LdN257 - Koalitionen

Im Scholz-Portrait sagt Philip: „…eine große Koalition halte ich ja für unwahrscheinlich.“
Ich bin da weniger optimistisch. Alle Umfragen sagen, dass es dafür reicht (z.B. Emnid von heute 23.09. 50,5 % der Sitze. Die SPD wird sagen ‚mit unserem Kanzler ist das was ganz anderes‘ und die CDU wird sagen ‚um den Linksrutsch zu vermeiden übernehmen wir Verantwortung‘.

Genau das. Garantiert ist das sogar Scholz’ Lieblingsoption. Der fühlt sich doch extrem wohl in der Groko, und als möglicher Kanzler garantiert noch viel mehr. Gleichzeitig behält er dann weiter die Dauerausrede „war mit der Union nicht zu machen“, wenn er die zaghaft linken Wahlprogramminhalte der SPD, die ihm gegen seinen Willen von der Partei aufgedrückt wurden, leider, leider alle nicht umsetzen kann.

Scholz würde doch bestimmt sogar mit CDU und FDP regieren, wenn’s nach ihm ginge und es mit der Union alleine nicht reicht. Sein einziges Problem wird sein, eine Erzählung für seine Parteibasis zu finden – die ihn ja aus Gründen nicht einmal zum Vorsitzenden wählen wollte – warum das nun völlig alternativlos ist. (Soll heißen, er muss die Sollbruchstellen mit der Linken wie NATO-2%-Ziel konsequent nutzen, und dann muss die FDP sich noch wie beim letzten Mal einer Koalition mit den Grünen verweigern oder Forderungen stellen, die wiederum die Grünen nicht akzeptieren können.)

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Das bereitet mir auch Bauchschmerzen, indem ich morgen eine Kleinstpartei wähle, fördere ich das auch noch.
Dass zu Beginn des zweiten Triells nur das rot-rot-grüne “Schreckgespenst", nicht aber die GroKo thematisiert wurde, fand ich schon irritierend.
Ich denke aber auch, dass es eine eher unwahrscheinliche Option ist. Über die Koalition entscheiden ja nicht die Kandidaten sondern die Parteien. Und die wollten vor vier Jahren das genauso wenig wie jetzt.
Dementsprechend wurde auch in vielen Podcasts darauf hingewiesen, dass taktisches wählen aufgrund der vielen Optionen faktisch gar nicht möglich ist.