LdN285: Photovoltaik Anreize

Soweit ich mich erinnere, haben die Chinesen mit Dumpingpreisen den Weltmarkt geflutet und Deutschland hat keine Industriepolitik gemacht.

Also zu Hochzeiten hatten wir IT-seitig Kunden im solarvalley also bitterfeld. Die Zellen und die Patente waren gegenüber chinesischen oder koreanischen Herstellern schon exorbitant überlegen. Man hat die Notwendigkeit nicht gesehen und hat die Technik sterben lassen in Deutschland. Hätte man damals dran festgehalten, wir wären global gesehen unschlagbar gewesen.
Natürlich is china billiger gewesen aber die Deutschen einfach besser. Wie bei Autos. Aber beide Segmente hat man verloren….

Das glaube ich übrigens nicht… PV ist ein eine Branche die sehr nah an anderen Handwerkern dran ist. Dachdecker, Elektriker, etc.
Wenn man (noch) höhere Preise nehmen könnte, würden auch andere Branchen auf den Zug mit aufspringen.

Abgesehen davon ist es einfach schwer zu vermitteln, wenn Strompreise von 25 bis 30ct abgerufen werden und man als PV-Eigner nur 6ct für eine Kilowattstunde bekommt.

Die Einspeisevergütung ist ja keine Förderung aus der Staatskasse sondern eigentlich nur ein garantierter Mindestpreis den die Stromanbieter dafür zahlen müssen (wenn ich das richtig verstanden habe)

Ja, aber man sollte bedenken, dass die Anbieter einen entsprechenden Aufwand mit der Regelung der Einspeisung haben. Zumal der Photovoltaik Strom dann kommt, wenn er gerade nicht notwendig ist.
Wenn die Sonne kräftig scheint, wird am wenigsten Energie benötigt.
Zumal noch genug Anlagen in Betrieb sind, die auf reine Einspeisung ausgelegt waren. Das bedeutet, aktuell haben die Anbieter nur Stress mit dem „überflüssigen“ Strom. Der wird dann ggf.ins Ausland verramscht.
Wenn es irgendwann mal praktikable Speicher gibt, oder so viel Solarstromüberfluss, dass sich (wie oben schon geschrieben) eine Power2Gas Lösung lohnt. Dann könnte man Geschäftsmodelle aufziehen, nach dem Motto: „Den Strom, den du einspeist, bekommst du als kWh gutgeschrieben und kannst sie im Winter verbrauchen.“ Aber auch dann wird das nicht 1:1 funktionieren. Power2GAS hat einen üblen Wirkungsgrad und die Speicher müssen ja auch bezahlt sein. Ich denke, wenn man für 3 kWh eine gutgeschrieben bekommt, kann man zufrieden sein. Das wäre dann gerade mal ein bisschen über dem Ertrag, den ich aktuell mit meinem Solarstrom mache (30ct Bezug, 8ct Einspeise).
Am coolsten wären effektive Speicher zu Hause. Ich träume von einem Elektrolyseur im Keller, der einen Gastank füllt, mit dem ich im Winter arbeiten kann.
Oder eine andere Art von Batterie, aber da gibt es halt noch nix passendes.
Ich habe aktuell einen 11kW Speicher im Keller. Im Winter verbrauche ich (Zweifamilienhaus) schon mal 30 kWh. Aber man müsste ja quasi 50 Tage überbrücken. 50*30=1500. Aber 150 Speicher im Keller, da wird es eng. Von den Kosten mal ganz zu schweigen…
Und btw bei den 30 kWh/d arbeitet noch eine Gsaheizung. Wärmepumpe käme on top.
Fazit:
PV aufs Dach ist sinnvoll. Tatsächlich hauptsächlich für den Eigenverbrauch.
Einspeisevergütung wär nur ein Pseudobeitrag. Investiert das Geld lieber in den Ausbau von sonnenunabhängigerer Energie und Speicher.

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Die Chinesen haben auf der deutschen Technologie aufgebaut und bessere Zellen zum gleichen oder eben günstigeren Preis gefertigt.
Die Deutschen dachten sie hätten das nicht nötig. Die Kohle kam ja rein. Die Preise waren quasi fix.
Erst als der Privatmann schauen musste, dass er möglichst viel Ertrag zu günstigen Installationspreisen bekam, wurde es für die Handwerker auch interessant, günstige Module einzukaufen.

