Auf diesen Podcast wollte ich auch verweisen. Weil, es geht um Verhaltensökonomie und effektive Kommunikation. Das sind meines Erachtens „Mittel“, um Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, so dass sie für sich zum Schluss kommen, dass Impfen eine gute Idee ist.
Was in der Diskussion gerne vergessen wird: Wir Menschen sind nicht rational. Wir sind emotional. Daher geht es um Gefühle — wie Vertrauen, Angst etc. — und nicht um „rationale“ Argumente.
Solange wir Schwurblern Menschen, die sich aus ihrer Sicht (!) aus guten Gründen nicht impfen lassen, nicht mit Respekt und Empathie begegnen, werden unsere Worte nicht gehört werden.
Ja, ich finde es auch nervig, dass wir mit dem Impfen nicht so vorangekommen, als wie es nötig wäre, um Corona den Schrecken zu nehmen.
Nur, wenn ich oben genannten Menschen genervt begegne — was sich in meiner Haltung und damit in meinem Auftreten widerspiegelt — dann werde ich dadurch nichts ändern (außer, dass sich ihr Standpunkt verhärten wird).
Anders: Geht es darum mein Ego zu füttern, dann passt der Umgang ohne oder mit wenig Respekt / Empathie. So kann ich z. B. auch meinem Frust Luft verschaffen. Geht es mir allerdings darum, Menschen zu erreichen um eine Verhaltensänderung herbeizuführen — hier sich impfen zu lassen — dann geht dies nur über den Weg mit viel Respekt und viel Empathie.
Das gemeine daran: Über (genervtes) Einreden mittels (gut gemeinten) Argumenten erreichen wir diese Menschen nicht nur nicht, wir sorgen sogar (ungewollt) dafür, dass sich ihre Sicht weiter verfestigt.
An dieser Stelle könnte man auch viele der zahlreichen kognitiven Verzerrungen auflisten, die hier eine gewichtige Rolle spielen. Und wieder gilt: Wir Menschen sind emotionale Wesen. Unserem Gehirn sind rationale Argumente in vielen Situationen schlicht egal — bis hinderlich.