LdN243 Lufthansa Rettung

In der Folge 243 sprecht ihr über Sascha Lobos Vergleich von dem Geld, das in die Lufthansa Rettung geflossen ist, mit dem Geld für Luftfilter in Schulen. Ihr sagt, dass das Geld für die Lufthansa floss eben kein verlorenes Geld sei, sondern eine Investition und somit der Bund Gewinne einfahren kann und daher nicht mit Ausgaben für Luftfilter für Schulen verglichen werden kann.

Mir wird hier der Bund zu sehr wie ein Unternehmen handelnd beschrieben. Der Bund ist eben nicht, im Gegensatz zu Unternehmen, auf Gewinne angewiesen. Er kann (zumindest solange die EZB ihre aktuelle Strategie weiterfährt) unbegrenzt Geld in eigener Währung ausgeben und ist in keiner Weise begrenzt. Die Bilanz des Bundes muss nicht ausgeglichen sein, daher sind die Gewinne nicht wirklich relevant. Nicht-Ausgaben und Schuldengrenzen sind immer politisch gewählt und gewollt. Daher sollte die Entscheidung des Bundes der Lufthansa viel Geld zur Verfügung zu stellen meiner Meinung nach unabhängig von möglichen Gewinnen betrachtet und bewertet werden.

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Ich würde mal die These aufstellen, dass die Investition in Luftfilter für Schulen auch kein „verlorenes Geld“ darstellen. Außer man setzt an den Bund die gleichen Maßstäbe wie an ein privatwirtschaftliches Unternehmen.

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Die Details zu den „9 Milliarden Lufthansa Rettung“ und mögliche Konsequenzen fand ich sehr interessant. Auch wenn man streiten kann, ob es einer staatlichen Luftfahrtgesellschaft bedarf, bin ich der Meinung dass das letzte deutsche Luftfahrtunternehmen zur erhaltenswerten Infrastruktur gehört und über die Beteiligung auch steuernde Wirkung im Sinne der Verkehrswende davon ausgehen könnte. Wenn der Bund als Unternehmen auftritt kann es ja letztendlich auch zur Komplettübernahme führen, was dann aus meiner Sicht aber konsequenterweise auch zu einer Vergemeinschaftung der zukünftigen Gewinne führen sollte und eben nicht nur der Verluste!
Mich würde zusätzlich interessieren, wie diese „9 Milliarden“ im Haushalt berücksichtigt bzw. ob diese bei den Corona Hilfen auch in voller Höhe ausgewiesen werden?

Vielen Dank für die Aufarbeitung der Fakten rund um die Lufthanserettung.
Dass die Rettung der Lufthansa ein wirtschaftlich guter Deal für den Bund ist, habt ihr sehr gut dargelegt. Mir stellt sich allerdings die Frage ob der Bund dann noch ein Interesse hat Regelungen einzuführen, die zu Lasten der Lufthansa gehen, bspw. Kerosinbesteuerung, ansteigende CO2-Preise, etc. Hier könnte der Bund in einen Interessenskonflikt zwischen seinen wirtschaftlichen Interessen und dem Klimaschutz geraten.

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Alles gut und schön, dass der Bund hier vielleicht ein megatolles Geschäft gemacht hat. Der Punkt ist, er hat es für wichtig empfunden Geld für die Rettung der Lufthansa bereitzustellen, hat es aber nicht für wichtig empfunden Geld für Luftfilter in Schulen bereitzustellen. Die Sinnhaftigkeit oder den return on invest jeder einzelnen Entscheidung kann man diskutieren, was aber nicht den Punkt des Vergleiches als solches ändert. Der Bund hätte ja ohne weiteres auch einfach beides umsetzen können, hat aber er nicht. Für mich ist der Vergleich richtig und wichtig.
Klar, die genaue Erklärung zum Lufthansadeal fande ich auch super interessant.

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