Natürlich ist die Lage im Moment sehr angespannt (auch wenn wir Ende Februar eine Erweiterung unsere Anlage in Auftrag gegeben haben, die mittlerweile schon installiert ist). Die Lage wird nicht immer so angespannt sein, wie im Moment, aber das EEG wird vermutlich einige Jahre so Bestand haben. Also nur wenn es im Moment einen anderen Flaschenhals gibt, weshalb nicht mehr bzw. größere Anlagen gebaut werden, sollte man trotzdem auch noch ein Blick in die Zukunft werfen und mit dem aktuellen Entwurf sieht das für die nächsten 2-3 Jahre nicht besonders vielversprechend aus.

Sollte der Ausbaupfad nicht eingehalten werden, dann wird die Einspeisevergütung erhöht. So läuft es doch seit 20 Jahren. Die Vergütung wurde monatlich festgelegt.
Das Problem war ja eher, dass der Ausbaupfad gedeckelt wurde.

Ganz so simpel war es aber beim besten Willen nicht:

Nee, das Ganze wird ausschließlich über den Netzbetreiber abgewickelt. Dein Stromanbieter hat damit nix zu tun.

Man kann glaub ich konstatieren, dass es bei der Thematik noch massig Handlungsbedarf gibt. Was man halt nicht außer acht lassen darf, gerade was die Speicher für daheim angeht, dass da Bewegung rein kommt, die ja lange Zeit nicht da war.

Ich würde mir eine Salzbatterie in den Keller stellen. Die ist zwar im Vergleich zu Lithium Ionen Akkus ä grösser aber umweltfreundlich.

Bei den Entwicklungen derzeit muss auch bedacht werden, es geht nicht nur um größere Speicher sondern sie sollen für die Leute auch nachhaltig/umweltfreundlich sein. Das passt manchmal mit den Entwicklungen nicht einher.

Ich bräuchte für das 1efh im Winter, wenn es arschkalt draussen ist, im absoluten Peak 50kwh Strom am Tag. Darin ist Normalstrom und Wärmepumpe für 4 Personen, wenn alle an einem Tag baden. Durchschnitt im Winter so 30 kWh. Bei Greenrock kosten 12kw Speicher 15.000 Euro… die muss man auch erstmal haben.

Wir reden hier über eine Marge von 400%!!!
Wenn wir die auf 300% absenken (10ct Vergütung) brauchen wir uns da keine Sorgen machen dass die armen Stromanbieter deswegen Pleite gehen.

Hab da ehrlich gesagt auch wenig Skrupel die Anbieter da etwas mehr in die Verantwortung zu nehmen.
Die haben lange genug auf Kosten der Gesellschaft (Stichwort Co2 und Atommüll) Reichtümer angehäuft.

Ich mache es jetzt auch so. Planung mit PVSol, Material beschaffen und mit einem Dachdecker gemeinsam so schnell wie möglich montieren.
Elektriker kenne ich zum Glück, da ich ab und an KNX für ihn programmiere. Da nimmt er sich auch mal Zeit.
Aber sonst… angefragt und „vl November“ erhalten.

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Es gibt ja schon Ansätze, das man sich zu virtuellen Stromanbietern zusammenschließt, um dann einen besseren (aber eben auch volatileren) Preis zu erziehlen. Bei Sonne + Wind 12 uhr Mittag gibts dann aber nix…

Naja, ist alles eine Frage der Organisation. Früher gab es günstigen Nachtstrom und man hat da dann die Nachtspeicheröfen geheizt und die Waschmaschine laufen lassen.

Heute lässt man sie eben um 12 Uhr MIttags laufen.
Zumindest in der Industrie dürfte tagsüber der Verbrauch auch deutlich höher sein

Man kann Geld nicht zweimal ausgeben. Insofern finde ich es sinnvoll, erst mal den Wind zu fördern und sich dann auf Photovoltaik zu konzentrieren, wenn dort nennenswerte Fortschritte erzielt wurden.
Photovoltaik wird auch so kommen. Die Kirchen zum Beispiel wollen auch ihre Häuser klimaneutral machen. Das geht nur mit PV.

Es bringt doch nichts, komplett faktenbefreit zu diskutieren.

