LdN293 Rendite - Fehler im Thema Übergewinnsteuer

Hallo Ihr beiden,
im Beitrag zur Übergewinnsteuer habt Ihr den Begriff Rendite leider falsch erklärt.

Das was ich einnehme nach Abzug meiner Kosten, ist der Gewinn.

Mit Rendite meint man - vereinfacht - den Gewinn pro eingesetztes Kapital, also das Geld, dass ich investieren musste (oder heute müsste), damit ich den Umsatz überhaupt realisieren kann.

Man kann es noch immer weiter komplizieren, in dem man unterscheidet, ob das Gesamtkapital zugrunde gelegt wird oder nur das Eigenkapital. Und dem entsprechend muss dann auch der Gewinn vor Abzug der Fremdkapitalkosten (Zionsen auf Kredite) oder nach diesen Kosten gerechnet werden.

Ganz genau ist die Rendite die angenomme Verzinsung, die ein Kredit oder eine Anleihe haben müsste, damit der Ertrag einer Investition genauso hoch ist, wie aus dieser Anleihe.

Ich hoffe, dass ist ausreichend und halbwegs verständlich erklärt.

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Fast.

Kannst du das mal noch mit fiktiven Zahlen z.B. 1000€ durchspielen wann das Geld mit welchem Begriff belegt wird?

Ich kenn zwar sämtliche Begriffe, aber der Zusammenhang ergibt sich mir nicht vollständig.

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@Jiriki hat das sehr gut erklärt, da das Thema schwierig ist. Wenn ich 1000€ Gewinn mache aber vorher 500€ Eigenkapital eingesetzt habe, beträgt die Rendite 500€. Die Eigenkapitalverzinsung beträgt in diesem Fall 200%. Wenn die Verzinsung also höher als der Sparzins ist, hat sich die Investition gelohnt. So etwas wird bei großen Investitionen mittels Kapitalwertanalyse vorab durchgespielt um fest zu stellen ob sich die Investition finanziell lohnt.

Die Rendite wäre in diesem Fall 200% oder nicht?

Stimmt. Mein Fehler. Man sollte manchmal nicht nebenbei komplexere Sachen erklären :sweat_smile: Ist editiert.

Wären das nicht „nur“ 100%?

Nach meinem Laienverständnis ist doch der Einsatz weg.

Beispiel (ohne Steuern, Abgaben):
Ich stelle ein Produkt her. Für Material, Lohn etc. zahle ich 500€. Die zahle ich aus eigener Tasche (Eigenkapital). Jetzt verkaufe ich das Produkt für 550€ (Umsatz). Mein Gewinn ist 550 - 500 = 50€. Meine Rendite ist 50/500 = 10%.

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Du rechnest Gewinn minus eingesetztes Kapital. Dann setzt du den reinen Gewinn ins Verhältnis zum Eigenkapital mal 100. So ermittelst du die Eigenkapitalrentablität.

Ersetze „Gewinn“ durch Umsatz und „reinen Gewinn“ durch Gewinn - dann passt es.

Man muss hier dann aber auch zwischen Umsatz- und Eigenkapitalrendite unterscheiden. Aber ich denke das führt zu weit für das Forum :blush:

Einen Fehler habe ich noch gemacht - ich habe die Zeit vergessen:
Wenn ich Ich im Jahr 120 000 Euro Umsatz habe und die Waren für 100 000 Euro gekauft hatte, dann habe ich eine Gewinnmarge von 20%. Wenn ich dann noch Kosten von 10 000 Euro für Miete, Gehälter, Zinsen ausgebe, ist der Gewinn 10 000 Euro.
Wenn ich aber das ganze Jahr Waren kaufe und direkt wieder verkaufe, die Ware erst verspätet bezahle oder einen Kredit aufnehme, so dann ich nur 20 000 Euro Eigenkapital brauche (Ladenausstattung oder Sicherheit für Kreditgeber), habe ich mit 20 000 Euro Eigenkapital 10 000 Euro in einem Jahr Gewinn gemacht, also eine Rendite von 50%.
Ich war wohl doch etwas zu lax in der Beschreibung - Das was die meisten oben beschreiben ist die von Tris angesprochene Umsatzrendite. Also die Begriffe sind leider auch in den Wirtschaftswissenschaften nicht klar abgegrenzt.
Aber grob seid Ihr alle dahinter gekommen, was der Unterschied von Gewinn und Rendite ist - sonst müssen wir mit Formeln hantieren - besser in einem anderen Forum - vielleicht hat jemand ein Link dazu.
Natürlich geht Wikipedia Rendite – Wikipedia, wenn Euch das reicht.
Und für alle, die damit nicht klar kommen - sorry für die Verwirrung. :wink:

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