LdN282 - Energiepreise- SUV's sind nicht an allem Schuld

Bei der LdN282 ist mir aber bei 1:03:55 in der Diskussion über die Entlastung bei Energiekosten etwas aufgestoßen, das sich leider mittlerweile auf fast allen Social Media Plattformen etabliert.

Es gibt nicht „… den reichen SUV-Fahrer“. Heute entsteht inzwischen der Eindruck, dass SUVs an fast allem eine „Schuld“ zugewiesen werden kann. Energieverbrauch, Feinstaub, Parkraum, sogar das Fahrverhalten von Menschen impliziert man mittlerweile als aggressiv und rücksichtlos.

Ich fahre meinen Ford KUGA PHEV (SUV) im Außendienst mit 4,2 Litern Durchschnittsverbrauch.

Wir sollten aufhören, alles zu verallgemeinern:

  • Nicht immer liegt bei PHEVs das Ladekabel bei Leasingrückgabe unausgepackt im Kofferraum
  • Nicht jeder SUV ist groß
  • Und nein … ich hatte durch die Firmierung meines Arbeitsgebers und Leasingdeckelung Anfang 2020 keine Möglichkeit einen anderen PHEV auszusuchen.

Es gibt so viele Fahrzeuge, denen man eigentlich das Existenzrecht im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, Sinn und natürlich auch Umweltverträglichkeit absprechen kann. Deshalb finde ich die „bildhafte Verwendung des SUVs“ für Probleme falsch und in dieser Form für die Zukunft auch gefährlich.

Das ist das Ergebnis einer permanenten, medialen Beschallung und die Vorstufe zu Beschädigungen von Lack, Scheiben und kleinen Feuerchen.

In diesem Sinne allen weiterhin eine gute, vernünftige Fahrt – und ich hoffe, dass ich meinen AG bei meinem nächsten Fahrzeug zu einem vollelektrischen Fahrzeug überzeugen kann.

Freundliche Grüße
Michael

Das ist schön, aber wenn Sie denselben Wagen als nicht SUV fahren, der dann 300 kg weniger wiegt und einen besseren CW Werte hat, dann verbraucht er eben noch weniger.

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Grundsätzlich: ich stimme zu, dass sich viele Autofahrer:innen ihr Gefährt nicht komplett „frei“ aussuchen – es gibt viele Anreize, SUVs zu kaufen. Und dennoch möchte ich kurz versuchen darzustellen, warum SUVs zu einer Art Symbol geworden sind.

Man kann Autos optimieren auf:

  • wenig Spritverbrauch
  • Eignung für Transport (viel Stauraum)
  • leise, klein; für Stadt geeignet

SUVs sind in allen Kategorien schlecht, und zwar gleichzeitig. Einzig der Komfort der Fahrer:innen zählt. Und genau das bringt viele Leute auf die Palme.

Dein Auto klingt nicht nach dem unsinnigsten Vertreter. 4,2 Liter, da verbrauchen andere mehr. Aber dennoch: es gibt 20 Jahre alte Autos, die 4 Liter verbrauchen - ohne Hybrid. Die Entwicklung der Automobilindustrie geht einfach in die völlig falsche Richtung.

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Das ist mir viel zu pauschal. Ich möchte der Liste von SUV-Sünden gerne noch ein paar Dinge hinzufügen:

  • Erhöhte Abnutzung an Straßen,
  • Beschädigung von Gehwegplatten beim Parken,
  • Behinderung von FußgängerInnen und RollstuhlfahrerInnen durch breite abgestellte Fahrzeuge,
  • Lärmbelästigung durch mehr Rollgeräusche,
  • Blockierung der Sichtachsen bei Abbiegevorgängen, was schon so manche Radfahrende ins Jenseits befördert hat,
  • Verringerung der Kapazität von Straßen, da hinter einem SUV fahrende Fahrzeuge wegen der blockierten Sicht mehr Abstand halten müssen,
  • Erzeugung von Angsträumen (gerade für Frauen und Kinder nachts in Wohnvierteln) im abgestellten Zustand,
  • erhöhte Gefährdung anderer VerkehrsteilnehmerInnen bei Unfällen.