Ganz grob funktioniert das EEG diesbezüglich so:

der Netzbetreiber zahlt jedem PV-Besitzer die garantierte Einspeisevergütung auf 20 Jahre. Der Netzbetreiber muss diesen Strom an der Strombörse zu Börsenpreisen verkaufen. Da die Einspeisevergütung bisher immer höher war als der Börsenpreis, werden die Differenzkosten auf alle Verbraucher umgelegt. Das ist die EEG-Umlage, die jeder auf seiner Stromrechnung hat.

Wenn man also eine Erhöhung der Einspeisevergütung fordert, muss man sich zumindest bewusst machen, dass damit die EEG-Umlage steigt und somit die Stromkosten für Alle.

Deinem Stromanbieter ist das im Prinzip komplett egal! Sein Gewinn wird dadurch nicht reduziert.

Noch mal, wenn der Solarstrom auf dem Hausdach entsteht ist meist kein Bedarf.
Deshalb ist der Preis an der Börse niedrig, wenn es dumm läuft zahlt der Betreiber sogar dafür, dass er die Energie los wird. Die Marge von 400% ist Quatsch.
Wenn dann mal die Technik so weit ist, kann man ja darüber reden, ob man zum aktuellen Marktpreis verkauft. Dann muss man aber auch bereit sein zu bezahlen, wenn der Preis negativ wird.
Natürlich sehen die Betreiber zu, dass sie Gewinne maximieren und in der Vergangenheit wurde viel Porzellan zerbrochen. Aber gegen günstige Strompreise hat sich nur eine Minderheit gewehrt. Ich war auch komplett pro Atomkraft. Das gleiche beim Gas. Jetzt tut man so, als wäre seit Jahren klar, dass wir uns hätten von Putin abwenden sollen.
Aber als Donald dran war, habe ich von vielen Seiten gehört, dass Putin eigentlich zuverlässiger sei als der Trump. Hört doch auf, vergossener Milch hinterher zu weinen.

Ist das tool für umsonst? Ich dachte das wäre so teuer?! So wie du es machst ist es perfekt wenn machbar.

Dem kann ich nur zustimmen.
Wir haben hier ein Henne-Ei Problem.
Photovoltaik auf alle privaten Dächern und einen Speicher in den Keller, wo es sinnvoll ist. Da tut sich aktuell ja auch was. WEnn plötzlich so ein Russlandmist passiert, werden die Leute wach und rechnen nach.
Und wenn man dann die Aussicht hat Geld zu sparen (das muss nicht mal Geld verdienen sein), dann bestellt man sich so was. Die deutsche Angst vor dem Ausfall der Versorgung kommt noch on top. Insofern müsste man sich fast bei Putin bedanken (nur Spaß).
Aktuell sind auch alle Kapazitäten erschöpft, das heißt, du bekommst aktuell weder Handwerker noch Material.
Und wenn dann die Nachfrage wieder runter geht, muss man ggf. was tun. Das wird nicht einfach. Idee wäre, den Strompreis nach unten zu deckeln. Sprich kWh darf nicht günstiger werden wie x, damit sich die Solaranlage lohnt. Den Aufschlag nutzt man für Umweltförderung.
Wenn dann mal die Dachflächen ausgelastet sind, hat man meiner Schätzung nach die Hälfte des privaten Verbrauchs übers Jahr gedeckt. Leider nur im Sommer. Parallel muss man halt zusehen, dass man die Windkraft und vor allem Speichertechnologien voranbringt. Aber wenn dann die privaten und ggf. auch einige Agri Solaranlagen einen ordentlichen Überschuss produzieren, dann wird es interessant aus diesem Überschuss speicherbares Gas zu produzieren. In einer idealen Welt schaukelt sich das langsam hoch. Gaskraftwerke und großräumige Netze bauen für den Ausgleich, wenn tatsächlich mal keine erneuerbaren zur Verfügung stehen. Die werden zunächst mit fossilem Gas gefüttert, aber nach und nach wird dieses Gas hoffentlich vom Überschuss der erneuerbaren gedeckt.
Und irgendwann ist dann so viel Gas da, dass wir damit auch die Mobilität (LKWs, Schiffe usw.) bedienen können.
Aber klar, das dauert Jahre. Von heute auf morgen geht das nicht, aber wir müssen anfangen.

30 Tage ist das eine Testversion. In der Zeit schafft man das eigentlich :slight_smile: