LdN313 - Die flüchtigen Werte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB)

Eine gute Analyse des Status Quo und insbesondere der Probleme proklamierter vs gelebter Werte. Hier allerdings ein wichtiger Hinweis, wo euch ein kleiner Fehler unterlaufen, den man auch zur Kritik / Akzeptanzproblematik von Homosexualität verwenden kann: Thomas Hitzlsperger hat sich nach (!) dem Ende seiner Profi-Karriere geäußert: ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl.

Im Podcast sagt ihr, dass er sich noch während seiner Karriere (kann man natürlich auch als „Experten“-Karriere interpretieren) geäußert hat.

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Sehr guter Einwand. Mich würde wirklich interessieren, wie der Umgang des gesamten Umfelds, inklusive Fans und diskriminierender Staaten ist, wenn sich Spieler während Ihrer Karriere als offen homosexuell outen. Ich befürchte da leider das Schlimmste und wenig Hilfe von DFB oder gar den übergeordneten Verbänden.

Ja, eine wirklich gelungene Analyse in der aktuellen Lage! Bzgl. positiver Beispiele für das Einstehen für Werte bei Sportlern hat mich übrigens vor allem die iranische Kletterin Rekabi beeindruckt.

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Als ich den Podcast heute morgen gehört habe fiel mir zum Thema Werte doch gleich mal Rod Stewart ein: „Tatsächlich wurde mir vor 15 Monaten eine Menge Geld angeboten, um dort zu spielen. Über eine Million Dollar (rund 972.000 Euro) . Aber ich habe abgelehnt. Es wäre einfach nicht richtig, dort zu sein.“ (Quelle)

Natürlich kann man argumentieren, dass der 77-jährige Brite vielleicht nicht direkt mit den jungen Spielern vergleichbar sei, aber ich denke, er hat hier trotzdem ein beachtenswertes Statement gesetzt.

Und dann aber auch noch die folgende Geschichte, die mich auch sehr zum Nachdenken gebracht hat. Ich bin Vorstand eines Sportvereins mit eigenem Vereinsheim und wir sind bei Google als „Unternehmen“ geführt. Neulich kam dann eine Mail von Google, ob unser Unternehmen LGBTQ±freundlich sei. Tatsächlich ist das für mich ja der Default, trotztem gibt es mir zu denken, dass ich überlegt habe, ob das Kennzeichnen unseres Unternehmens als LGBTQ±freundlich uns nicht zur Zielscheibe von Rechtsextremen machen wird.

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Sehr gut analysiert und treffend beschrieben.
Wobei die Erwartungshaltung an die Spieler aus meiner Sicht deutlich zu hoch aufgehangen ist.
Die leben komplett in Ihrer eigenen Blase und was einem Teil der Spieler bzgl. Werte und Moral angeht sieht man im Umgang mit Ehefrauen und Lebenspartner (siehe SZ Reportage).

Jetzt an die Spieler und den Fußball jetzt eine Welle der Enttäuschung zu richten, dass wir die Einhaltung der propagierten Werte nicht sehen muss im Kontext zu dem Bemühen Deutschlands Flüssiggas aus Katar zu importieren stehen.
Messen wir da nicht mit zweierlei Maß? Die Einhaltung der Werte muß etwas kosten sonst sind es keine?

Wir in Deutschland brauchen und ja nicht so hoch auf den moralischen Sockel zu stellen- Homosexualität ist auch bei uns noch gar nicht mal so lange legal.

Also ist es nicht notwendig mal einen Schritt zurück zu gehen und anzuerkennen, dass ein Mindestlohn in der arabischen Welt jetzt in Katar schon mal etwas einmaliges ist?

Evtl. ist es in der Geschichte notwendig einer Entwicklung, die auch bei uns erst einmal vollzogen werden musste, auch in anderen Ländern oder Kulturen Zeit zu geben.

Was klar aber auch nicht heißt, dass wir mit allem einverstanden sein müssen was dort geschieht.

