Teams innerhalb einer Firma voneinander autonom zu halten. Was man braucht ist klare Führung und eine gute Architektur, wonach alle sich richten können.
  • Datenschutz: Ja, der Datenschutz muss gut geregelt sein aber wenn dann all diese „Datenschutz-Experten“ wieder drüber pinkeln, denkt man, dass es hier um ein Datenschutzproblem geht. Das ist klar nicht der Fall, aber das ist was hängenbleibt.
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Bei mir lief es mit der Elster-Datei auch problemlos. Habe allerdings erst ein „einfaches“ Konto erstellt und dann erst die Datei hinzugefügt, aber konnte mich dann easy durcklicken. Das einzige Problem das ich dabei hatte war, dass ich vorher einmal mein Fenster refreshen musste, weil es „keine aktive Session“ gegeben hätte. War sehr komisch formuliert und die UI könnte grundsätzlich auch besser sein auf der Seite.

Ich kann zudem die Kritik mit der Telefonnummer nicht nachvollziehen. Links wählt man im Dropdown-Menü eine Landesvorwahl aus, voreingestellt ist bereits +49 für Deutschland. Natürlich muss man dann keine Null mehr eingeben und spätestens bei der Fehlermeldung direkt unter dem Feld sollte das mit Blick auf die Vorwahl daneben auch klar sein. So hab ich auch schon zig mal auf diversen Seiten meine Nummer eingetragen. Dementsprechend ist die Anmerkung einer „falschen“ Telefonnummer damit auch nicht korrekt. Ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber ich wollte es mal anmerken :smiley:

5 Minuten Brainstoming:

  • Mehrfachauszahlungen,
  • Personen die keine Semestergebühren zahlen
  • Personen, die weniger als 200€ Semestergebühren zahlen
  • Personen, die heute gar nicht mehr eingeschrieben sind
  • Personen, deren Semestergebühren von Leuten bezahlt werden, mit denen sie keinen Kontakt haben wollen
  • Betrugsmöglichkeiten, wenn abertausende Berufsschulen (die nicht zentral bekannt sind) einfach Namen melden und dann Geld überwiesen bekommen
  • Uneinheitliches Vorgehen, wenn abertausende Berufsschulen (+Universitäten) selber die Einwilligung und Auszahlung vornehmen müssten

Ihr wisst schon, dass der Prozess, der jetzt als untragbar zerredet wird, so aussieht:

Ein Grund, warum Digitalisierung in Deutschland nicht klappt: Alles wird kaputt geredet.

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Hallo,
ich wollte kurz darauf hinweisen, dass die BundID durchaus ihre Probleme aufweisen kann. Ich habe mich jetzt gerade registriert und festgestellt, dass auf dem Chip meines Personalausweises meine alte Adresse hinterlegt war. Eine Dame aus dem Innenministerium meinte, dass dies in den Kommunen häufiger bei der Ummeldung vergessen wird zu aktualisieren.
Viele Grüße

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Hallo,
das ist aber kein Problem von Bund.ID, sondern ein Fehler der Behörde.
Wenn beim Speichern deiner Meldeadresse ein Fehler gemacht wird, dann kann das kein System der Welt ausgleichen.

Ich gehe mal davon aus, dass du dich korrekt umgemeldet hast.

Viele Grüße

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Und jetzt bitte für mich erklären warum ich mich nach Erhalt eines persönlichen Zugangscodes nochmal Identifizieren muss.

Einer von beiden Schritten ist einfach unnötig.

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Was ist wenn die Schule oder Uni einen Fehler macht oder dir jemand den Code klaut/phisht? Im Grunde ist das eine 2FA Authentifizierung. Faktor 1 ist der Brief/die Email oder whatever. Faktor 2 ist ein Ident-Verfahren.

Das kann man doof finden, aber 2FA ist nicht das Dümmste.

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