Lieber „Lage der Nation“,
Ihr bemerkt im 206er beim Thema Abtreibung, dass quasi keine Kommentare gepostet werden zum Thema Abtreibungsrecht. Dann mal los… Interessant finde ich die Überlegung, Änderungen an den Paragraphen nur schrittweise oder vorsichtig zu machen, damit dieses Thema nicht (wie in den USA) die vielen anderen wichtigen Politikthemen überschattet. Der absolut beste Text, den ich zu dem Thema kenne kommt von Juramama (Raus aus meinem Uterus. Der § 219a und seine Freunde. - Alles, was Recht ist - Juramama.de). Und eigentlich finde ich den Ansatz dort auch nachvollziehbar unter der Prämisse, die Änderungen nicht zu groß zu machen.
Vorschlag ist
- das Thema raus aus dem StGB, rein in das Heilberufsgesetz (HeilBerG). Das führt zur Entkriminalisierung - was aus meiner Sicht das größte Problem ist: wie kann ein Mensch für etwas kriminalisiert werden, für das zwei Menschen verantwortlich sind?
- §219 abschaffen
Ich denke, dass wichtigste sind
- korrekte, ausführliche und leicht zugängliche medizinische(!) Information für Frauen
- flächendeckende medizinische Versorgung (d.h. wie bei anderen Fachärzt*innen muss eine Grundversorgung sichergestellt sein)
- Beratungsmöglichkeit (nicht Pflicht!)
- Abbruchsmöglichkeiten bis Ende der 12ten Woche, danach bei bestimmten Voraussetzungen
Danke für Eure interessanten Diskussionen!
Jul