LdN264: Fassungslosigkeit angesichts der niedrigen Impfquote?

Obschon ich deine Ansicht sympathisch finde: hast du denn dafür Belege? Ich kann überhaupt nicht beurteilen, wie die Demographie der Impfskeptiker oder auch aller Ungeimpften aussieht. Insofern ist bisher diese deine Behauptung für mich genauso unsubstanziiert wie die von @aldemar , auch wenn ich deiner sonstigen Bewertung zustimme.

Keine genauen Statistiken, falls du das meinst. Aber im Gegensatz zu @aldemar, der ja quasi schreibt, die Ungeimpften wären praktisch alles irgendwelche „Leute mit einfachen Bildungs- und Berufsabschlüssen, die „richtig“ arbeiten müssen“ und deswegen die Lage nicht hören, behaupte ich nicht, dass alle Impfgegner Akademiker sind. Aber wenn man sich schon mal die Gesichter der Leerdenker-Szene ankuckt, dann sind da so Typen wie der Busfahrer doch die Ausnahme, viel mehr sind pensionierte Professoren, „alternativmedizinische“ Ärzte, mittelständische Unternehmer, „Personal Coaches“, ehemals berühmte Pop- oder Schlagerstars, Schauspieler usw., und wer auf deren Demos nicht klassisch rechtsradikal ist, kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Esoterik-Spektrum. Und ich behaupte einfach mal, Leute, die ihr Geld für Horoskope, Zaubersteine und magisches Wasser ausgeben, die ihre Kinder auf Waldorfschulen schicken und sich Himalaja-Salz im Biomarkt kaufen, sind in der Regel keine Tiefbauarbeiter, Gas-Wasser-Installateure oder arbeiten im Dönergrill.^^

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„musste auch feststellen, dass die Impfquote bei den osteuropäischen Mitarbeitern am niedrigsten war“

Mein Eindruck ist, dass OsteuropäerInnen, häufig eine sehr hohe Ablehnung gegenüber staatlichen Zwangsmaßnahmen haben. Das lässt sich zumindest zum Teil sicher recht gut erklären über historische Erfahrungen mit den kommunistischen Diktaturen, in denen der Staat nicht als fürsorglich sondern als Bedrohung der eigenen Freiheit erlebt wurde. Und diese Ablehnung überträgt sich dann auf die von staatlicher Seite forcierten Impfungen.

Das ändert natürlich nichts daran, dass es für die Gesellschaft problematisch ist, wenn Menschen sich nicht impfen lassen, aber im Umgang mit dem Einzelnen sollte man berücksichtigen, dass tatsächlich Mal im Grunde nachvollziehbare Ängste eine Rolle spielen könnten.

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Danke für Eure bisherigen Diskussionsbeiträge, die ich wirklich sehr interessant finde. Ich möchte mir nicht anmaßen zu wissen, warum die Impfquote zu niedrig ist oder wer genau die Leute sind, die sich nicht impfen lassen.

Ich wollte vielmehr darauf hinweisen, dass B&B (meiner Meinung nach) eben in einer „Akademikerdenke“ festhängen. Meine These ist, dass diese Denke in der Bevölkerung weniger weit verbreitet ist, als B&B sich das vorstellen. Im Podcast werden von B&B logische Argumentationsketten aufgebaut, um dann zu dem Schluss zu kommen, dass es rein rational keine anderen Handlungsoptionen gibt, als sich impfen zu lassen.

Da tut sich in meinen Augen eine Kluft auf, eine Grenze des Horizonts, und darauf wollte ich hinweisen. Das „Volk“ ist keine uniforme Masse, die man mit rationalen Argumenten und Zwangsmaßnahmen steuern kann, sondern extrem divers in Lebensumständen, Einstellungen, Medienkompetenz und Bildungsgrad.

