LdN289 - Soldaten sind notwendige Opfer

In der Folge 289 ungefähr ab 1:19 h erläutert ihr, warum schwere Waffen und ihr Einsatz notwendig sind und folglich auch russische Soldaten sterben werden. Es sei auch im 2. Weltkrieg notwendig gewesen, 100.000ende deutsche Soldaten zu töten, anders sei Hitler nicht zu stoppen gewesen. Ob dies richtig oder falsch ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Doch den Tod von Soldaten als notwendig zu betrachten widerstrebt mir.

Führt diese Argumentation der „Notwendigkeit von Toten“ nicht zwangsläufig zu der Frage, warum tausende Soldaten notwendigerweise sterben müssen und nicht nur Putin und ggf. potentielle Nachfolger? Wäre der Tod eines grausamen Agressors in einem jeden Krieg nicht das mildere Mittel im Vergleich zum Tod tausender Soldaten? Doch das gezielte Töten von verantwortlichen Staatsoberhäuptern wird weniger in Erwägung gezogen als das gezielte Töten auf dem Schlachtfeld.
Waffen zu liefern ist letztlich ein Beitrag zum Töten, sie nicht zu liefern, auch. Aus einem Krieg geht niemand mit unschuldigen Händen heraus.

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Naja, die Zeiten wo sich die Häuptlinge bei Streitigkeiten selbst dem Kampf gestellt haben sind leider schon seit geraumer Zeit vorbei.

Damit bleibt dann leider nur der Tod der entsandten Soldaten, der ja vom Entsender billigend in Kauf genommen wurde.

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Da gäbe es einige Probleme mit dieser Denkweise:

  1. Rein technisch. Putin und seine Rige sind extrem gut geschützt. Das ist nicht OBL, den man mit einem SEAL Team Six nachts irgendwo in Pakistan in einem compound auschaltet und dann den Weltfrieden rettet um es plump zu sagen.
  2. Wäre das eine direkte Kriegserklärung und würde die ganze Sache völlig eskalieren lassen: soll heißen, es würde Gegenschläge auf westliche Führer geben (wenn nicht schlimmer). Die Gefahr eines Weltkrieges wäre damit extrem hoch.
  3. Muss dann auch jemand in Moskau an die Macht kommen, der NICHT Putins Politkstil fortführt, sonst hättest du ja auch nichts gewonnen oder? Die Wahrscheinlichkeit dass das genau so nach unserem Wunsch geschieht, ist zweifelhaft.
  4. Selbst wenn 3. passiert, ist die Gefahr eines Bürgerkrieges in Russland dann enorm. Und ein Bürgerkrieg in einem Staat mit >10000 nuklearen Sprengköpfen ist nicht das, was uns in Ruhe schlafen lässt.
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Ja, das wäre ein Ausweg. Jedoch dürfte das auf keinen Fall durch Operationen aus dem Ausland geschehen, denn erstens wäre das eine Kriegserklärung von dieser Seite und zweitens würde augenblicklich ein gefährliches Machtvakuum geschaffen. Eine innerrussische Verschwörung gegen Putin wäre dagegen denkbar und wünschbar, ausführbar wohl nur durch gut organisierte Offiziere der Armee (ähnlich wie Stauffenberg-Verschwörung gegen Hitler, mit einem anscheinend gut ausgearbeiteten Plan für die Übernahme der Macht). Leider sinkt die Wahrscheinlichkeit dafür mit jedem Tag; die Lage „stabilisiert“ sich, so dass mutige Leute es immer schwerer haben, sich in den verfestigenden Strukturen zu finden.

Danke hierfür. Die hiesigen Freiheitskämpfer, die die Ukraine stets mit schwerstem Gerät beliefern und Russland richtig bluten oder zumindest Putin zum Teufel jagen lassen wollen, vergessen das gern.

Bisher ist für uns nicht abschätzbar, wer nach Putin kommt. Und ein Machtvakuum wäre katastrophal für die Welt.

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Hat nicht zuletzt der Drogenkrieg endlich mal verdeutlich dass keine größere organisation völlig vertikal organisiert ist. Man muss aufpassen dass man keinen analytischen Kurzschluss trifft nur weil Staaten autoritär sind. Macht wird hier zwar konzentriert aber das ist nicht absolut und nicht zuletzt dient die Darstellung dieser Konzentration auch der Propaganda.
Hier zu glauben man könnte das Zentrum der Macht einfach beseitigen funktioniert halt nicht.

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