Man muss dann aber auch trennen zwischen dem Auto und dem Fahrer und vielleicht geht das Bashing mitunter tatsächlich etwas zu sehr gegen die Fahrer und nicht gegen das Problem (= das Auto). Das Jesus zugeschriebene Zitat darüber, wer den ersten Stein werfen möge ist doch immer wieder passend :wink:

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Meine Möglichkeiten beschränkten sich bisher (Firma in UK registrierte Ltd. - bekommt hier in D keine Leasingverträge) auf ein Autohaus (Handschlagvertrag) - Ford und Volvo. Bei circa Euro 300 Leasingdifferenz hat eben der AG auch noch ein Wörtchen mitzureden. Ebenso: Nutzbarkeit, Zweckerfüllung für den Job, Sicherheitsaspekte usw. Vergleiche bitte: Volvo V60 PHEV Kombi 1959 kg - Ford Kuga PHEV 1.844 kg.

Nun, in deinem speziellen Sonderfall mag es wohl so sein, dass der SUV die einzige gangbare Lösung ist. Klimatechnisch muss man allerdings schon sagen, dass es wohl immer Fahrzeuge aus „kleineren“ Kategorien gibt, die deutlich CO2-sparsamer sind als ein vergleichbarer SUV. Das Standardargument ist ja immer „ja, aber mein SUV ist gar nicht so verbrauchsintensiv“. Das stimmt dann im Vergleich zu anderen SUV’s meist sogar - verkennt aber, dass ein vergleichbarer Kleinwagen oder Kombi eben noch verbrauchsärmer ist - deine spezielle Situation, die dich im Wesentlichen wohl in der Tat auf diese beiden Modelle festlegt mal außen vor gelassen.

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Pferde heißt ein Stichwort. Zum Hängerziehen ist ein SUV mit Allrad unumgänglich.

Einspruch! Ein Kombi, ggf. mit Allrad (Z.b. Passat Variant Alltrack oder Skoda Octavia Scout) ist in den allermeisten Fällen genau so ausreichend zum Hängerziehen bei geringeren Verbrauchswerten. Wenn man nicht gerade jedes Wochenende auf einer schlammigen Wiese parken muss tut es auch ein „normaler“ Kombi ohne Allrad. Und ja, ich habe selbst Pferde und fahre diese auch regelmäßig.

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Hmm, zwei Pferde a 650kg plus 1t Hänger.
Mit welchem Kombi willst du das ziehen?
Und manchmal haben wir drei Pferde auf dem Hänger.
Und wenn man öfter auch noch weitere Strecken fährt, ist ein schweres Zugfahrzeug einfach sicherer.

Selbst mit zwei Quarter Horses mit 500kg und einem kleinen 800kg Hänger wird das eng.

Audi A6 darf 2,5 Tonnen ziehen.

Aber um das mal ins richtige Verhältnis zu setzen: Wieviele von den Menschen in Deutschland, die SUVs fahren, glaubst Du, haben zwei oder drei Pferde zu transportieren?

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Ich bezweifle nur stark das alle der knapp 5 Mio. SUVs in Deutschland zum Transport von Pferden benötigt werden. Laut Statista (Pkw-Bestand 2022 - Segment SUVs | Statista hat sich die Zahl der SUVs in den letzten zehn Jahren versechsfacht und ich kann mir nicht vorstellen das die Zahl der Pferde im gleichen Masse angestiegen ist.
Dein Beispiel ist aus meiner Perspektive (ohne Pferd zu besitzen) ein klarer Einzelfall, den man nicht auf die allgemeine Nutzung von SUVs übertragen kann.

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Stimmt irgendwo: SUV sind tendenziell Autos für Besser-verdienende und Reiten ist ein Sport für Besser-verdienende.

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Ja die Autos werden immer größer und höher, aber trotzdem ist SUV nicht gleich SUV.

Wenn man in die aktuellen Neuzulassungen Jan und Feb 2022 schaut, sind weder der oft zitierte Audi Q7, noch Q5, noch BMW X3 und X5 in den Top50.
Der klassische 3er, 4er und 5er BMW ist hingegen noch jeweils in den Top 50 drin. Somit kauft der dominante gewerbliche Anteil an Neuwagen immer noch Mehrheitlich den Kombi oder die Limousine.
Die meisten SUVs sind von der Größe des Tiguan oder T Cross, und die wiegen weit unter 2t.
Aber ja, der Trend geht leider in die falsche Richtung. Aber wenn man sieht, dass der Neuwagenkäufer im Schnitt 50 Jahre alt ist, dann ist es auch irgendwie verständlich, dass diese Personen kein tiefes Coupé kaufen.

