Hallo,
ihr habt darüber geschrieben, dass es in Berlin „mehrere hunderttausend“ Impfstoffdosen ungenutzt rumliegen. Laut Dilek Kalayci sind es aber nur 28.000 Berlin: Impfungen mit Astrazeneca werden laut Kalayci sehr gut gebucht | rbb24 -so gesehen stimmt da irgendwas nicht.
Euren Hinweis verfügbare Dosen aber schneller zu verimpfen und im Zweifel die Reihenfolge zu lockern kann ich aber nur zustimmen, gerade jetzt wo die verfügbare Impfstoffdosen bald zunehmen werden.
Außerdem werden wohl in Berlin in erheblichem Umfang Impfdosen tatsächlich an Hausärzte verteilt = kein rumliegen und ggf. Teil-Prio im Patientenstamm
„Dafür sind nach Angaben der Senatsgesundheitsverwaltung bisher rund 34.000 Impfdosen des britisch-schwedischen Herstellers an niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Berlin ausgeliefert worden“
Bekommen Hausärzt*innen nun AstraZeneca oder nicht? Vermutlich ist es abhängig vom Bundesland. Ich fände es einfach großartig wenn das einfach mal jemand zusammenschreiben würde.
Unsere Zahlen stammen wie berichtet aus dem Tagesspiegel; außerdem haben wir selber recherchiert, dass eben viele 1000 Dosen in den Impfzentren auf Halde liegen.
Ich fände interessant was ihr zu der entsprechenden Kritik sagt - falls ihr das noch in der aktuellen Lage getan habt. Anstatt von einer Halde, könnte man - mal salopp formuliert - wohl eher im Allgemeinen von einem mäßig gefüllten Kühlschrank sprechen:
Ich finde es sehr schade das man dazu übergegangen ist meinen sachlichen, ausführlichen Beitrag, der die einzelne Folgen (232, 234) konstruktiv kritisiert nicht freizuschalten und in den Mülleimer verschwinden zu lassen.
Ehrlich gesagt würde ich denken, dass die Senatorin einfach die Zahlen runterrechnet, weil sie keine Lust hat, sich um die Einrichtung von Wartelisten und Last Minute Impfungen zu kümmern … Das hat sie in wenig verklausuliertem Bürokraten-Deutsch ja bereits offiziell so gesagt.
„Viele Tausend“ scheinen in einer Stadt mit fast 4 Mio. Einwohnern nicht viel.
Was heißt das überhaupt? 3.000? 5.000? 10.000? Jedenfalls in meinem Verständnis noch deutlich unter den erwähnten 28.000.
Wenn ihr das gefährliche Narrativ von der Halde ungenutzter Impfstoffe bedient, bitte die richtigen Zahlen liefern. 4 Mio. ist nicht die richtige Zahl (siehe verlinkten Beitrag von @Axel_R ) und verfügbare AstraZeneca-Dosen bestimmt man nicht über einen Kalender.
Auch wenn es naheliegt, zunächst auf Berlin zu schauen, bitte dann auch prüfen, inwieweit das ein Deutschland-weites Problem ist.
Entschuldigung, aber ihr macht dieses Fass zum wiederholten Mal auf, und wieder steht eure These mindestens auf sehr wackeligen Beinen.
Wir können einfach nicht alle unsere Quellen offenlegen, weil viele Menschen mit uns im Vertrauen sprechen, die eigentlich gegenüber der Presse keine Auskunft geben dürfen. Ich kann dir jedenfalls sagen, dass nach unseren Quellen die Zahlen der Senatorin um den Faktor 5 bis 10 zu niedrig sind.
Vor allem wundere ich mich über deinen aggressiven Tonfall. Du könntest ja auch einfach mal davon ausgehen, dass wir uns schon überlegen, was wir dazu sagen.
Berlin ist eben auch nicht ganz Deutschland, in Köln kann man aktuell (mit Impfcode Gruppe 2 Eingliederungshilfe sprich Wohnheim für Menschen mit Behinderung) keinen Termin klicken, weil es eben keine gibt.
Wir schauen täglich rein, manchmal ploppt ein einzelner kurzfristiger Termin (vermutlich Stornierung) auf, den wir aber - aufgrund der Impfreaktion bei AstraZeneca und dem damit verbundenen Ausfall im Dienstplan) nicht nehmen können, zur Planung braucht man 3-4 Tage Vorlauf.
Also ich kann die Äusserung von Dilek Kalayci die in der Lage zitiert wurde überhaupt nicht nachvollziehen. Warum werden nicht klar 2 Optimierungskriterien beschlossen:
Menschen mit hoher Priorität sollen innerhalb von X Tagen einen Termin bekommen.
Y Prozent der gelieferten Impfungen sollen innerhalb einer Woche verimpft werden.
