LdN306 Falls Russland deutsche Infrastruktur angreift

Hallo,

es geht ja in der aktuellen Folge (LdN306) auch um die explodierten Gaspipelines und dass dahinter womöglich die Ansage von russischer Seite stecken könnte, kritische westliche Infrastruktur anzugreifen. Falls das der Fall ist (was für mich persönlich nicht unrealistisch klingt), wäre es ja möglicherweise fatal, darauf nicht vorbereitet zu sein.

Hier also meine Fragen: Inwiefern sind wir auf solche Angriffe vorbereitet? Welche Bereiche der Infrastruktur sind besonders wichtig und wo wären am ehesten Angriffe zu vermuten? Inwiefern kann sich die Regierung (aber auch die Bevölkerung) auf mögliche Angriffe vorbereiten? Was wären mögliche worst-case Szenarios (und was müsste geschehen, um sie zu verhindern)?

Ganz viele Grüße!

Das Thema wurde u.a. schon hier angeschnitten im Hinblick auf Stromausfälle (durch Ressourcenmangel oder böswillige Angriffe).

Konventionelle Angriffe auf kritische Infrastruktur innerhalb Deutschlands / der EU sind eher nicht zu erwarten, weil das eine klare Kriegshandlung wäre - und wie schon öfters angemerkt dürfte Russland absolut kein Interesse an einem Kriegseintritt der NATO haben.

Denkbar sind eben Angriffe auf die kritische Infrastruktur im Rahmen von Hacker-Angriffen, entweder direkt staatlich oder staatlich toleriert. Hier kann Russland dann auch schön die Verantwortung von sich weisen, sodass es nicht zwangsläufig als Angriff des russischen Staates eine Kriegshandlung wäre.

Wie gut wir darauf vorbereitet sind ist schwer zu sagen - da es bisher keine Ernstfälle in dem Bereich gab (okay, Kommunale Verwaltungen wurden lahmgelegt, aber das ist nochmal was anderes…) ist es immer schwer zu sagen, wie gut man wirklich vorbereitet ist.

Einen Vorteil in der Cyber-Kriegsführung hat man im Ukraine-Konflikt allerdings erkennen können: Die Tatsache, dass das Internet zum größten Teil von westlichen (genauer: Amerikanischen) Firmen dominiert wird verschafft uns einen großen Vorteil gegenüber Russland, weil Dienste wie Google Cloud ganz entscheidenden Einfluss auf etwaige großflächige Angriffe nehmen können, wie es auch in der Ukraine geschehen ist.

Die Regierung wird sich über diese Themen jedenfalls spätestens seit Februar einige Gedanken machen, die Anschläge auf die Nord Stream Pipelines sollten dass nochmal bestärkt haben.

Für die Bevölkerung gilt das, was schon vor der Ukraine-Krise galt:
Jeder Haushalt sollte genug Lebensmittel und Getränke/Wasser im Haus haben, um im Zweifel 10 Tage durchzuhalten. Das ist eigentlich auch gar kein Problem, leider machen es nur zu wenige…

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