LdN289 Wehrhafte Demokratie

LDN289 Diskussion über die „Wehrhafte Demokratie“ im Kapitel „Schwere Waffen“ …
Wehrhaft nach innen … OK auch wenn (wie immer) verbesserungswürdig.
Wehrhaft nach außen … Zustimmung zu euren Aspekten bezüglich der Ukraine.
Was aber bedeutet das denn nun, wenn ich an andere Kombinationen denke. Was müssten wir denn tun, wenn z.B. Frankreich in Afrika interveniert, um seine Uranimporte zu sichern, wenn z.B. die Türkei in Syrien einmarschiert, …
Bin doch sehr gespannt zu hören, wie ihr darüber denkt.
Dietrich Becker Hamburg

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Wehrhafte Demokratie „nach außen“ habe ich so verstanden, dass eine Demokratie in der Lage sein muss, sich gegen Feine der Demokratie, die außerhalb des Landes sitzen, zur Wehr zu setzen. Das hat mit Deinen Beispielen nichts zu tun.

Til, ebenfalls aus Hamburg

Das hier benannte Problem ergibt sich im übrigen auch mit Blick auf die wehrhafte Demokratie nach innen. Dieser Begriff ist längst nicht so konsens, wie in der aktuellen Folge benannt.

Grade in der politischen Bildung stellt sich bspw. Die Frage ob der Begriff der wehrhaften Demokratie nicht als Machtinstrument verstanden werden und deshalb immer auch ideologiekritisch je nach Perspektive betrachtet werden muss. Die historische Genese des Konzeptes ging ja bspw. Maßgeblich auf den Kampf gegen kommunist*innen in der BRD zurück und fand später im radikalen Erlass seine wohl deutlichste undemokratische Folge (aus wissenschaftlicher Perspektive hier gut dargestellt Antiextremismus und wehrhafte Demokratie von Fuhrmann -  978-3-8487-5744-2 | Nomos Online-Shop)

Für die hier aufgeworfene Frage gilt so gesehen dass gleiche: welche Interessen werden als Teil der wehrhaften Demokratie gefasst und vor welchen Interessen wird sie verteidigt? Im Fall von Russlands angriffskrieg gegen die Ukraine mag das sicherlich einfach zu beantworten sein aber man sollte diesem Begriff der wehrhaften Demokratie meiner Meinung nach immer mit entsprechender Kritik begegnen.