LdN301 Finanzamt als Speerspitze der Digitalisierung

Du brauchst 3 Minuten, um einen Beleg hochzuladen? Die jeweils nicht größer als 10MB sein können, wie du schreibst.
Mir scheint, dein Problem ist dein Internetanschluss. :open_mouth:

Oder halt das PDF teilen oder als zwei PDF neu scannen. :roll_eyes:

:rofl:

Zum PDF teilen benötigst du schon wieder ein Programm was PDF bearbeiten kann.
Ich hatte extrem lange nur ein Programm was PDF lesen und darstellen kann.

Und wer schon Stunden damit zugebracht hat ein paar Belege einzureichen, der ist ausreichend frustriert um nicht noch mehrere Scanversuche zu starten um ein Mengenlimit zu erreichen.

Intuitiv heißt hier das Zauberwort.

Windows bringt inzwischen PDF-Drucker von Haus aus mit. PDF in einer Minute geteilt.
Sollte jeder mit einem Bürojob hinkriegen. Weiß meine Mutter das, ohne zu fragen? Vermutlich nicht.

Intuitiv ist hier definitiv das falsche Stichwort. Die Bedienung scheint ja intuitiv zu funktionieren. Hier geht’s darum, sinnvolle Limits in der Dateigröße zu implementieren.
Ich stimme zu, dass ein Limit von 10MB ein bisschen knapp ist. Eine mehrseitige Handwerker-Rechnung überschreitet diese Größe schnell, wenn die Auflösung hoch eingestellt ist.

Auch hier gilt wieder:
Früher musste man diese 80 Belege und den Vertrag kopieren, wenn man nicht gerade die Originale einreichen wollte. Wie lange dauert das? Lange. Wer hatte einen Kopierer? Niemand. Wie kopiert man einen Vertrag? Seite für Seite. So wie man ihn scannt!

Also: Ist alles perfekt? Nein. Ist es besser als vorher? Ja. Lässt sich das mit wenig Aufwand optimieren? Auf jeden Fall. Gibt es unüberwindbare Hürden? Nein.

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Möglich, mein letztes Windows ist 8.1

Möglich, gibt aber auch noch viele ohne Bürojobs.

Dann sollte man es nicht verpflichtend machen, solange die Antwort so lautet ist der Vorgang verbesserungswürdig.

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Die Abgabe der Belege ist nicht verpflichtend über Elster zu machen, immerhin hat @schengel am Ende auch Papier eingereicht.

Wir können nicht auf der einen Seite über mangelhafte Digitalisierung jammern, und auf der anderen Seite unseren Bürger nichtmal die Verwaltung ihrer digitalen Dokumente zumuten wollen.
Wurde in LdN302 schön erläutert. Irgendwann müssen wir (alle) ins kalte Wasser springen.

Da bin ich ganz bei dir. Nur bis dahin sollte man wirklich ziemlich weit im Thema „intuitive Bedienung“ und „Vereinfachung“ sein.

Wie schon anderswo geschrieben: ich mach meine Steuererklärung im Handy (Schweden), Papier gibt’s auch noch (sieht identisch aus) für alle die über kein elektronisches Postfach verfügen.

Seit ich in Finnland lebe spare ich mir jedes Jahr etwa 10 Stunden Lebenszeit bei der Steuererklärung. Das Finanzamt füllt für mich vorab schon mal alles aus, was an Daten vorliegt bzw. übernimmt sie aus den Vorjahren. Einkommen und sonstige Steuerabgaben sind sowieso bekannt. Ich bekomme den Vorschlag digital, hab ein paar Wochen Zeit für Korrekturen, Ergänzungen, Abschreibungen, die ich direkt online vornehme.

Die Regelungen sind einfacher, klarer, auf ein paar Seiten ist alles erledigt. Tooltips sind auch auf Englisch, im Vergleich zu den bergeweisen Anlagen, Quittungen, Sonderregelungen in Deutschland flutscht das richtig gut. Bei Unklarheiten ruft einer von der Steuerbehörde mal kurz durch und fragt nach. Fertig.

Der Ordner aus einem Jahr Steuer in Deutschland (der durch jährlich und kiloweise eintrudelnde Bescheinigungen von Versicherungen, Banken etc. weiterhin wächst ) ist 10x so dick wie mein finnischer Stapel.

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Da kann ich nur zustimmen. Seit meinem Umzug 2017 verbringe ich im Schnitt fünf Minuten jedes Jahr mit der Steuererklärung. Weil ich alles ganz gründlich noch einmal durchlese. Sonst wäre es auch in zwei Minuten erledigt. Ok, für 2017 war es wegen des Umzugs etwas umständlicher (Aufteilen zwischen Deutschland und Schweden), aber selbst da war die schwedische Seite noch deutlich schlanker.

