Zum Thema Aerosole wird der Vergleich mit einem Raum voller Raucher genannt. Naja, da könnte man behaupten, dass dort natürlich hinterher jeder nach Rauch riecht, weil ja jeder geraucht hat.
Aber stellt Euch mal einen Raum (z.B. ein Klassenzimmer) voller Menschen vor, die 45 Minuten lang dort sitzen und einer von ihnen raucht die ganze Zeit eine Zigarette nach der anderen. Am Ende riechen doch auch alle nach Rauch, egal wie nah sie am Raucher gesessen haben! Jetzt tauscht den Raucher mit jemandem aus, der COVID-19 hat und 45 Minuten lang einfach nur atmet…
Zum Thema Superspreader heißt es im Podcast immer wieder, dass es ja so ein Rätsel sei, warum es einzelne Menschen gibt, die viele andere anstecken, während andere nur wenige anstecken. Ich finde das ganz logisch, denn es gibt extrovertierte und introvertierte Menschen. Die Extrovertierten genießen große Menschenmengen, umarmen viele Leute, fassen gern andere Leute an, wenn sie mit ihnen reden. Sie lassen keine Party aus, langweilen sich eher, wenn sie allein sind. Sie sprechen laut und gern vor größeren Gruppen. (Das beste Beispiel hier ist Donald Trump, bei dem mich echt wundert, dass er sich so spät infiziert hat.)
Die Introvertierten sind lieber allein oder nur mit wenigen anderen Menschen zusammen und halten generell lieber Abstand. Sie sprechen eher leise und lieber nur mit einzelnen Menschen. Sie wirken auf andere manchmal reserviert oder arrogant, weil sie schon durch ihre Körpersprache signalisieren, dass sie nicht angefasst werden wollen und nicht jeden „Ringelpiez mit Anfassen“ mitmachen wollen.
Das ist jetzt sehr plakativ formuliert und es gibt nicht nur das eine oder das andere Extrem. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die extrem extrovertierten Leute ein viel höheres Risiko haben, sich und dann auch andere anzustecken als die extrem introvertierten.