LdN316 Lage der Nation Umfrage

Die „Gesinnungsfragen“ in eurer Umfrage fand ich sehr unglücklich, weil unklar bzw. voraussetzungsvoll. Welche „gemeinsame Kultur“ ist z.B. gemeint? Deutsche Leitkultur oder demokratische Werte? Die Antworten dürften je nach Begriffsinterpretation sehr unterschiedlich ausfallen.

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Ich fand die auch weird. Manche konnte ich natürlich klar ablehnen, aber was soll man bspw. zu „Die meisten Einkommensunterschiede sind ungerecht, weil alle Menschen gleich sind.“ sagen? Wenn ich eher ablehne, wird das mit Sicherheit so interpretiert, dass ich die meisten Einkommensunterschiede schon gut so finde. Tatsächlich stört mich aber besonders der Teil nach dem „weil“.

Ebenso die verschiedenen Statements á la „Es wäre das Beste für alle, wenn jeder tun und lassen könnte, was er will - solange er sonst niemandem schadet.“ Was in dem Zusammenhang „jemandem schaden“ bedeutet, ist völlig unspezifiziert und wird sicherlich auch extrem unterschiedlich empfunden, je nachdem, was für ein Weltbild die Leute haben, so dass ich da im Grunde von Ablehnung bis Zustimmung alles oder nichts hätte auswählen können.

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Ich finde, es fehlte die Möglichkeit Kommentare zu seinen Antworten eingeben zu können. Beispielsweise sind mir Fragen zu Gerechtigkeit und Sozialleistungen sehr wichtig. Und ich halte Ulf und Philipp auch für sehr kompetent.

Dennoch teile ich Ulfs und Philipps Haltungen oft nicht, da sie eben andere moralische Maßstäbe als Grundlage heranziehen als ich (sozial vs liberal).

Ich fürchte allerdings, dass meine Antworten eher als Zustimmung zu ihren Positionen gewertet werden.

Auch empfinde ich die Interviews in der Lage als das beste Format zum informieren und habe entsprechend auch abgestimmt. Gleichzeitig finde ich die Auswahl der Interviewpartner oft einseitig und den Umgang parteiisch. Handelt es sich um einen befreundeten Wissenschaftler oder Aktivisten/Lobbyisten wird der eher unkritisch behandelt. Handelt es sich allerdings eher um jemanden, dessen Positionen man nicht teilt, wird es nicht selten polemisch.

Trotz allem finde ich die LdN toll um den eigenen Horizont zu erweitern.

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Es handelt sich um ein etabliertes politikwissenschaftliches Fragenset, das unser wissenschaftlicher Berater uns zugeliefert hat. Ich fand die Fragen auch komisch, aber sie haben sich in der Forschung offenbar bewährt.

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Ich fand sie auch ziemlich offen für verschiedene Interpretationen. Bei vielen Fragen hätte ich verschiedene Antworten nehmen können. Ich bin kein Poltikwissenschaftler; wie man aus solchen unscharfen Multiple-Choice-Fragen belastbare Ergebnisse Ergebnisse ableiten kann, würde mich interessieren.
Ich hoffe, Ihr werdet darüber in der Lage berichten.

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Genau den Gedanken hatte ich auch: Könnt Ihr mal in der Lage einen Beitrag zum Funktionieren von solchen Umfragen machen? In den Medien liest man ja ständig Umfrageergebnisse, da wäre es spannend zu wissen, wie diese so gestaltet werden. Mich würde wirklich interessieren, wie die Frage Eurer Umfrage ausgewertet werden. Je nachdem, wie der/die Teilnehmer/in die Frage interpretiert (und das geht eben auf sehr unterschiedliche Weise, und es gab, soweit ich sehe, auch keine Kontrollfragen), dürften die gemeinten Aussagen sehr unterschiedlich sein.

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Ich fand die Fragen auch schwierig. Also gerade bei den Fragen zum Thema „Freiheit“ kommt es stark darauf an, wie man „anderen schadet“ definiert, gerade im Hinblick auf den Umweltschutz. Daher: zählt nur das direkte schädigen oder zählt auch ein Schaden an der Allgemeinheit / Natur wie z.B. durch Vielfliegen oder „mit 180 über die Autobahn brettern“…

Man kann die Antwortmöglichkeiten halt mit dem Freiheitsbegriff der FDP / USA sehen („Ich kann mir leisten, 30 Liter Sprit auf 100 km zu verschwenden, also habe ich das Recht darauf. Freiheit Olé!“), dann wäre ich hier eher skeptisch… aber ich habe das Gefühl, dass mit „niemanden schaden“ eher der direkte Schaden gemeint ist…

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Bin sehr gespannt auf die Auswertung der Umfrage. Ich hoffe, dass sie euch bei der Entwicklung weiterhilft.