Deswegen war ich so enttäuscht und verärgert, dass diese intelligenten und mir sympathischen Podcaster diese Diversität nicht sehen, sondern eher dem Denkmodell des rationalen Steuerns nachhängen. Wenn die Steuerungsmaßnahmen nichts bringen, dann muss man in der Folge die Schraube eben enger ziehen, das gefällt mir einfach nicht.

Meine Aufzählung ist damit eher als anekdotische Aufzählung zu verstehen, nämlich von Menschen in diesem Land, die eben mit dieser rationalen Akademikerdenke nichts anfangen können und mit diesen Argumenten nicht erreichbar sind.

Genaue Zahlen wird es zu dem Thema auch kaum wirklich geben können. Da das Thema so polarisiert ist wird jede Umfrage ein Ungleichgewicht in den Teilnehmern haben. Ungeimpfte werden an allen impf-assoziierten Umfragen weniger gern teilnehmen und nur bestimmte Anteile dieser Gruppen werden durch solche Umfragen erreicht werden. Klar kann dafür kontrolliert werden, aber der Aufwand ist entsprechend groß.

Was ich bemerkenswert finde ist die Parallele zwischen Impfquote und politischer Gesinnung. Auf Ebene der Bundesländer betrachtet sind die Impfquoten insbesondere in Ländern niedrig, wo die AfD starke Anteile hat. Geht man also davon aus, dass AfD-nähe mit Impfskepsis korreliert, kann man die Demografie der AfD-Wähler als ungefähre Schätzung heranziehen, wie sich möglicherweise die Gruppe der Impfskeptiker zusammensetzt. Das wären vorrangig 40 - 60 jährige Personen, vorrangig Leute mit Ausbildung ohne Studium und vorrangig Männer.

Disclaimer: Das ist eine These. Mir ist der Unterschied zwischen Correlation und Causation bewusst, der hier eine große Unsicherheit mit rein bringt. Gewissheit bringen nur entsprechende Studien, die ich leider gerade auch nicht vorliegen habe.

Auf Twitter postete ein Freund von mir, dem ich bei der Quellenauswahl traue, heute diese Grafik:

M.a.W. korreliert Gegnerschaft zu Impf-Pflichten stark mit der Neigung zur AfD.

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Das kann ich nur unterstreichen. Ich habe in meinem Umkreis auch Impfskeptiker und da gibt es einmal vereinzelte Personen, die sind einfach verloren und waren dies auch schon vor Corona. Da hat sich nichts geändert. Aber es sind auch eine ganze Menge dazugekommen.

Hier ein kurzer Erfahrungsbericht:
Ich habe als erstes festgestellt, dass selbst bei Akademikern und extrem rationalen und vernünftigen Personen leichte Verunsicherung geäußert wurde. So Frage wie, dass es komisch sein, dass die Impfstoffe so schnell entwickelt wurden usw. Das hat etwas gedauert, aber da hat dann auch die Vernunft gesiegt.
Im Sommer war ich dann auf Besuch und habe gemerkt, dass die nicht geimpft sind. Hintergrund ist, dass

  1. die Coronaregel katastrophal kommuniziert wurden, in sich irrational sind (Ein Paar darf nicht gemeinsam eine Familie besuchen. Aber ein Partner darf zu Familie A und einer zu Familie B) und es auch ein hin und her ist.
  2. Die Presse ebenfalls katastrophal kommuniziert hat. Schwurbelnachrichten wurden gleichwertig wie wissenschaftlichen Nachrichten veröffentlicht und im allgemeinen ohne Hintergründe. Mal ehrlich, wer von uns hat seinen Wissensstand aus den „breiten“ Medien? Und in diesem Schlagzeilengewitter gehen dann auch mal die guten Nachrichten unter, die es auch gibt. Die Zeit für eine Recherche ist, wenn man da selbst keinen Hintergrund hat und nicht mal geübt ist sowas zu machen, einfach zu groß und alles ist zu frustrierend.

Der Gesamteindruck der sich da aus Presse und Politik und vermeintlich auch der Wissenschaft ergibt, ist, dass niemand irgendeinen Plan hat. Das ist eine extrem ungünstige Position für jegliche Diskussionsgrundlage.