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Es ist aber ein Unterschied, ob die Politik sich um 80 Mio kümmern muss oder ob ein Einzelner nur an dich denkt. Und wenn man unsere Werte nur für OR benutzt wie der DFB und Spieler wie Neuer, dann muss man das auch klar so sagen.

Ich finde die Erwartungen an die Spieler gar nicht zu hoch aufgehangen. Im Gegenteil. Wer sich regelmäßig Fußball im Fernsehen ansieht, sieht dort regelmäßig politische Botschaften, wie nein zum Rassismus und ähnliches. Die Spieler sind Vorbilder und wenn sie dafür nicht einstehen wollen, dann sollen sie diese Spots nicht drehen und sich nicht äußern.

Es gibt dazu auch Gegenbeispiele. Im Rahmen der Black Lives Matter-Bewegung nach dem Tod von George Floyd haben sich afroamerikanischer Footballspieler explizit öffentlich politisch geäußert und gefordert, das anti-rassistische Botschaften zu sehen sind. Diese wurden dann auf die Spielfelder geschrieben und waren für ein Millionenpublikum zu sehen. Das die NFL weiterhin ein Rassismusproblem hat ist unbestritten, aber dort gibt es Spieler die offen opponieren und damit auch Erfolg haben. Das könnte ein Manuel Neuer auch.

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Was die Spieler angeht finde ich es etwas sehr einfach sie nun auch noch für ihre, zugegeben nur sehr kleine, Aktion vor dem Spiel als entlarvend darzustellen. Ja man hätte wesentlich mehr machen können (siehe iranisches Team) aber man kann auch anerkennen, dass es den Spielern eventuell doch nicht nur um PR geht, sondern sie versuchen in der aktuellen Lage trotzdem noch zu ein Statement vor Publikum zu setzen. Ich denke auch, dass es international ganz anders aufgenommen wurde, als in der deutschen Medienlandschaft. Zumindest in der Regel als Protest gegen die FIFA und ihr Gebaren (z.B. CNN Germany vs. Japan: German players cover mouths in protest against FIFA clampdown on free speech in 'OneLove' armband row | CNN).

Letztlich sind es an dieser Stelle aus meiner Sicht (wie auch bei Olympia und anderen Sportgroßereignissen) die SportlerInnen auf deren Rücken das Ganze ausgetragen wird. Die sollen am Ende geraderücken, was die Sportverbände / -politik verbockt hat. In dem Kontext ist es auch wieder bezeichnend, dass der DFB bei anderen Dingen bereitwillig gegen FIFA-Regeln verstößt und Strafen in Kauf nimmt (WM 2022: DFB droht Geldstrafe von der FIFA - kicker), aber nicht den Mumm hat bei der anderen Stelle als Verband für eine Sache einzustehen. Hätte da ja sicherlich viele „guerilla“ Aktionen geben können, um die FIFA zu entlarven. Es hätten ja nicht nur die Minister aus Belgien und Deutschland mit der one-love- oder noch besser Regenbogenbinde zeigen können, sondern auch die ganzen Funktionäre des DFB, die da nun schön den Kopf hinter den SportlerInnen einziehen.

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Im Prinzip schon. Werte sind im wahrsten Sinne des Wortes „wertlos“, wenn wir nicht bereit sind dafür einzustehen. Mit der Realität konfrontiert, heißt das natürlich nicht, dass man in voller Konsequenz zu jeder Zeit dafür einstehen muss. Stichwort Verantwortungsethik. Schwierig ist aber die Einstellung: ich stehe voll für bestimmte Rechte ein, es sei denn natürlich, es ist (verkraftbar) nachteilig für meine Karriere.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man als Fußballer ggf. eine einmalige Chance im Leben auf einen WM-Auftritt hat und die durch nichts gefährden will. Ich würde für mich persönlich auch nicht ausschließen, dass ich so handeln würde. Was halt nur schlecht kommt, ist im Vorfeld von der positiven Resonanz des nahezu „kostenlosen“ Einstehens für Werte profitieren und dann in Deckung zu gehen, wenn das konsequente Einstehen zu „Kosten“ führen würde.