Bisschen Feedback:

  • Ich fand es schwierig, eure Kompetenz beurteilen zu müssen (Felder freilassen war nicht erlaubt), bei Themen, die nicht so oft in der Lage vorkommen und wo ich selbst mich nicht wahnsinnig kompetent fühle.
  • Außerdem fand ich das 1-5-Rating unintuitiv und befürchte im Nachhinein, dass ich es teilweise verdreht habe.
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Um unsere Kritik an Teilen der Fragen zu stützen hier ein paar konstruktuve Punkte:
Mich würden die Hypothesen interessieren, die diesem Fragebogen zugrunde liegen. Vielleicht kann man damit die Fragestellungen besser verstehen.

Test-Design: u. a. „… die Qualität der erhobenen Daten auch von der Qualität des verwendeten Fragebogens abhängt“ und „klare, verständliche, aussagekräftige und vor allem eindeutige Formulierungen“ (Bundeszentrale für politische Bildung: M 01.04 Einen Fragebogen erstellen | bpb.de)
"Vermeidung von abstrakten und mehrdeutigen Begriffen " (GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim: https://www.gesis.org/fileadmin/user_upload/MeettheExperts/GESIS_MeettheExperts_Fragebogenentwicklung_Braun_Schröder.pdf und https://www.gesis.org/fileadmin/upload/SDMwiki/Frageformulierung_Lenzner_Menold_08102015_1.1.pdf)

  • Wie reagiert die wissenschaftliche Leitung auf diese Kritik aus der Community?
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Dass eure Likert Skala von „stimme nicht zu“ bis „stimme zu“ verläuft hat überrascht. Da wird sicherlich die ein oder andere Fehlantwort bei rumkommen.
Üblicher ist die Skala doch von „ja bis nein“ und nicht andersherum…

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Mir ist auch noch folgende Interpretationslücke aufgefallen:
image

In den ersten zwei Fragen geht es um den Podcast - logisch.
Gehen die zwei weiteren Fragen auch um den Podcast oder um eine grundsätzliche Lebensphilosophie? Also ist man Werbung grundsätzlich offen gegenüber und fühlt sich gut informiert oder fühlt man sich in Bezug auf diesen Podcast offen Werbung gegenüber und fühlt sich dank des Podcasts gut informiert?
Wenn als Ergebnis herauskäme, dass „unsere HörerInnen dank des Podcasts sich gut informiert fühlen“ - dann ist das aus den Ergebnissen auf Basis dieser Frage wissenschaftlich nicht korrekt ablesbar.

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Eine Logiklücke gibt es bei der Auswahl, wo man wohnt:
Man kann nicht „Schweiz“ UND „außerhalb Deutschlands“ anklicken. Beides trifft zu - aber durch den zweiten klick auf „außerhalb Deutschlands“ wird das erste Häkchen entfernt.
Oder ist das auch eine philosophisch gemeinte Frage - und man muss sich entscheiden ob man Nicht-Deutsche:r oder Schweizer:in ist?

Und bei der SocialmediaFrage dieselbe Problematik:
Was antwortet jemand mit brachliegendem Account, der aber täglich auf die Seite geht?
Da würde zwischen zwei und vier alles so ein bisschen zutreffen.

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Jap, diese beiden Anmerkungen möchte auch ich nochmal unterstreichen, mir ist auch erst bei der zweiten derartigen Seite aufgefallen, dass die Skalen unerwartet verlaufen und es gab keine Möglichkeit, eine Seite zurück zu gehen. Daher konnte ich nicht überprüfen, ob ich die vorherige Seite korrekt ausgefüllt habe.

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Mir wurde im Studium mal beigebracht, dass jede Frage im Fragebogen eine Gegenfrage braucht, um den Interpretationsspielraum schonmal grundsätzlich einzuschränken.

Und die Fragen haben viel Interpretationsspielraum geboten, die vier Freiheitsfragen zum Beispiel. Ich habe an denen alleine 5 Minuten gehangen, um zu dem Schluss zu kommen: Ist Grundrecht, hier muss ich allen vier voll zustimmen, geht ja gar nicht anders.

