LDN264 - Corona "Impfgegnerzahlen"

Guten Tag,

in der aktuellen Lage-Folge wird mehrfach die Zahl von 30% der Menschen in Deutschland genannt, die eine Impfung verweigern. Wie kommen Sie auf diese Zahl? In den Referenzen konnte ich keinen Hinweis darauf finden.

Beste Grüße

Hi!

Ich bin auch über diese Zahl/Quote gestolpert. Ich denke Sie ist schlicht falsch. Als Impfgegner kann man ja nur Personen bezeichnen, die unabhängig in der Lage sind sich gegen eine Impfung zu entscheiden. Daraus würde ich folgern die Person muss ü18 sein (unabhängig vom Erziehungsberechtigten/ Impfung zugelassen).

Bei den Erwachsenen in Deutschland liegt die offizielle Quote bei 80% mit evtl. + 5% (fehlende Daten des RKI), dh der Anteil an möglichen Imfgegnern liegt bei ca. 15-20%, das sind aber ja auch erstmal „nur“ Menschen, die sich noch nicht geimpft haben.
Eine weitere Zahl, die genannt wurde war: „80% der Ungeimpften wollen sich auf gar keinen Fall impfen lassen“. In der aktuellen Forsa-Studie wird die Zahl aber mit 65% angegeben (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/ungeimpfte-wollen-sich-nicht-ueberzeugen-lassen.html).

=> als wirklich harte Impfgegner kann man lediglich knapp 10% bis maximal 13% der erwachsenen Bevölkerung bezeichnen (das ist übrigens auch die meistens genannte Zahl), weitere 5%-7% der erwachsenen Bevölkerung wären also durchaus noch für eine Impfung zu mobilisieren

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Es ist einfach nicht korrekt, wenn von 30 Prozent Impfskeptikern geredet wird, wie es in der LDN264 gemacht wird. Momentan haben in Deutschland 69.6 Prozent mindestens eine Impfung erhalten. Aber: Für die unter 12 jährigen gibt es noch keine Impfung. Das sind 11.1 Prozent der Bevölkerung. Die können doch nicht zu den Impfskeptikern gezählt werden.

Bei den über 12 jährigen sind mindestens 78 Prozent geimpft, sehr wahrscheinlich sind es sogar 2-3 Prozent mehr. Und auch bei den restlichen knapp 20 Prozent handelt es sich doch nicht nur um Impfskeptiker.

Gerade für junge Menschen ist das Risiko eines schweren Verlaufs sehr gering. Eine Impfung ist natürlich auch für junge Menschen sinnvoll, aber der Nutzen einer Impfung nicht mehr so hoch wie bei älteren Menschen. Eine Impfung bedeutet dagegen Aufwand, eventuell einige Tage Bettruhe in den Tagen nach der Impfung. Da finde ich es schon nachvollziehbar, dass junge Menschen zu der (falschen) Entscheidung kommen sich nicht impfen zu lassen, weil ihr eigener Nutzen nicht so groß ist. Und von Long Covid wird auch ein Teil der Bevölkerung schlicht wenig oder gar nichts wissen.

Problematisch ist doch eher der ältere Teil der Bevölkerung, die sich nicht impfen lassen wollen. Da macht eine Impfverweigerung keinen Sinn mehr, weil ein schwerer Verlauf tatsächlich eintreten kann.

Laut Wochenbericht vom 4.11 liegt die Impfquote der 18-59 Jährigen bei 71.9% (Vorwoche: 71.2%, >= 60: 85%). Die „fehlenden Daten“ liegen nicht bei 5%, das theoretische Maximum dieser liegt bei 2.7%, Zitat Drosten, Podcast 100:

Während dieser Studie, da wissen wir, die überschätzt garantiert die Impfquote. Das ist dann mal ein Maximum. Und jetzt nennen wir doch mal in einer kurzen öffentlichen Kommunikation den Wert genau dazwischen. Eine andere Umgangsweise des RKI, die auch in dem Paper vorgeschlagen wurde, die ich durchaus besser finde, ist, dass man sagt: Na ja, wenn man sich jetzt mal die Situation realistischer vor Augen führen will, dann könnte man zum Beispiel sagen: Nehmen wir mal das digitale Impfquotenmonitoring und addieren das drauf, wo hier eigentlich die große Unsicherheit besteht, nämlich im niedergelassenen Bereich, also bei den Arztpraxen und auch bei denjenigen Betriebsärzten, die kassenärztlich mit tätig sind. Da ist es jetzt so, da kann man einen Umweg gehen, und zwar kann man einfach schauen: Was ist an Impfdosen ausgeliefert worden und wie viele davon wären dann obendrauf zu rechnen, wenn man annehmen würde, die wären alle schon verimpft, aber noch nicht gemeldet? Das ist eben das Problem im Meldeweg bei den Kassen­ ärzten. Da kommt man darauf, dass man eigentlich so ungefähr 2,7 Prozent obendrauf schlagen müsste bei denjenigen, die über 18 sind.

Über 60 sollte offensichtlich sein, das die Impfung Selbstschutz ist. Bei <60 ist sie das zwar auch, allerdings verstehen das viele nicht. Denke man kann in der Gruppe 18-59 von 25% Impf-Skeptiker/Verweigerer sprechen.

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In der gestern erschienen Lage 265 wurde das richtig gestellt.

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