Im Prinzip so wie ihr das vorschlägt. X und Y müssen natürlich mit Blick auf Zweitimpfung/Verfügbarkeit etc. angepasst werden, aber Y sollte schon Größenordnung >90% sein denke ich. Das sollte man dann überwachen und entsprechend dynamisch Einladungen verschicken. Wenn man das beschließt, kommuniziert und regelmäßige Updates liefert ist auch für alle einsichtig wie der Fortschritt ist und nach welchem System gehandelt wird.
Was’n da passiert? Laut Data Studio Google sollen in Berlin am 25.03 fast 40.000 Impfungen mehr stattgefunden haben als am Vortag. Kann das stimmen? Jemand mehr Infos dazu?
Ich habe gerade gelesen, dass es wohl im April keine AstraZeneca Zuweisung für Köln geben soll und aktuell 16.000 Terminanfragen nicht bedient werden können. Und das sind alles Menschen der Kategorie 1 und 2 die also weiterhin warten (Quelle Kölner Stadtanzeiger).
Sprich in Deutschland scheint es so, als käme es weniger auf die Priorisierung der einzelnen Person an, als viel mehr darauf, in welcher Kommune man lebt. Wäre ich in der Nachbarkommune schon seit Januar geimpft, bekomme ich hier nicht mal im April einen Termin. Und während dessen wissen andere wiederum wohl nicht, wohin mit den Impfdosen.
Um das Bild noch ein bisschen um andere Bundesländer zu erweitern: Das in Bezug auf Berlin beschriebene Problem, dass der AstraZeneca-Impfstoff in großen Mengen lagert, besteht in Baden-Württemnberg nicht. Viele meiner Bekannten und ich versuchen seit zwei Monaten vergeblich, einen Impftermin für AstraZeneca zu bekommen. Es passiert momentan eher, dass immer mehr Menschen keine Lust mehr haben, mehrmals am Tag nachzufragen (die Warteliste gibt es leider nur für die Betagten, alle anderen müssen leider weiterhin ihre Zeit verschwenden) und beschließen, lieber noch ein paar Monate zu warten und es dann erst wieder zu versuchen, weil das Termin-Suchen so anstrengend, erfolglos und mit so hohem Zeitaufwand verbunden ist.
Das dürfte daran liegen, dass der Gesundheitsverwaltung in Berlin die große Zahl an liegen gebliebenen Dosen Astra Zeneca irgendwann peinlich wurde - der Tagesspiegel und wir in der Lage hatten das ja kritisiert. Daraufhin hat man einfach massenweise AZ Dosen an die Hausarztpraxen geliefert, obwohl die ja überwiegend noch gar nicht impfen:
Vermutlich hat man dann diese quasi versteckten Dosen AZ einfach mal als verimpft ins System eingetragen. Die Zahl 34.000 versteckter Dosen + die tatsächliche Zahl an Impfungen zusammen würde zu der Grafik oben passen …
Das Verstecken der Dosen bei den Praxen hat nebenbei auch noch den Vorteil, dass man dadurch die vielen tausend freien Termine aus dem Buchungssystem der AZ Impfzentren wieder streichen konnte. Nun gibt es auch für AZ nur noch wenige freie Termine, und die mangelhafte Organisation fällt nicht mehr so deutlich auf.
Ein weiteres Problem bei der Doctolib-Terminbuchung in Berlin, das ich beobachten konnte: wenn man einen Termin gebucht hat, kann es sein, dass er schon wieder weg ist, bevor man es geschafft hat, den Impfcode einzugeben und die ganzen Kenntnisnahmen anzukreuzen. Und zwar selbst dann, wenn der Browser sich schon alle Einträge gemerkt hat und man quasi nur ein paar Mal Enter drücken muss. Das kann einem auch mehrere Male hintereinander passieren…
Das ist insgesamt eigentlich ziemlich eindeutig. Ein klarer Fall von „ich rechne mir die Welt wiediwiediwiesie mir gefällt“. Beide meiner Eltern haben letzte Woche nach dem Erhalt des Impfberechtigungsscheines innerhalb von einem Tag einen Termin für die Impfung mit AstraZeneca erhalten, während Kolleg*innen, die auf den BionTech Impfstoff warten wollten bis Mitte Mai warten müssen.
Das sind zwar ebenfalls nur Anekdoten, stimmt ebenfalls ganz gut mit dem überein, was in der Lage diskutiert wurde. Und dass man immer wieder dieselben Themen diskutieren muss liegt nicht an denen, die es berichten. Impfungen sind derzeit eine der wichtigsten Maßnahmen und trotz Druck scheint es ja nicht den politischen Willen zu geben daran was zu ändern.
Ich fand die Informationen dazu in der letzten Lage sehr detailliert und informativ - viele der Zusammenhänge wurden in anderen Medien nicht behandelt. Weiter so, ich freu mich auf die nächste!
