LdN200 Mietendeckel

Ich habe gerade das Kapitel zum Mietendeckel aus Ausgabe 200 gehört. Ein paar Ideen dazu.
Ihr sagt die Wohnungen werden verkauft und stellt es so da als ob diese Wohnungen dann weg währen. Aber was passiert mit den Verkauften Wohnungen? An wen werden Sie Verkauft? Für mich ist nicht 100% klar das es etwas negatives ist, eventuell gibt es ja jetzt einfach mehr Menschen welche sich eine Eigentumswohnung Leisten können. Dadurch weniger Menschen welche abhängig von Vermietern sind und auch keine Mietwohnung mehr benötigen. Schlecht wäre es vor allem wenn die Wohnungen jetzt leerstehen oder anderen Zwecken als darin zu Wohnen zugeführt würden.
Ein andere Gedanke, ein tatsächlicher Mangel an Wohnungen kann wohl nur durch mehr Wohnungen behoben werden. Diese zu bauen braucht Zeit, sollte der Mietendeckel eine Steuerungswirkung in diese Richtung haben wird das wohl erst in den nächsten Jahren zu spüren sein.Ihr sagt ja selbst das jetzt mehr gebaut würde. Vielleicht ist es zu früh den Mietendeckel abzuschreiben.

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Neubauten von bezahlbaren Wohnungen und Unterstützung für Wohnrauminitiativen sind nötig

Mir ist in dem Beitrag noch eine andere Frage offen geblieben:
Wenn die Aussage ist das Angebot von Eigentumswohnungen geht um 20% hoch, das von Mietwohnung um ca. 30% runter.
Das sind beides krasse Zahlen, und letzteres ist natürlich ein Problem.
Aber (ohne jetzt den Markt in Berlin zu kenne) kann die gestiegene Zahl am Eigentumswohnungen ja nur zu einem ganz kleinen teil die gefallenen Mietwohnungen zu erklären, oder?
Weil dafür sind ja vor allen Dingen die Gesamtzahlen wichtig, weil sich die prozentuale Änderung darauf beziehen. Und da wäre ich jetzt erstmal davon ausgegangen, dass jährlich ein Vielfaches an Mietwohnungen im Vergleich zu Eigentumswohnungen auf dem Markt sind, oder?
Also: Natürlich ein interressanter Aspekt, aber vermutlich nicht der einzige Effekt

Die folgende Frage von @Benjamin_Horn finde ich super wichtig: Wer hat denn die Wohnungen gekauft?

Wenn es plötzlich ein Überangebot an Verkäufen gab und das dazu geführt hat, dass mehr Wohnungen für den (echten) Eigenbedarf gekauft wurden, wäre das doch gut. Die Stadt soll doch gerade den Menschen gehören, die dort leben.

Falls reiche Rentnerpärchen stattdessen nur ihre Panini-Sammel-Häuser tauschen, wäre das natürlich doof.

Ansonsten war die bedenkliche Zahl doch eher die Steigerung der Nachfragen auf Anzeigen für Mietwohnungen. Wobei ich hier bei der Quelle der Zahl (eine Vermittlungsbörse, die von Mietwohnungen mehr profitiert, als von Eigentumswohnungen) zumindest mal vorsichtig bin. Zumal mensch die Zahl vielleicht auch mal im aktuellen Kontext betrachten müsste. Ist schließlich einiges in den letzten Monaten passiert, was vielleicht auch einen Einfluss auf die Nachfragen haben könnte.

Zu den Schattenmieten möchte ich übrigens noch sagen, dass mir das in der Folge viel zu friedlich berichtet wurde. Solche Praktiken gehören bekämpft.

@anon75364273 das wäre zu hoffen aber wer auf Mieten von 6-8 Euro pro Quadratmeter angewiesen ist wird wohl kaum das Geld haben eine Eigentumswohnung abzuzahlen.

die Hoffnung das der Staat also in dem Fall das Land Berlin übernimmt für utopisch da Berlin ja selbst nicht im Geld schwimmt und die Schuldenbremse wirkt.