Kultur? Welche Kultur ist gemeint?

Zu den Einkommensunterschieden? Wo ist die Gegenfrage mit der ich zum Ausdruck bringen kann, dass Einkommensunterschiede völlig in Ordnung sind nur die Schere zwischen Ihnen völlig außer Kontrolle ist? Oder sie vielleicht nur grundsätzlich angehoben werden muss, Stichwort Mindestlohn. Oder, (der muss noch) völlig falsch verteilt sind: Erzieher, Lehrer, Pfleger, Sanitäter vs. Hedgefonds Manager. Vollkommen Unterschiedliche Ansichten, die Ihr hier nicht abfangt.

Ich habe mich oft dabei ertappt, bei den Fragen Wörter dazu erfinden zu müssen, um überhaupt zu einem Schluss zu kommen. Zum Beispiel: Das wichtigste für mich ist, mich an unsere gemeinsamen „demokratischen“ Werte zu halten. Oder: Es ist gerecht, wenn alle Gruppen in der Gesellschaft „vor dem Gesetz“ gleichgestellt werden.

Ich bin nicht ganz sicher ob die Auswertung dieses Fragebogenteils euch tatsächlich die Informationen bringt die Ihr erhalten wollt.

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Ich hatte die gleichen Interpretationsschwierigkeiten wie die meisten, die hier geschrieben haben. Ich habe dann eben „anderen schaden“, „Kultur“, „Werte“ etc. eben so interpretiert, wie ich die Aussagen verstehe, nämlich: Indirekte Schäden sind auch Schäden, unsere Kultur fußt auf humanistischen Werten, etc.
Die verschiedenen Ausprägungen der Aussage „Ich sollte so leben können, wie ich will, solange ich niemandem sonst schade.“ habe ich zunächst als Kontrollfragen aufgefasst, aber dafür waren sie mir zu ähnlich. Es würde mich auch interessieren, zu erfahren, was man aus verschiedenen Antworten auf solche sehr ähnlichen Fragen rauslesen kann. Tatsächlich schade finde ich, dass durch die Konzentration auf die (bzw. diese) Freiheits- und Gerechtigkeitsbegriffe andere (mir) wichtige Werte unhinterfragt gelassen wurden.

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Das man Fragen nicht überspringen kann, hat leider dazu geführt, dass ich schon ziemlich am Anfang abgebrochen habe.

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Ich habe mich an den Fragen zur politischen Gesinnung gar nicht gestört, ich fand sie sogar recht inspirierend gestellt.
Oft sind solche Fragen so formuliert, dass sie „dem Duktus“ der jeweiligen Partei, die dahinter steht, entsprechen.
Hier wurden die Aussagen (bewusst) provozierend anders formuliert.

Zum Beispiel der Aussage „Leistung muss sich lohnen“ könnten CDUler und FDPler reflexartig zustimmen. Bei der Aussage, „es muss Einkommensunterschiede geben“, denkt man zumindest kurz vorher nach, bevor man zustimmt :wink:

@vieuxrenard : Wo finde ich denn die Umfrage? Ich habe sie weder hier noch in den show notes noch auf der Homepage gesehen…
Danke!
C

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Ich fand es sehr schade, dass bei der Freizeit nur politischen Aktivitäten z.B. Partei / NGO gefragt wurde, aber z.B. nicht nach sozialen oder ehrenamtlichen Tätigkeiten in Vereinen, Glaubensgemeinschaften oder anderen non-profit Organisationen (NPO). Politik gibt es in jeder Telegramm oder anderen Stammtischgruppe, soziales Engagement dagegen ist echtes tun und nicht nur Beiträge posten.

Die Gesinnungsfragen waren in sofern ein wenig „irritierend“, als die Fragen zuvor recht einfach und klar zu werten und beantworten waren. Bei den Gesinnungsfragen hatte ich eher das Gefühl, dass mir da versteckte Aussagen untergeschoben werden sollten. Vielleicht aber auch nur, weil sie weniger 0 / 1 zu beantworten sind, sondern Platz für Diskussion bieten.

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Das ist mir auch aufgefallen. Beim Führungskräfte-Feedback in unserer Firma gibt’s aus dem Grund einen „Kann ich nicht beurteilen“ (oder so ähnlich) Button. Hätte ich hier auch sinnvoller gefunden als raten.

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