Alles, was notwendig ist, um existentielle physische- und Sicherheitsbedürfnisse (1. und 2. Stufe der Bedürfnispyramide) zu stillen - Hunger, Durst, Müdigkeit, Sicherheit - ist zwingend.
Ich nehme mal an Du spielst auf Maslows Bedürfnishierarchie an. Selbst wenn man mal davon absieht dass dieses Modell alles andere als unumstritten ist und andere Motivationsmodelle verschiedene Bedürfnisse gleichwertiger kategorisieren, ist doch sogar bei Maslow das Sozialbedürfnis ein „Defizitbedürfnis“, dessen Mangel physische und psychische Störungen zur Folge haben kann.
Warum ist es dann so offensichtlich den Schnitt nach der 2. Stufe zu machen?
Konkrete Frage: glaubst Du die zusätzliche psychische Belastung könnte zu mehr Selbstmorden führen? Wenn ja, sollten wir nicht mit der gleichen Vehemenz versuchen diese Toten auch zu verhindern?
Und nochmal: das heißt nicht, das deswegen Familienfeiern OK sind, aber das heißt dass nicht alle Menschen, die diesem Bedürfnis nachgehen wollen rücksichtslos sind. Und vor allem heißt das, dass wir vielleicht schon im März hätten anfangen sollen darüber zu diskutieren um z.B. den Zugang zu psychologischen Betreuungsangeboten zu erleichtern.
Für diese Bedürfnisse brauchst Du schon eine verdammt gute, konkrete Begründung, um aufgrund deren Befriedigung das Leben anderer in Gefahr zu bringen.
Ganz ehrlich, ich kann mit dieser Rhetorik nichts anfangen. Als wenn nicht alle schon genug verängstigt wären in dieser Situation, wird Ihnen auch noch Mord eingeredet. Können wir da mal bitte die Verantwortlichkeiten belassen wo sie hingehören? Wenn zwei mündige Menschen sich treffen, unter der Wahrnehmung des Risikos der aktuellen Situation, dann bringt nicht einer den anderen in Gefahr, sondern jeder sich selbst.