Das ist leider nicht sehr realistisch.
Also dass der Staat die Nachrüstung mit Smart Metern verpflichtend macht ist denkbar (ähnlich wie damals die Rauchmelder-Pflicht), aber die Kosten dafür wird in jedem Fall der Bürger tragen müssen. Entweder direkt als Nutzungskosten für den konkreten Smart Meter oder indirekt über eine höhere Grundgebühr des Stromanbieters, in der auch die bisherige jährliche Ablesung inbegriffen ist - oder bei Drittanbietern eben über höhere Kosten, die der Messstellenbetreiber vom Drittanbieter verlangt, die der Drittanbieter wiederum an seine Kunden weiterleiten wird. Auf irgendeinem Weg werden diese Kosten jedenfalls von den Messstellenbetreibern (z.B. Stadtwerke) auf die Stromkunden übertragen werden, die Frage ist höchstens, wie sichtbar es wird.
Und da stellt sich halt die Frage der Akzeptanz.
Das Problem ist halt:
Studien zeigen, dass die Einführung von Smart Metern mit regelmäßiger, zeitnaher Rückmeldung dazu führt, dass die Menschen weniger Strom verbrauchen, weil sie sich der Problematik bzw. des Verbrauchs bewusster werden. Das ist ein gesellschaftlich gewollter Effekt, gerade in der aktuellen Zeit. Auf der kollektiven Ebene macht die verpflichtende Nachrüstung mit Smart Metern daher Sinn.
Auf der individuellen Ebene hingegen macht es für die meisten Bürger keinen Sinn. Diejenigen, die sich aktuell immer noch nicht bemühen, ihren Strombedarf zu senken, obwohl das Thema in den Medien rauf und runter geht, wird vermutlich auch ein Smart Meter nicht beeinflussen. Aber sie sollen dafür zahlen.
Diejenigen, die sich der Problematik hingegen bewusst sind, werden aktuell auch schon regelmäßig ihren Zählerstand ablesen und generell versuchen, Strom zu sparen. Auch hier wird es viele geben, die nicht für diesen Service extra zahlen wollen - und auch viele, für die Smart Meter tatsächlich sinnlos sind (weil sie ohnehin schon alles tun, um Strom zu sparen).
Die Frage ist daher bei solchen Dingen immer:
Rechtfertigt der kollektive Vorteil das zwanghafte Auferlegen von Kosten auf das Individuum, das nicht davon profitiert? Und wenn es um einen kollektiven Vorteil geht, sollte der hier im Vordergrund steht, sollte dann nicht besser die Gemeinschaft dafür aufkommen? Das würde letztlich bedeuten, dass es eine staatliche Subvention für das Nachrüsten von Smart Metern geben sollte, sodass die Nachrüstung ohne Kostennachteil für den konkreten Kunden erfolgen kann. Auch das wären immer noch „Mehrkosten für die BürgerInnen“, aber immerhin entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit verteilt, weil steuerfinanziert.