Es gab schon einmal eine Zeit (lange her) in dem es bei DSL-Anschlüssen eine Bandbreitengarantie gab. Damals gab es DSL praktisch nur über Telekom, entweder direkt oder als Vorleistung, und die Telekom hat die Bandbreite garantiert. Erreicht hat sie das indem sie extrem konservativ verkauft hat. Sie hat nur Bandbreiten angeboten, die weit unter der Schätzung lagen, die sie aus ihren Verkabelungsplänen berechnet hatte, damit die zugesicherte Bandbreite dann auch tatsächlich erreicht wurde. Ein Nichterreichen hätte Probleme und Kommunikation mit dem Kunden und Verwaltungsaufwand bedeutet und das ist bei den Preisen im Endkundengeschäft nicht realisierbar.
Ich, z.B. habe einen DSL-Anschluß, der physikalisch etwa 13–14 MBit/s hergibt. Ich hatte jahrelang einen 6 MBit/s-Vertrag, weil das das Maximum war, daß mir die Telekom auf dieser Leitung verkaufen wollte. Also nicht einmal die Hälfte des möglichen.
Als es dann erste Anbieter gab, die „bis-zu“-Verträge anboten und keine feste Bandbreite garantierten war das für viele Kunden eine enorme Verbesserung. Endlich konnten sie die Bandbreite die ihr Anschluß technisch hergab auch tatsächlich nutzen.
Ich sehe die Gefahr, daß wir wieder auf diesem Zustand zurückfallen und gerade Kunden mit schlechten Leitungen wieder nur einen Bruchteil ihrer möglichen Bandbreite bekommen, weil das Ausschöpfen der technisch möglichen Bandbreite für Anbieter zu einem unkalkulierbaren Risiko wird. Es werden dann wieder Leute an langsamen Leitungen sitzen, deren Vertrag auf die Hälfte, oder noch weniger, der möglichen Leistung gedrosselt ist und das kann man in einem infrastrukturschwachen Land wie Deutschland eigentlich nicht wollen.