Das Ganze mache ich übrigens mit der gleichen eID, die ich auch für meine Bank, das Buchen des Impftermins, das Abholen von Paketen auf der Post oder von Medikamenten in der Apotheke nutze.

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Du beschreibst exakt das, was ich seit 10 Jahren in Deutschland auch mache. Außer dass ich nicht alles online mache, aber wenn ich das wollte, gäb’s da auch Möglichkeiten für. Bin aber etwas old-school und mag Offline-PC-Software, die nur für die Kommunikation zum Finanzamt online geht.

Vorausgefüllte Steuererklärung plus Steuersoftware (Taxman in meinem Fall) mit Übernahme der noch laufenden Abschreibungen etc. aus dem Vorjahr. Am Ende digital signieren und elektronisch ans Finanzamt geschickt. Paar Wochen später sind Geld von der Rückerstattung und digital abrufbarer Bescheid da, den die Software dann nochmal mit den erwarteten Werten vergleicht und eventuelle Abweichungen hervorhebt.

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Viele der hier angedeuteten Änderungswünsche haben ja nichts mit Digitalisierung sondern mit Steuerrecht zu tun. Sicher auch eine Baustelle, aber halt eine andere.

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Mein gedanklicher Ansatzpunkt war die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, also der staatlichen Stellen und Behörden, deshalb hatte ich die externen Anbieter gar nicht auf dem Schirm. Aber es ist ja schön, wenn es geht. Meine Erfahrung war eine andere, allerdings habe ich auch nie kommerzielle Steuersoftware genutzt, sondern es eben direkt über Elster erledigt.

Klar, wenn ich in Deutschland über ein paar Jahre halbwegs stabile Verhältnisse hatte, haben sich lediglich die Zahlen geändert, aber im Wesentlichen blieb es gleich und ich konnte mit Datenübernahme auch Zeit sparen. Dennoch musste ich mein Einkommen irgendwo eingeben. Ein Großteil der Zeit beanspruchten dann immer die Werbungskosten, sprich bergeweise Quittungen sichten und sammeln, die es hier für mein Berufsfeld einfach nicht gibt und somit komplett weg fallen. Spart natürlich auch eine Menge Zeit.

Das haben viele nicht. Und mit ELSTER-Formular konnte man (und kann man vermutlich immer noch) sich in der Tat wunderbar rumärgern. Aber schon vor 30 Jahren gab es ordentliche Steuersoftware von Drittanbietern für den PC, anfangs mit Ausdruck auf die originalen Formulare, seit etwa 20 Jahren kann die mit dem Finanzamt übers Internet kommunizieren und man spart sich das Drucken.

Ich find es auch nicht weiter schlimm, dass dafür externe Anbieter in die Bresche springen und der Staat nur eine „Basislösung“ bietet, plus halt die Schnittstelle für die Drittanbieter. Ein wichtiger Zweck solcher Software ist ja die Steueroptimierung, also anhand der eingegebenen Daten auf mögliche Einsparpotenziale aufmerksam und diese möglichst einfach nutzbar zu machen, und da sehe ich mich klar in einem Zielkonflikt mit dem Staat, aber eben nicht mit einem Drittanbieter, der keinen Cent mehr verdient, wenn ich mehr Steuern als nötig zahle.

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Wie weiter oben schon von jemand geschrieben, ist das ein spezielles deutsches Problem.
Ich weiß nicht, wie es in Finnland geregelt ist, aber vermutlich wird da vieles einfach als gegeben hingenommen und nicht bei jedem Satz überprüft, ob ein Wort mit einer etwas anderen Deutung den Satz in eine ganz andere Richtung drehen könnte.
Unser Steuersystem ist deswegen so kompliziert, weil es jeden kleinsten Einzelfall abdecken muss.
Wer die Vereinfachungen nutzt, ist schnell fertig, wer jede Pauschale prüft, ob der Einzelfall nicht höher wiegt, ist länger beschäftigt.

Mein Lieblingsbeispiel: der Betriebsprüfer, der sein Finanzamt verklagt hat, weil es den penibel ausgerechneten Anteil des auf das homeoffice entfallende Klopapier nicht als Werbungskosten anerkennen wollte. Begründung: wäre er im Finanzamt gewesen, hätte das Klopapier der Arbeitgeber getragen. Er hat verloren, aber es zeigt die Problematik gut auf.

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