LDN238 Windkraft Auktionen

Lieber Ulf, lieber Philip,

irgendwo habe ich wohl eure Argumentation zu den Auswirkungen der Auktionen auf den Windkraftausbau noch nicht verstanden oder mir fehlt noch Information.

Ich komme, anders als ihr, zu folgender Sichtweise:

Wenn Auktionen unterzeichnet sind, dann nicht weil, sondern obwohl Leute für Anlagen bieten, die sie gar nicht bauen wollen. Würden diese Leute nämlich nicht mitbieten, dann wäre die Auktion ja noch stärker unterzeichnet.

Auch dürften unterzeichnete Auktionen den Ausbau der relativ teuren Windendenergie in Süddeutschland nicht behindern sondern müssten diese im Gegenteil fördern: Wenn eine Auktion unterzeichnet ist, sollte ja jeder Bieter einen Zuschlag bekommen, auch wenn er einen Preis für die Kilowattstunde kalkuliert hat, der dem geringeren Ertrag (im Vergleich zu off-shore-Anlagen) gerecht wird.

Keine Frage ist aber, dass es Unfug ist, den Ausbau überhaupt zu deckeln. Den Deckel von Auktion zu Auktion noch tiefer zu setzen, weil die vorhergehende Auktion unterzeichnet war, führt über kurz oder lang dazu, dass tatsächlich weniger WKA zugebaut werden, als Bauinteresse da ist.

Noch eine technische Anmerkung: Fünf Gigawatt Windkraft entsprechen bei weitem nicht etwa fünf Kernkraftwerken mit ebenfalls fünf Gigawatt, da bei Großkraftwerken (Kern- oder Kohle) die Leistungsangabe praktisch die Dauerleistung wiedergibt, während bei Windkraft- oder Fotovoltaikanlagen die Nennleistung (Peakleistung) gemeint ist. Diese wird natürlich nicht auf Dauer erbracht.

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