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Ich fand den Beitrag, ehrlich gesagt, etwas weniger differenziert als ich mir gewünscht hätte, und möchte deswegen mal ein paar Punkte anmerken.

  1. Die FIFA ist eine weltweite Struktur, deren Zweck es ist alle Länder der Welt zu verbinden. Das ist einer der zentralen „Werte des Fußballs“. Und da stellt sich dann die Frage, wie Entscheidungen in so einem Gebilde getroffen werden. Das (bzw. unser) Problem ist: Egal ob man jetzt jedes Land mit einer Stimme zählt, oder ob man die vertretenen Menschen betrachtet, man wird vermutlich nicht auf eine demokratische Mehrheit für unser westliches, liberales Demokratiemodell kommen. Das ist ja im übrigen auch in der UN so. Die westlichen liberalen Demokratien können also ihre Werte gar nicht auf demokratischem Wege weltweit durchsetzen – zumindest auf absehbare Zeit nicht – und tun es deswegen, wenn überhaupt, über eigentlich antidemokratische Mechanismen wie wirtschaftliche Machtausübung oder gar Kriege. Und in diesem Spannungsfeld zwischen formal demokratischen Entscheidungen, die dann aber unseren demokratischen Werten nicht entsprechen, und anderen Methoden, diese dann teilweise doch umzusetzen, funktioniert auch die FIFA. Katar ist allerdings selber eine wirtschaftliche Macht, und deswegen stößt der Westen da an seine Grenzen.

  2. Deswegen ist es praktisch unmöglich, dass Fußball-Weltmeisterschaften immer nur in menschenrechtlich vorbildlichen Staaten abgehalten werden. Die letzte WM war bspw. in Russland, und auch da gab es schon Aufrufe, das Turnier zu boykottieren, die aber bei weitem nicht so eine Reichweite hatten wie jetzt ein Katar. Der Grund, weswegen das so ist, liegt daran, dass die Menschenrechte nicht der einzige – und für viele nicht der Haupt- – grund sind um gegen das Turnier zu sein, sondern die Umstände der Vergabe. Länder wie Russland 2018 oder Argentinien 1978 mögen vom westlich geprägten Menschenrechtsstandpunkt aus eine Katastrophe sein, aber es sind „Fußballländer“ mit einer großen Population und großen, erfolgreichen Ligen, deren Mannschaften in der Vergangenheit regelmäßig zu den Turnieren qualifiziert waren. Solche Länder per sé von der Vergabe auszuschließen würde ja praktisch bedeuten, dass nur westliche Länder und ihre Verbündeten in Frage kämen, und das wäre in der FIFA einfach nicht mehrheitsfähig.
    Katar ist dagegen ein Ministaat ohne bestehende Infrastruktur, existierende Fußballkultur oder zum Zeitpunkt der Vergabe irgendwelche vorzuweisenden, sei es auch noch so bescheidenen Erfolge. Dass bei der FIFA Korruption ein grassierendes Problem ist, ist ja jetzt nicht unbekannt, und daran beteiligen sich dann anscheinend auch Verbände wie der DFB, mit der Rechtfertigung, dass man ja bestechen müsse um eine WM zu bekommen, weil andere es auch täten, usw. Aber die Katar-Entscheidung war nun wirklich ein absoluter Mittelfinger in Richtung all jener, die den Sport lieben, weil praktisch öffentlich erklärt wurde, dass für die Funktionäre Bestechungsgelder wirklich das einzige relevante Kriterium sind und alle „Werte des Fußballs“ scheißegal. D.h., Menschenrechte sind ein Thema, aber die Boykottbewegung ist im Grunde eine Koalition aus mindestens zwei Strömungen.