  1. Wenn alle keine Ahnung haben, verlässt man sich auf die eigenen, persönliche Erfahrungen. Der Kollege hatte immer eine FFP2-Maske auf und peinlich drauf geachtet, dass er kein Corona kriegt um die Familie zu schützen. Er hat es aber trotzdem gekriegt, hat also nichts gebracht die Maske.
    Der Opa hatte Corona, hat es ohne Probleme überstanden. Er hat mit den Kindern vom selben Löffel gegessen und es nicht übertragen. Ist also auch nicht hochansteckend.

Dieses Wirrwarr aus Coronaregeln und die katastrophale Kommunikation von Politik und Presse sind aus meiner Sicht ein Hauptgrund für die vielen Nicht-Geimpften. Die Leute verlassen sich lieber auf ihre eigene Gemeinschaft als auf das was sie von Politik und Presse hören. Und da ist nicht nur die Familie betroffen, die wir besucht haben, sondern das ganze Dorf. Und man hat einfach keine Chance da irgendwas argumentativ zu machen, das ist unglaublich frustrierend.

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Impfkampagne - Wer sind die Ungeimpften? (deutschlandfunk.de)

Menschen in der Gruppe der Ungeimpften sind eher jünger, eher weiblich, haben eher Kinder, haben eher eine niedrigere Bildung, kennen eher niemanden, der schon mal Covid-19 hatte, sind eher arbeitslos – eine eher heterogene Gruppe.

Gefühlsmäßig hätte ich mich @otzenpunk angeschlossen. In meinem Bekanntenkreis sind viele naturverbundene Menschen, die gerne zu alternativen Mittelchen greifen statt blind der Schulmedizin zu vertrauen, sich großteils aus dem eigenen Garten ernähren und mit denen ich mich auf dem Wochenmarkt treffe - und mit denen ich mich beim Thema Impfung derart über Kreuz geworfen habe, dass einige Kontakte von mir oder anderen abgebrochen wurden.
So kann die eigene Blase täuschen.

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Ich habe im persönlichen Umfeld Professoren, Mediziner, Partner bei Unternehmensberatungen und Unternehmensinhaber, die Impfungen ablehen.

Allen ist gemein, dass die Ablehnung der Impfung eher ein Protest gegen den Nannystaat, die empfundene Bevormundung durch die Politik und diese unsägliche Zweiteilung der Gesellschaft in richtig und falsch durch die Meinungsführer, wie eben auch der „Lage der Nation“, ist, die das ewig wiederkehrende Mantra von einzig akzeptablen Leben als feministischer, streng obrigkeitsgläubiger Nachhaltigkeitsaktivist mit vollständigem Impfschutz predigen, als das Ergebnis einer rationalen Abwägung von Fakten.

Dann bekennt euch (Ulf und Philip) doch wenigstens zu einem harten Verbotsstaat. Ich persönlich habe deutlich weniger ein Problem mit einer klaren Impfpflicht (ggf. mit verpflichtender Boosterimfpung 1x im Semester) als mit der Pseudoentscheidungsfreiheit, die sofort moralisch bestraft wird, wenn von der Wahlmöglichkeit Gebrauch gemacht wird. Da wird von einem Sachsenproblem fantasiert und der bösen AFD in die Schuhe geschoben. Diese verdrehte Logik ist es, die die Impfbereitschaft im Keim erstickt, die dazu führt, dass Menschen aus einem Reflex heraus die Impfung verweigern - und ich kann das persönlich verstehen, obwohl ich als Geimpfter gerade mit Corona infiziert wurde und einen mächtigen Hals auf nicht geimpfte Personen habe.

