LdN302: 2FA / PSD2

Die Argumentation von @anon65531953 zum Beitrag von @vieuxrenard hier im Forum liegt neben der Sache, weil es nicht darum geht, ob man SMS zB als CIA kapern kann (klar), sondern ob diese Szenarien SMS für alltägliche Anwendungen disqualifizieren (nein).

Aber sind das nicht zwei verschiedene Aspekte in der Debatte?

Die erste Frage ist, wie leicht sich SMS hacken/abfangen lassen. Hier war das Argument von @vieuxrenard:

Daraufhin hat @Tainnor mit Verweis auf eine Quelle erwidert, dass SMS eben nicht nur von (staatlichen) Vollprofis abgefangen werden können, sondern stattdessen schon etwas kriminelle Energie und kommerzielle SMS-Dienste genügen. Profi muss man also offensichtlich nicht sein, und staatlicher schon gar nicht. Dieser Artikel wurde von dir als „Desinformation“ abgetan, dabei lautet der Titel des VICE-Berichts, auf dem der Blog-Artikel von Bruce Schneider sogar „A Hacker Got All My Texts for $16“ („Ein Hacker hat alle meine Texte für $16 bekommen“).

Es ist also festzuhalten, dass das Argument „SMS können nur von (staatlichen) Vollprofis gehackt werden“ nicht stimmt. Soweit als zu den Fakten.

Eine andere Frage ist aber nun, ob diese Verwundbarkeit von SMS gegen die Nutzung von für alltägliche Anwendungen spricht. Das scheint mir weniger eine Frage von reinen Fakten zu sein, sondern hier geht es wohl eher um die Risikotoleranz—es ist letztendlich eine politische Frage.

Befürworter von hohen Sicherheitsstandards leiten von der SMS-Verwundbarkeit die Schlussfolgerung ab, dass SMS eben auch nicht für alltägliche Anwendungen genutzt werden sollten. Ich persönlich wurde bereits Opfer von Kreditkartenbetrug und nehme deshalb gerne die zusätzliche Verifizierung über eine App in Kauf. Das ist nämlich immer noch weniger Arbeit als die Karte sperren und den Betrag zurück buchen zu lassen. Was immer so einfach klingt, braucht dann am Ende nämlich doch ein wenig Zeit, schließlich müssen einige Formulare ausgefüllt und ggf. Anzeige bei der Polizei gestellt werden. In dieser Zeit hätte ich jedenfalls so einige Buchungen mit der App bestätigen können. :smiley:

Für ebenso legitim halte ich aber die Ansicht von @vieuxrenard, dass Kreditkartenbetrug in Bezug auf die Zahl aller Transaktionen doch vergleichsweise selten vorkommt und man im Betrugsfall doch relativ leicht sein Geld zurückbekommen kann. Der zusätzliche Sicherheitsgewinn bei der Bezahlung mit Kreditkarte rechtfertigt nach dieser Ansicht also nicht den zusätzlichen Aufwand.

Das ist am Ende aber eine Abwägungssache und keine reine Faktenfrage, würde ich denken. Der Beitrag von @Tainnor scheint mir nicht neben der Sache zu liegen, weil er zeigt, dass SMS eben nicht nur von der CIA, sondern auch von Kriminellen mit wenig technischen Kenntnissen gekapert werden können. Es handelt sich also um einen relevanten Beitrag zur Diskussion. Daraus folgt in meinen Augen aber auch nicht zwingend, dass SMS-Verifizierungen nicht für alltägliche Anwendungen zum Einsatz kommen sollten.

Aber natürlich könnt ihr als Betreiber:innen dieses Forums selbst entscheiden, welche Beiträge neben der Sache liegen und welche nicht. Aber wenn Beiträge von Nutzer:innen durch die Moderation fälschlicherweise als „Desinformation“ bezeichnet werden, dann drängt sich für mich als Mitglied doch der Eindruck auf, dass es nicht um die Diskussion von möglichen Trade-Offs gehen soll, sondern lediglich der legitime, aber durchaus streitbare Standpunkt eines Lage-Hosts untermauert werden soll.

5 „Gefällt mir“

Ja, so wäre das diskutabel gewesen (s. @vieuxrenard weiter oben). Leider ging es @anon65531953 alias @anon65531953 aber darum, seinen Aspekt als „Wahrheit“ zu verkaufen…

…und da beginnt die Desinformation.

Ich schließe diesen Thread jetzt. Nachdem @ tainnor alias @ RbBbEy alias @ anon65531953 seine Beiträge gelöscht hat ist diese Debatte für Mitlesende nicht mehr nachvollziehbar.