LDN272: Grüne Forderung einer Bundes-Präsidentin in Koalitionsverhandlungen

Moin @vieuxrenard und @philipbanse,

in Folge 272 habt ihr angemerkt, dass die Grünen eine Bundespräsidentin (Katrin Göring-Eckhardt) als Forderung mit in die Koalitionsverhandlungen hätten nehmen können.

Auch wenn ich es gut finden würde, wenn wir an der Spitze des Staates (Präsident und Kanzler) jetzt quasi eine Geschlechter-Rochade hinbekommen würden, fände ich es in Koalitionsverhandlungen wichtiger, dass Parteien ihre realpolitischen Forderungen durchsetzen.

Um so eine Personalforderung durch zu kriegen, hätten sie, meiner Meinung nach, an anderer Stelle, vermutlich gegen die FDP Federn lassen müssen.

Das wäre ja eine realpolitische Forderung: eine Frau als Bundespräsidentin. Bei dem Streben nach echter gesellschaftlicher Gleichberechtigung geht es eben auch um weibliche Role Models. Das ist reine Realpolitik.

Abgesehen davon ist völlig unklar, ob das die Grünen etwas gekostet hätte und wenn was. Nach meinem Eindruck haben sie bei den Koalitionsverhandlungen generell relativ wenig durchbekommen, aber das ist ein anderes Thema.

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Ich hatte gehofft, dass nicht die Grünen, sondern die FDP mit der Forderung nach dem Bundespräsidentenamt in die Verhandlungen gegangen wären – und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger nominiert hätten. Mit der Personalie (linksliberale klassische Bürgerrechtlerin) hätten wahrscheinlich alle gut leben können.

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Steinmeier hat schon lange vor der BTW sein Interesse an einer zweiten Amtszeit signalisiert, insofern hätte die SPD einen ihrer profiliertesten Spitzenpolitiker des letzten Vierteljahrhunderts öffentlich brüskieren müssen - das hätte sie sicherlich nicht ohne Gegenleistung getan.

Das stimmt natürlich. Ich wollte weibliche Vorbilder damit auch nicht als Symbolpolitik o.Ä. abstempeln. Das war keine gute Wortwahl.

Ohne mir ihre Vita noch mal genau anzusehen, könnte ich mit der Dame wohl auch sehr gut leben. :slight_smile: