Guten Abend Herr Banse,
guten Abend Herr Buermeyer,
Vorab vielen Dank für Ihre Einsatz und Mühe jede Woche einen solch informativen Podcast zu erstellen.
In der gleichen Lage war einer Ihrer Kommentare zu Norbert Röttgen so ungefähr “Ich bin nicht mit allen was er sagt einer Meinung, aber es sind keine Phrasen…“. So geht es mir auch oft bei Ihnen.
Zum Thema Homeoffice
Ich arbeite bei einem mittelständigen Maschinenbauer mit 150 Mitarbeiter/innen. Ich hoffe jedenfalls, dass die Kollegen/innen das mit dem Arbeiten auch so sehen, denn nebenbei bin ich geschäftsführender Gesellschafter der Firma.
Knapp 110 Mitarbeiter/innen arbeiten „am Metall“. Die CNC Maschine nimmt man nicht mit ins Home-Office.
Bei den 40 am Schreibtisch gibt es gefühlt mindesten 10, die weil sie wiederholt doch mal ein Teil anfassen / sehen müssen.
Bleiben 30 Kollegen/innen die relativ einfach ins Home-Office gehen könnten. Von denen haben vor Corona 4 es vorher auch schon genutzt. Aber nur so max. 1 Tag die Woche.
Mein größtes Problem: Die Leute wollen nicht ins Home-Office! Auch die 4 nicht Vollzeit.
- Nee, ich will mich mit meinen Kollegen austauschen
- Zuhause geht man ja ein. Zurzeit besteht mein Leben aus Zuhause/Arbeit/Supermarkt, nur noch Zuhause/Supermarkt
- Ich habe keinen Platz zuhause. (Bei uns hat eigentlich jeder Arbeitsplatz mindestens 2 x 24“ Bildschirme und nur ein Laptop 15“ ist Folter)
- Mit den Kindern im Haus kann ich bei meiner Wohnungsgröße nicht arbeiten.
- 2-3 haben auch keinen ausreichenden Internetanschluss.
- Unser Upload lässt sich auch nicht mehr aufbohren. Wir sitzen in einen Oberzentrum, Universitätsstadt …
Entgegen den hier - für mich manchmal mitschwingenden Meinung – kann ich nicht einfach anordnen. Langfristig wird es nur etwas, wenn die Mitarbeiter/innen und auch ich das Gefühl haben die eigenen Belange, vielleicht auch die ein oder andere Empfindlichkeit die Bedürfnisse der Firma und Gesellschaft stehen im richtigen Verhältnis.
Kleiner Exkurs zur entspannten Gesetzeslage:
- Herr Heil plante ja ein Anrecht auf Home-Office?
- Ich meine die Vorgängerin, hat irgendwo in der Kette Gesetz/Verordnung festgelegt, dass die Arbeitgeber/innen sicherstellen müssen, dass der Heimarbeitsplatz der Verordnung des Arbeitsschutzes entspricht.
- Ich will nicht in die Schlaf- Arbeits- Jugendzimmer unserer Mitarbeiter/innen. Vermutlich geht das auch Datenschutzrechtlich nicht. (Würde ich in diesen Fall sogar hoffen.)
Wo mir bei dem Framing aber echt die Hutschnur hochgeht ist der ständige Unterton, dass die bösen Arbeitgeber zu Profitmaximierung alles andere in den Schatten stellen.
Klar,
als Firma müssen wir regelmäßig Gewinne machen, sonst melden wir Insolvenz an. Machen wir ausreichend Gewinne überstehen wir auch Krisen und könne Beides: Gehälter zahlen und Gewinn an die Gesellschafter auszahlen. (Und alle zahlen auch noch die ein oder andere Steuer für das gewünschte Allgemeinwesen)
Aber,
auch wenn ich bei 150 Mitarbeiter/innen nicht mehr bei jeden die Kindernamen und Hobbies kenne, weiß ich es doch bei vielen.
Ich kenne die 3, wo eine COVID Infektion Aufgrund von Vorerkrankung zu 99% lebensbedrohlich scheint. Und die nächsten 3, die auch Atemwegsvorerkrankungen haben. Ich kenne die 2, die schon Erkrankt waren und den Verlauf bei ihnen.
Wie bei 150 Kontakten zu erwarten, gibt es ein paar die ich (und vermutlich sie mich) als nicht sympathisch empfinden. Aber die Mehrzahl schon und wenn es um Ihr Leben geht liegen sie mir alle näher am Herzen als irgendeine Bilanzzahl.
Der erste Teil zu Homeoffice - Theorie und Praxis
- Ein Großteil der arbeitenden Bevölkerung macht keine PC-Arbeit und kann nicht uns Home-Office
- Beim anderen Teil ist bei uns die größte Hürde die Wünsche der Mitarbeiter/innen arbeiten
Der zweite Teil, weil mich diese Sippenhaft für böse Arbeitgeber Nervt. Letztere kenne ich auch zur genüge als Kunden. Meistens die mit Corporate Governance Abteilung / Pamphlet.