Auch wie das Forum mit der Meinung eines Lehrers umgeht, der aus dem Alltag davon berichtet, dass Menschen versuchen, „alles richtig zu machen“ und dann de facto diejenigen sind, die doppelt darunter leiden, spricht Bände. Das ist überheblich und dumm. Als ob das Leben ein binäres System wäre, in das sich gefälligst jeder einzuordnen hat. Und natürlich sind Masken eine erhebliche Einschränkung, was denn sonst - unbeschwertes Atmen ist irgendwie voll wichtig.

Hier spricht die kleine privilegierte Blase (und die, die sich als zugehörig gerieren) in völliger Ignoranz gegenüber denjenigen, die tatsächlich versuchen, einen moralischen Konflikt auszufechten und nach Orientierung suchen, ohne direkt verurteilt zu werden. Traurig, insbesondere dann, wenn diese Menschen täglich eben keine Maske tragen müssen, aber entspannt mit dem erhobenen Finger dastehen und ihre Meinung breittreten.

Noch trauriger der ständig vorhandene Verweis auf die AFD. Dieses Verhalten erinnert eher an die Spätstadien totalitärer Systeme, wenn die Bevölkerung in gut und schlecht eingeteilt und an allen Stellen Verrat Dissidenz vermutet wird.

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Du wirfst 1000 unterschiedliche Dinge in einen Topf, aber eins scheint mir klar zu sein: Das Thema Impfungen eignet sich nicht für pubertäres Aufbegehren gegen einen (angeblich) allzu übergriffigen Staat oder allzu moralisierender „Meinungsführende“ (wer immer das sein soll).

Ihr eigenes Leben können die Schwurbler von mir aus gerne opfern, aber es geht darum, dass sie das Leben und die Gesundheit anderer Menschen in Gefahr bringen. Daher ist das auch keine Debatte um Moral, sondern eine rational klar zu entscheidende Frage von richtig und falsch, nämlich egoistisch oder solidarisch - mit dem bizarren Nebeneffekt, dass sich die Muffel natürlich selbst am meisten schaden, also nicht wirklich eigennützig handeln, sondern Fremd- und Selbstschädigung betreiben, aber das merken sie offenbar nicht.

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Selbst ein Staat mit Pflicht zur Impfung wäre kein „harter“ Staat, weil es sich um einen geringfügigen Eingriff in Grundrechte handelt.

Man darf hier nicht das bockige „will aber nicht!!!1!“ der Schwurbler als Maßstab nehmen, sondern muss objektiv fragen, wie schlimm eine Impfung wirklich ist. Und wenn man sie nicht ideologisch überhöht, wie du es ja oben zitiert hast, dann ist es eben ein kleiner Pieks, ggf gefolgt von ein, zwei Tagen, wo man nicht richtig fit ist. Unser Staat erlegt Menschen mannigfaltige Pflichten und Verbote auf, die weitaus härter in unser Leben eingreifen - beispielsweise mit 17 noch nicht Auto fahren zu dürfen ist hart, wenn man auf dem Lande lebt (been there).

Daher sollte man bei der Diskussion um eine mögliche Pflicht doch mal die Kirche im Dorf lassen.

Wir haben in der aktuellen Folge ausführlich diskutiert, warum wir ein hartes 2G+ (derzeit) einer Pflicht vorziehen. Aber klar, wenn auch das nicht wirken sollte muss man evtl. noch mal nachlegen.

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Aber es war doch vorher klar dass wir keine Impfquote von 90%+ bekommen werden. Und das Ziel ist doch dann, dir und uns anderen Geimpften die Angst vor einer Infektion zu nehmen, dadurch dass wir geimpft sind. Wieso gilt dass denn jetzt nicht mehr?

Edit: Ach ja, das Argument bezüglich Herdenimmunität durch die Impfung, die eben eines für eine mögliche flächendeckende Impfung bestärkt hat, ist ja auch vom Tisch. Man weiss ja mitlerweile dass auch wir Geimpfte das Virus weitergeben können.

Aber es war doch vorher klar dass wir keine Impfquote von 90%+ bekommen werden.

Es schien lange Zeit aber auch nicht notwendig eine Impfquote von über 90% zu erreichen. Du magst Dich erinnern, dass letztes Jahr noch viel von einer Herdenimmunität bei 60-70% 2Gs angenommen wurde. Hier verschieben sich die Goal Posts, nicht weil jemand unehrlich argumentiert/vorgeht, sondern weil sich die Situation verändert hat (Delta).

Außerdem ist das ja kein Fall von Schwarz oder Weiß. Wenn mehr Menschen geimpft sind, dann verbreitet sich Corona langsamer (gibt natürlich noch andere Faktoren). Das wird auch sehr gut deutlich, wenn Du Dir die Inzidenz im RKI-Dashboard anschaust und die neben die Impfquote im Impfmonitor legst. Und das hat die diversen positiven Folgen, die hinreichend erläutert wurden.

Tatsächlich wird Bremen zb wohl auch eine Impfquote von um die 85% erreichen, wenn die Impfung für Kinder komplett freigegeben wird. Das reicht vermutlich nicht, damit Corona/Delta einfach verschwindet, aber es reicht, um die Ausbreitung mit nichtpharmazeutischen Interventionen nach Bedarf sehr gut unter Kontrolle zu halten.

Ach ja, das Argument bezüglich Herdenimmunität durch die Impfung, die eben eines für eine mögliche flächendeckende Impfung bestärkt hat, ist ja auch vom Tisch. Man weiss ja mitlerweile dass auch wir Geimpfte das Virus weitergeben können.

Das wird auch immer und immer wieder angeführt, aber es ist in dieser Pauschalität komplett falsch. Geimpft Infizierte sind im Schnitt weniger ansteckend als Ungeimpfte und sie sind weniger lange krank. Beides trägt zu einer langsameren Verbreitung von Corona bei.

Da kann man meinetwegen zum Vergleich auch wieder die Sicherheitsgurt-Metapher anbringen: Warum soll ich den benutzen, ich kann ja auch trotzdem bei einem Autounfall ums Leben kommen? Ja, schon, aber das Risiko ist halt geringer.

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In der Tat. Gefährlich sind zum Beispiel auch die Anthroposophen. Die sind ist formal hoch gebildet - leider meist nicht naturwissenschaftlich - und nutzen alle ihre intellektuellen Fähigkeiten, um Fakten abzuwehren und sich ihr Wolkenkuckucksheim mit Motivated Reasoning abzustützen.

Da sind dann die Mikrowelle oder der Induktionsherd, wie auch Impfungen und die „Schulmedizin“, mordsgefährlich und sowieso überflüssig, wenn man sich gesund ernährt und die richtigen Kügelchen und Bachblüten kennt…Masern oder Corona hingegen sind nur Kinderkrankheiten bzw. nicht schlimmer als die Grippe, jedenfalls kein Problem, weil man ja Praktizierender der Naturheil- bzw. Präventionreligion ist…

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Sehr schön beschrieben. Ich finde sowieso, dass dieser überbordende Naturheilkunde und Esoterik-Wahnsinn fast schon eine Wohlstandskrankheit ist. Andere Menschen wären froh über unsere medizinische Versorgung.

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Das ist so m.E.n. nicht korrekt. Ich beziehe mich auf eine Person aus meinem Freundeskreis, die als fachärztliche Person direkt an einer bekannten berliner Universität und für einen sehr bekannten Virologen arbeitet. Nach Ansicht dieser Person, ist eine Übertragung zwischen Geimpften so gut wie ausgeschlossen, da die Viruslast zu gering ist. Eine Ansteckung erfolgt i.d.R. nur zwischen Geimpften und nicht Geimpften.

Spricht einiges dafür, dass es wirkt, aktuelles Beispiel aus Österreich (selbst beobachtet)

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Ist das so? Das wäre mMn durchaus möglich gewesen, wenn die Bevölkerung mitgespielt hätte.