  3. Die Spieler sind natürlich alle bereits Millionäre, aber trotzdem größtenteils noch sehr jung. Manuel Neuer als Kapitän ist zwar schon Mitte Dreißig, aber viele der übrigen Spieler sind gerade erst ein paar Jahre volljährig. Denen jetzt quasi aufzubürden, da für unsere westlichen Werte zu kämpfen, obwohl sie eigentlich ja aus einem ganz anderem Grund da sind, ist etwas wohlfeil. Ich kann mich bspw. nicht daran erinnern, Robert Habeck bei seinem kürzlichen Katarbesuch um Gas einzukaufen auf Pressefotos mit einer Regenbogenarmbinde gesehen zu haben. Auch Nancy Faeser hat mit Sicherheit bei ihrem Türkeitermin keine YPG-Flagge geschwenkt.

  4. Die Spieler haben sicher auch unterschiedliche Meinungen. Dem einen oder anderen sind Menschenrechte vielleicht extrem wichtig und er engagiert sich, andere wiederum stehen vielleicht inhaltlich dahinter, haben aber keine Ambition selber aktiv zu werden, und wieder andere wird es wiederum geben, denen dieser „woke Quatsch“ zu weit geht, denen das Thema egal ist, oder die sogar tendenziell rechte Positionen teilen. Und da ist dann die Frage, wie weit diese Spieler dann vom Verband gezwungen werden dürfen, sich praktisch als Aktivisten zu betätigen? Dass sie bei ihrer „Arbeit“ irgendwelche Textilien mit Sponsorenaufdrucken oder auch Fairness-Parolen tragen, ist Teil des Berufsbildes. Aber sobald sie damit explizit gegen die Regeln der „Regierung“ (aka. FIFA) verstoßen, ist das eben nicht mehr einfach nur Arbeitskleidung, die einem die Firma stellt und die man zu tragen hat, sondern es wird zu zivilem Ungehorsam, selbst wenn es sich „nur um eine Gelbe Karte“ handelt. Und das ist dann wiederum etwas, was allenfalls von dem Spieler selbst kommen müsste, und nicht von irgendwelchen 7 Verbänden, die irgendetwas aushandeln.

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Manuel Neuer ist ja gewissermaßen ein Kapitän, wie ihn die deutsche Nationalmannschaft verdient. Hin und wieder mal im Kroatien-Urlaub Songs von Bands mitsingen, die die Ustascha verherrlichen, später aber von nichts gewusst haben wollen. Neben dem Platz blass und schlicht, auf dem Platz stets der Erste, wenn es darum geht, sich benachteiligt zu fühlen (der berühmte „Reklamierarm“).

Was ich an der ganzen Protestaktion so ärgerlich finde: Es hätte bei dem Protest um die Rechte von Gastarbeitern oder Homosexuellen gehen können und sollen. Worum geht es den Deutschen letztlich? Darum, dass ihnen angeblich jemand den Mund verboten hat. Die Spieler machen sich mit den Opfern gemein. Getötete Gastarbeiter und gefolterte Queers verblassen vor dem größten Unrecht, das Deutsche sich vorstellen können: Opfer von Cancel Culture zu werden.

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Dass die jüngeren Spieler so eine Karriere-Chance nicht für ein politisches Statement aufgeben, finde ich schon verständlich.
Aber gerade jemandem wie Manuel Neuer hätte es nicht weh getan, es drauf ankommen zu lassen und zu sagen „Entweder ich spiele mit der Binde, oder spiele garnicht“. Wirklich viel Kohle kriegt man für die WM als Spieler wohl nicht, und er hat alles erreicht was man erreichen kann.

Und im Gegenteil: Mit so einer Aktion würde man sich als Spieler ja auch ein Denkmal setzen. Man wäre jedenfalls auf vielen Zeitungen auf der Titelseite. Und der DFB hätte es sich nicht erlauben können, wegen einer blöden Armbinde auf seinen National-Torwart zu verzichten.

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Wenn er sich damit eben nur selbst schaden würde. Ich bin mir fast sicher, dass die FIFA Wege gesucht hat/hätte wie man allen im Team schaden kann. Verbandsstrafen wären noch das geringste Problem. Über die gelbe Karte wurde schon viel geredet. Aber was wäre mit Punktabzügen für „unsportliches“ Verhalten mit Bezug auf politische Statements?

