Liebes Lageteam, Ihr insinuiert, dass die Aussage, „die Jungen“ wären für den Großteil der Infektionen verantwortlich, sich zunehmen als falsch herausstellt und nennen als Beleg die Statistik eines einzigen Gesundheitsamt (Frankfurt am Main). Sorry, aber das ist journalistisch nicht sauber.
Klar ist doch, dass es im Spätsommer/Frühherbst die meisten Infektionen in der Altersgruppe der Jungen gab (inzwischen schwappt das in die nächst höher Gruppe hoch, aber das ist m.E. ein ripple effect aus der Gruppe der Jungen: Sie stecken jetzt andere an!). Und wer, solange es noch einigermaßen warm war, mit offenen Augen durch die Großstädte läuft (gerade in Berlin!, aber z.B. auch in Hamburg, München, Frankfurt am Main), der wundert sich darüber nicht: Viele größere Gruppen jüngere Leute, die ohne Maske eng zusammenstehen, aus der gleichen Flasche trinken, den Joint kreisen lassen, Umarmungen und Küsschen austauschen oder rumknutschen, als gäbe es kein Morgen und kein Corona. Ja, das ist nicht „die“, sondern nur ein Teil der Jugend. Aber
Was auch auffällt: Wenig Präsenz von Ordnungshütern, kaum Kontrollen und offenbar auch kaum Konsequenzen (Bußgelder, Platzverbot) etc. Das mag damit zusammen hängen, dass man ein Verstoß gegen die Corona-Maßnahmen ohne nicht wirksam kontrollieren kann. Dann aber sollte man überlegen, ob es nicht besser wäre, statt auf Ver- und Gebote auf klare, einfache, einheitliche Empfehlungen zu setzen, dies mit einem Konzert von Appellen durch Politik, Gewerkschaft, Kirchen, Influencer, Promis, … zu begleiten und alle Menschen dazu aufrufen, die Einhaltung dieser Empfehlungen bei ihren Mitbürgern offensiv einzufordern.
Und wir als Gesellschaft sollten uns mal wieder über solch „antiquierte“ Konzepte wie „Verzicht“ und „Rücksichtnahme“ unterhalten.