LdN298 Richtigstellung

Es tut mir fast schon leid, ein altes Thema neu aufzumachen. Leider war das laufende Thema dazu schon geschlossen und mein Punkt auch nicht erwähnt.
Gegen Ende des Interviews wird die Fortsetzung der Koalition thematisiert, MASZ sagt, das Projekt soll auch über 2025 hinaus laufen, der FDP werde eine Unzufriedenheit angedichtet, die vielleicht andere selber haben. Und, „dass bisher alle Koalitionen gehalten haben“ (so ab Minute 56).
Bei politischen Diskussionen ist es ja ok, unterschiedliche Standpunkte zu vertreten, das muß auch so sein, sonst bräuchten wir keine Demokratie.
MASZ hat aber mit dieser Aussage, selbst wenn sie nur auf die FDP und auch nur auf die Bundesebene bezogen wäre, gelogen.

Als Baujahr 1979 habe ich den Herbst 1982 natürlich nicht aufmerksam live verfolgen können, habe mich aber intensiv in dieses Thema eingelesen.
Der Bruch der sozial-liberalen Koalition wurde bewusst seitens der FDP initiiert und durch das Misstrauensvotum gegen Schmidt vollendet.
Dass im Nachgang die FDP rund 1/5 ihrer Parteimitglieder und in der nachfolgenden Bundestagswahl signifikant Wählerzuspruch verlor, war dann die Konsequenz der politischen Intrige.

Insofern nochmal, MASZ hat in diesem Interview (wissentlich) die Unwahrheit gesagt.

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Derzeit läuft eine Debatte zur Verlängerung der Laufzeit für Atomkraftwerke, in der Ampel angestoßen durch die FDP, die die Flankierung durch die Union sicherlich wohlwollend zur Kenntnis nimmt. Bei den Grünen handelt es sich um einem Wesenskern der Parteiidentität, Atomkraft abzulehnen. Ideologisch gesehen laufen die Grünen im Angesicht der Krise quasi schon im Streckbetrieb (was ich ihnen hoch anrechne).
Spinnen wir das mal ein bisschen weiter und erhöhen den Druck im Kessel, dann haben wir den Sprengstoff, den Graf Lambsdorff (Senior) im September 1982 dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt /SPD im Angesicht der Krise mit seinem Wirtschaftsreformpapier (sog. Scheide-Papier s.Wende (Bundesrepublik Deutschland) – Wikipedia ) angetan hat. Schmidt konnte nicht anders als abzulehnen, weil es den Wesenskern der damals noch nicht ausgehöhlten Sozialdemokratie berührte. Nach Helmut Schmidt kam Helmut Kohl, der die „geistig-moralische Wende“ ausrief…
Die Konsequenzen sind in den Geschichtsbüchern zu finden.

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