Zugegeben, das wird etwas schwierig. Unser Hänger hat nur 800kg Leergewicht, da geht das problemlos mit einem Passat Variant Alltrack (Anhängelast 2,2to, zieht die auch problemlos weg). Die zwei Quarter-Horses mit dem 800kg-Anhänger schafft auch der ganz normale Passat, ein Skoda Octavia Scout oder auch der Golf Variant Alltrack (alle 2to Anhängelast). Man möge mir verzeihen, dass bei den Beispielen nur Autos eines einzigen Konzernes vertreten sind - bei dem kenne ich mich in der Produktpallette einigermaßen aus, weil wir selbst dort vor eineinhalb Jahren nach einem neuen Auto geschaut hatten.

Worauf ich hinaus will: Ja, Pferde ziehen kann, wie in deinem Fall, durchaus eines der wenigen Argumente sein, wo ein SUV sinnvoll ist. Aber selbst zum Pferde ziehen gibt es, wenn auch sicher nicht für jeden Pferdebesitzerin Alternativen im Kombi-Segment. Die Anzahl derer, die wie du tatsächlich auf einen SUV (oder noch größer wie Toyota Landcruiser und co) angewiesen sind ist verschwindend gering, da die meisten Pferdebesitzer dann ja doch eher ein Pferd ziehen und/oder nur gelegentlich mal aufs Turnier oder zum Lehrgang nicht allzu weite Strecken fahren - dafür tut es dann oft auch ein guter Kombi.

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Leute … kriegt Euch doch einmal wieder ein. Mir ging es bei meinem Beitrag nur um die Verallgemeinerung des Begriffs „SUV“, als Synonym für das Unvernünftige. Das ist einfach nicht angebracht. Wenn Ihr Gewicht, Verbrauch, Abmessungen in die Diskussion mit einbringt, dann sprecht Ihr auch E-Fahrzeuge (Gewicht), Sportwagen und großen Limousinen an - dann verwendet einfach dafür nicht den Begriff „SUV“

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Ich stimme dem Verfasser des Threads zu. Komischerweise ist ein SUV „böse“, aber ein als Camper ausgebauter Multivan (der schwerer, größer, höher ist) ist allgemein akzeptiert, steht für einen freien und unabhängigen Lifestyle und (unverständlicherweise) sogar für Naturverbundenheit und Fernweh.
Es ist ein kleiner SUV (zB X1, T-Cross, Duster) auch nicht größer oder schwerer als ein aktueller Passat, Ocativa oder 5er. Und ein 911er hat wohl einen wesentlich höheren Spritverbrauch; ein RS3 ebenfalls - beide allein wegen der Motorisierung.

Der explizite Hass auf SUV ist mir deswegen unverständlich. Wieso opponieren wir nicht gegen „Mittelklassewagen“ oder „große Autos“. Warum sind nur SUV schlecht? (Dazu hatte extra3 einen schönen Clip, der es ganz gut auf den Punkt bringt.)

Wegen des bereits genannten Arguments Sichtachsen beim Abbiegen: Das ist ein Probelm dessen, wo man parken darf. Stünde da ein Multivan - oder sogar ein Sprinter, Kastenwagen, 7-Tonner-LKW wäre die Sichtache auch nicht besser. Das soll dann aber nach Ansicht von expliziten „SUV-Gegnern“ in Ordnung gehen… Scheint mir alles eine erhebliche Portion Doppelmoral zu haben.

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Vielleicht liegt es daran, dass viele ein SUV als nicht angemessenes Fahrzeug für die private Nutzung ansehen. Für einen Handwerker, der mit seinem Sprinter durch die Stadt fährt, um ein Werkzeug und Material zu transportieren, bringen wohl die meisten Menschen viel Verständnis auf.

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Du brauchst für deine Zwei Quarter Horses unbedingt ein SUV? Ich frage mich, in wie fern du schon mal überlegt hast, ob dein ganzer Lifestyle nicht übermässig mehr Ressourcen verbraucht als Andere und ob du diesen Lifestyle hast ‚Weil du es kannst‘. Genau wegen dieser ‚Weil ich es kann‘ Einstellung brauchen wir da einfach harte gesetzliche Verordnungen/hohe Steuern (was KFZ und ihre Motorisierung betrifft) und einen starken Ausgleich für die Menschen im Land, die weniger haben.

Nein, die SUVs sind nicht an allem schuld - aber die individuellen Konsumentscheidungen von uns allen haben einen großen Einfluss.

p.s. Bin quasi in einem Pferdestall aufgewachsen, weiss was ein Quarter Horse ist, kann es zur not auch einhändig auch reiten und weiss warum man es im Hänger hin und her fahren will.

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