Ich bezweifle, dass hier wirklich Strafen verhängt worden wären. Das wäre PR-Suizid der FIFA. Vielleicht dachte man sich auch, wie verlogen ein solches „virtue signaling“ wäre angesichts der unzähligen sozialen- und Umweltprobleme rund um die WM

Das möchte ich sehen… Für sowas würde die FIFA in der Presse gekreuzigt werden.

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Mehr noch als bisher schon? Komm schon, die westlichen Staaten sind der FIFA strategisch doch weitgehend egal (wie ja auch der ganze Umgang mit dem Protest westlicher Verbände vor Augen führt).

Das große Geschäft entsteht gerade außerhalb von Europa, Nordamerika und Australien. Vor allem der asiatische Raum ist ein enormer Wachstumsmarkt für Fußball. Und dort ist der Protest gegen Diskriminierung in Katar eher still.

Ich habe den Eindruck wir (der Westen, wobei Verallgemeinerungen grundsätzlich immer falsch sind) überschätzen manchmal/oft unsere Bedeutung auf der internationalen Bühne.

Hätten wohl keinen Einfluss, so wie die spielen.

Aber gerade die europäischen Mannschaften gehören zu den Zugpferden.

In den folgenden Punkten relativierst Du diese Aussage m. E. wieder, aber als ich das gelesen habe, war ich irritiert. Die Vergabe nach Katar hat nicht annähernd was mit Demokratie oder auch nur einem geordneten Verfahren zu tun, sondern nur mit Geld und Gefälligkeiten
ZDF Doku Geheimsache Katar
Jens Weinreich bei Jung & Naiv

Wie geil wäre es, wenn eine Mannschaft die ins Finale kommt, im Finale die Ansage macht, nur mit deutlicher politischer Aussage (also mindestens Kapitänsarmbinde in Regenbogenfarben) anzutreten. Was sollen sie dann dagegen machen? :smiley:

Könnte sogar als PR Strategie geeignet sein: Wir müssen jetzt mitspielen, um zum richtigen Zeitpunkt maximale Wirkung entfalten zu können.

Ich brauche da nichts zu relativieren, weil sich da gar nichts widerspricht. DIe FIFA funktioniert nach dem Prinzip ‚One country – one vote‘. Und wenn halt die Mehrheit der votes absolut diese gesamte Korruption uneingeschränkt unterstützt, dann wirst du’s halt nicht los. Die Mehrheit der Delegierten ist eben korrupt und entscheidet u.a. über Austragungsländer für die WM. Der Vorsitzende könnte natürlich mal aufräumen in dem Laden, aber die Mehrheit wählt eben einen korrupten Vorsitzenden, von dem sie wissen, dass er das nicht tut. Man könnte so etwas wie eine Ethikkommission einrichten, aber die wird dann eben vom korrupten Vorsitzenden in Zusammenarbeit mit der korrupten Mehrheit der Delegierten bestimmt, usw. usf.

An diesem Punkt kann ein Eingriff nur noch extern erfolgen, bspw. durch eine engagierte Staatsanwaltschaft in irgendeinem Land. Aber dann reisen die betreffenden Personen eben nicht mehr in dieses Land, und der korrupte Vorsitzende sorgt dafür, dass keine wichtigen Treffen mehr dort stattinden. Und wenn so ein Land sich dann auch einmal für eine WM bewerben will, dann werden solche „Differenzen“ gerne mal beigelegt. Du hast Jens Weinreich bei Jung & Naiv verlinkt. Da wird doch genau sowas ausführlich besprochen.

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Ich denke, dass die meisten Spieler, zumindest außerhalb Deutschlands, wenig Lust haben, sich im Fall einer Finalteilnahme auf irgendetwas anderes zu konzentrieren als auf ihre sportlichen Aufgaben.

Man sollte jetzt einfach mal die Spiele schauen und sich zum Beispiel an Überraschungsmannschaften wie Australien
wo mitten in der Nacht tausende Fans allein in Melbourne den Sieg ihrer Mannschaft gefeiert haben, oder Marokko erfreuen. Ändern kann man nur die zukünftige Vergabepolitik der fifa.