LdN303: "Habeck verrennt sich" - wirklich?

Hier nochmal ein anschauliches Beispiel dafür, wie bei der gleichen Veranstaltung der eine (Habeck) versucht, die Entscheidung zu den AKW entlang von Fakten zu erläutern und zwei andere (Lindner und Merz) einfach Plattitüden dreschen wie „Volle Kraft voraus“ ohne wirkliche Argumente zu liefern, die nicht vorher schon von Habeck entkräftet wurden. Der einzige Grund, den Merz liefert, ist ein billiges Grünen-Bashing.

Und by the way: Natürlich sagen weder Lindner noch Merz (wie von Habeck von denjenigen gefordert, die die AKW weiterlaufen lassen wollen), dass sie ein Endlager in ihrem Wahlkreis akzeptieren würden und der ihnen sehr wohlgesonnene Moderator fragt natürlich auch nicht nach.

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Also exakt so wie beim letzten Machtwechsel von Schröder zu Merkel

Die Schröder-Regierung hat ja auch erstmal nach Kohl aufräumen müssen.

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Sven Giegold vom BMWK:

Wenn das alles wahr ist, haben wir das progressivste Wirtschaftsministerium seit ewigen Zeiten.

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Man kan sich zwar so, wie im Podcast wohl gemeint, auf den Punkt stellen, dass Habeck als Wirtschaftsminister die Aufgabe hat, jeglichen Blackout zu verhindern.

Aber ganhz ehrlich, wenn die Bayern, die seit Jahren wissen, dass das AKW-Aus kommt, es einfach nicht gebacken kriegen genug Erneuerbare Energien zu bauen oder wenigstens genug Stromtrassen, dann darf man so ein bewusstes Fehlverhalten nicht auch noch belohnen. Im Übrigen verdient die Stadt München am AKW Isar 2 als Teilhaber mit.

Und erst recht sollte Habeck nicht wegen Stromproblemen in Bayern gehen müssen.

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Dann muss sich eben die Industrie und Wirtschaft in seriös geführte Bundesländer umsiedeln außerhalb von Bayern. Dann muss Bayern auch nicht mehr jammern sie wären Geberland.

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Habeck zeigt m.E. politischen Instinkt und politischen Mut.

Die Atomkraftwerke werden weder für die Stromversorgung noch zur Beherrschung von Netzengpässen gebraucht. Daher sind sie jetzt abzuschalten. AKW Emsland nicht als Kaltreserve vorzusehen bekräftigt das. Das Restrisiko eines kontrollierten, lokalen Lastabwurfs muss man in Kauf nehmen.

Sich vom Geschrei üblicher Verdächtiger nicht Angst machen zu lassen, sondern Kurs zu halten, stimmt mich optimistisch, dass sich dies auch bei Wähler*innen auszahlt. - Und wenn nicht? Das muss man eben riskieren, wenn man von einer Sache überzeugt ist.

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Ist immer die Frage, wie gut das Gedächnis der Wähler ist, und ob das Ricola-Prinzip bei einer Wahl noch funktioniert. "Wer hat’s erfunden?’

Lieber Ulf,
auch ich habe das LdN-Kapitel ehrlich gesagt als ziemliches plattes Grünen-/Habeck-Bashing verstanden, auch nach dem zweiten Hören!
Wieso macht Ihr Euch z.B. über die Habeck-Lösung lustig, nur weil sie vorher nicht in der Presse diskutiert wurde? Das ist doch nicht Euer Niveau!
In der Abwägung der Umstände fand ich auch, dass der Sicherheitsaspekt quasi völlig unter den Tisch gefallen ist (nur weil er altbekannt ist?). In Neckarwestheim gibt es ständig neue Risse in sicherheitsrelevanten Rohren und heftigen Streit. Und das Sicherheitsrisiko steigt mit dem Alter rapide! Als Bewohner des Großraums Stuttgart freue ich mich über jeden Tag, an dem uns das Ding nicht um die Ohren fliegt.
Da finde ich die Habeck-Lösung doch eigentlich ganz schlau…

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Interessanter Podcast des Deutschlandfunk zum Thema, auch speziell zu Habeck.
„Was kann Politik in der Krise leisten?“

Ich bin beeindruckt über die Länge und Qualität der Beiträge hier.

Ich denke wohl eher pragmatisch: die AKWs können im Streckbetrieb bis April laufen, dann sind sie alle. Die Krise kann aber noch länger dauern; dann doch lieber die Restlaufzeit aufsparen für Zeiten, wo es wirklich übel wird.

Ich stimme Ulf & Philip im Grundsatz zu, es wäre vermutlich klüger gewesen, die Kraftwerke einfach in Streckbetrieb weiter laufen zu lassen und dann abzuschalten. Ich glaube aber nicht, dass Habeck dafür irgendetwas von der FDP bekommen hätte, schon gar nicht das Tempolimit.

Dieser meines Erachtens eher kleine Fehler von Habeck (ihr habt ja gut dargestellt, über welch kleinen Prozente an Einfluss wir hier reden) rechtfertigt aber nicht die Härte eurer Kritik an ihm, welche sich sowohl in Form des wiederholten Satzes „das versteht kein Mensch / niemand“ (5 mal!) äußerte, wie auch eurer Feststellung, dass ein Stromausfall in Bayern zu einem Rücktritt - und somit der größten möglichen Konsequenz in der Politik - führen würde.

Ich halte beide Aussagen für maßlos übertrieben. Ich verstehe Habeck sehr wohl, auch wenn ich eure Grundkritik trotzdem teile. Und ich wäre doch arg enttäuscht von der deutschen Medienlandschaft, wenn sie wegen solch einer Kleinigkeit bei sonst viel besserer Arbeit & Kommunikation als fast alle politischen Amtsträger der letzten Jahrzehnte vor ihm schon einen Rücktritt für ausgemacht hält. Wenn überhaupt, verliert er damit seine ziemlich weiße Weste und erschwert sich somit den möglichen Weg vom Vize-Kanzler zum Kanzler in einer der zwei nächsten Bundestagswahlen.

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So sicher wie der Frühling auf den Winter, folgt dann auch ein Realitätscheck zu diesem Thema, das wir heute schließen.

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Realitätscheck…abgerechnet wird bei der nächsten Wahl…

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