LdN224 Homeoffice: Ich muss mich mal auskotzen

Hallo, beim Hören der Sendung wurde Verständnis für Unternehmen geäußert, dass das oft Unternehmen seien, die noch nie Homeoffice angeboten haben, bei denen das nicht möglich sei, weil noch kein VPN etc. da ist.

Natürlich gibt es die vorbildlichen Unternehmen, keine Frage! Und denen danke ich auch. ABER:

Ich arbeite bei einem größeren Unternehmen, bei dem Homeoffice schon lange für bestimmte Mitarbeiter möglich war. Dort gibt es Laptops für alle, eine Cloud, VPN und offiziell ganz klare Corona-Regelungen. So wurden ganz früh auch schon Desi-Spender aufgestellt. Offiziell läuft also alles vorbildlich.

Trotzdem scheint durch alle Mitteilungen zu diesen Regelungen durch, dass man möglichst früh an den Arbeitsplatz zurückkehren soll, auch in Corona-Zeiten. Ob das auch sinnvoll ist, wird nie thematisiert. Letztes Jahr gab es dazu sogar eine ganz direkte Anweisung, man möge bitte mindestens ein paar Tage pro Woche erscheinen. In meiner eher kleinen Abteilung mit 10 Mitarbeiter*innen und 5 Räumen sind auch unabhängig von dieser ganz klaren Anweisung gerne mal 8 anwesend, obwohl das nicht sein müsste. Dem Leiter der Abteilung ist dies egal. Er ist auch anwesend.

Alle haben Laptops, VPN, Cloud, Möglichkeiten zum Arbeiten per Remote.

Und trotzdem wird stillschweigend vorausgesetzt, dass die Leute erscheinen mögen. Obwohl offiziell alles Gold in Sachen Corona-Maßnahmen ist und auch nach außen hin dargestellt wird.

Mich kotzt das schon lange an und ich wünsche mir wirklich, dass das von staatlicher Seite vorgegeben wird, sonst tut sich bei solchen Unternehmen NICHTS.

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Hallo, bei mir im Büro ist die Lage ähnlich. Ich arbeite in der Medienbranche, und die Geschäftsführung besteht auf einen Präsenz-Tag pro Woche im Büro. Alle Mitarbeiter sind längst mit Laptop, VPN etc. ausgestattet. Nach Anfragen u.a. durch den Betriebsrat lautet die Antwort der GF auf die Frage, warum es diese Präsenz braucht: Wir wollen für den unbedingt nötigen kreativen Austausch sorgen. Und wer sich vor den öffentlichen Verkehrsmitteln graust, solle doch aufs Rad umsteigen (Schnee, Eis, Minusgrade sind keine Argumente, lange Anfahrtswege ebenfalls nicht).

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