Das Ziel war und ist immer noch, Infektionsketten zu unterbrechen, um die Infektionszahlen zu senken, damit das Gesundheitssystem nicht kollabiert. Der persönliche Schutz war immer ein Argument für die weniger altruistischen Teile der Bevölkerung, aber niemals das übergeordnete Ziel der Aktion.

Ja, sie geben es weiter. Aber deutlich seltener als Ungeimpfte. Außerdem werden sie deutlich seltener krank. Erst recht schwer krank. Mit Blick auf die Entlastung des Gesundheitssystems ist eine flächendeckende Impfung immer noch der heilige Gral, weil es das Einzige ist, was die Fallzahlen dauerhaft auf ein verkraftbares Maß reduziert.

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Es geht nach wie vor um die intensiv Kapazität, wenn die Station voll ist mit Querdenkern, dann steht der geimpfte Fahradverunglückte blöd da.
Vielleicht können ja ungeimpfte einem Patientenwillen mit sich führen, dass sie eine Behandlung im Krankenhaus/auf der Intensivstation grundsätzlich ablehnen, ist möglich - wär intressant wie viele das wirklich machen würden :wink:

Außerdem, der Blick in die Nachbarländer zeigt: höhere Impfraten sind möglich, nur wie soll’s gehen wenn man die Impfzentren schließt?

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Das ist genau mein Punkt. Es sind keine Schwurbler. Ich empfinde diesen Ausdruck als dispektierlich und für die Diskussion nicht förderlich. Die Imfgegner, die ich kenne, sind allesamt intelligente Menschen mit einem einigermaßen korrekt ausgeprägtem moralischen Kompass - und nein, das ist kein Widerspruch in sich selbst.

Wenn wir uns hinstellen und sagen:" Ihr seid doof, bähh bähh." Was erreichen wir damit? Das treibt die Spaltung nur weiter vorann.

Und bitte … in unseren klitzekleinen Blase ist Corona vielleicht ein Problem und nicht geimpfte Personen stellen unzweifelhaft eine Gefahr für andere und sich selbst dar; mittelbar (durch überlaufende Kliniken) wie auch unmittelbar, aber (und das soll kein Whataboutism sein) wir können als Westeuropäer keinen Schritt vor die Tür setzen, ohne andere Menschen zu gefährden. Unser Lebensstil gefährdet einen Großteil der Weltbevölkerung und das mehr als Corona.

Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass Corona eine gesellschaftliche Aufgabe ist, die nur zusammen zu bewältigen ist. Dabei geht es doch um mehr als rationale Argumente. Rein sachliche Argumente erreichen schlicht nicht alle. Natürlich können wir weiterhin von unserem moralischen Hochplateau auf andere herabschauen, aber das führt doch nicht zu einer Einsicht.

Das gelingt nur durch Inklusion und Respekt vor anderen Meinungen, von mir aus gern dann mit konsequent umgesetzen politischen Maßnahmen und gern mit Impfpflicht, dann gibt es keine Zweiklassengesellschaft in Kantinen und Restaurants mehr, keine entzweiten Freundeskreise, kein Öl ins Feuer der echten Schwurbler.

Allein der Ausdruck Schwurbler ist Kindergarten und einer gebildeten Person unwürdig.

Das Ziel muss es doch sein, Impfgegner zum Umdenken zu bewegen und sie nicht weiter an den Rand zu drängen; das ist ähnlich (ja 1000 Dinge) wie der Umgang mit der AFD zu Zeiten von Lucke und Henkel. Statt einer sachlichen Diskussion üner Inhalte wurde die AFD als rechte Spinnerpartei abgestempelt, was sie jetzt geworden ist. Das sind die Geister, die wir riefen. Und ja, daran hat die öffentliche Debatte, der es mehr um Stigmatisierung als um einen respektvollen Umgang geht eine ganz erhebliche Mitschuld.

Entweder das gelingt, ob wir brauchen eine Impf- und Testpflicht. Dann können wir uns zumindest die Masken sparen und Corona ist auch bald passé.

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