Ein Großes Problem sind finde ich die gestiegenen Bauanforderungen wo der Staat einen konstengünstigen Weg gesucht hat Umweltauflagen zu erfüllen ohne tätig zu werden.
There is no free lunch wenn der Staat es nicht aus Steuern zahlt zahlt es der Bürger bei Inanspruchnahme also durch Mieten von 12 Euro Pro Quadrahtmeter Plus habe ich mal gelesen.
Es muss Günstig neu gebaut werden nur die Bundesländer unter der Schuldenbremse werden Kaum das Geld haben genug günstigen Neubau zu finanzieren um den Markt unter Druck zu setzen.

Ich würde generell einen Sozialkomponente in das Steursystem einführen das der faire Vermieter steuern wie bisher zahlt aber z.B. „Deutsche Wohnen“ etc 50% Plus Steuern zahlen müssen um die unrechtmäßigen Gewinne abzuschöpfen würde „Deutsche Wohnen“ die Praxis und die Mieten korrigieren käme wieder der Alte Steuersatz,

Um das kurz zu klären: Ich habe nicht gesagt, dass es in einer Stadt keine bezahlbaren Mietwohuingen geben soll und hier nur Menschen leben dürfen, die sich eine Eigentumswohnung leisten können. Und ich denke auch nicht, dass niedrige Einkommen einen Nachteil hätten, wenn mittlere Einkommen vermehrt anfangen würden, für sich selbst Eigentumswohungen zu kaufen. Sogar ganz im Gegenteil.

Eine weitere unerwünschte Nebenwirkung fehlt mir hier noch: Zwar mag der Mietendeckel Luxussanierungen unattraktiv machen. Leider gilt dasselbe auch für alle anderen Investitionen in den Bestand. Ein Freund aus der Immobilienbranche hatte mir kurz nach der Verabschiedung des Mietendeckels erzählt, dass die Aufträge bei Handwerkern stark eingebrochen seien.
Eine weitere Anekdote dazu: mein neuer Vermieter wollte mich aus meiner Wohnung haben, um die ganze Etage in eine ca. 180 qm große Wohnung gehobenen Standards umzuwandeln. Das ist Neubau und fällt somit nicht unter den Mietendeckel. Als Ersatz hatte er mir eine Wohnung im ersten Stock angeboten. Diese sollte einen Balkon bekommen und nach meinen Vorstellungen renoviert werden. Nach Verabschiedung des Mietendeckels wurde zuerst der Balkon gestrichen. Meine moderaten Vorschläge zur Renovierung waren zudem unter diesen Umständen immer noch zu unwirtschaftlich, so, dass mein Vermieter lieber eine mittlere fünfstellige Abfindung zahlt, als die Wohnung ordentlich zu renovieren und mir zu vermieten.
Soviel zum Erfolg des Mietendeckels.
Zeit, das Scheitern des Sozialpopulismus einzugestehen und Wohnungen zu bauen bzw. ein attraktives Investitionsklima zu schaffen!

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Das hatte ich auch nicht gemeint. Es ging mir darum das ich bei der Hoffnung Skeptisch bin das die Bewohner zu Eigentümern werden.

Mir fehlt bei der Diskussion um den Mietendeckel in der aktuellen Lage ein ganz wesentlicher Punkt, der auch schon immer eine große Schwäche der Mietpreisbremse gewesen ist.

Das viel größere Problem sind nicht die Mietpreise selbst, sondern die Knappheit des Wohnraums in Kombination mit den Kriterien, nach denen Vermieter:innen in der Regel ihre Mieter:innen auswählen. Überall dort, wo Wohnraum knapp ist, gibt es eine Vielzahl an Bewerbungen auf jede Mietwohnung. Die Wohnungen bekommen dann in den meisten Fällen natürlich die kreditwürdigsten Bewerber:innen, also diejenigen, die einen dicken Gehaltsnachweis vorlegen können. Menschen mit niedrigem Einkommen gehen leer aus und werden sich gezwungenermaßen eine Wohnung in irgendeinem schäbigen Plattenbau am Stadtrand suchen. An dieser Problematik wird der Mietendeckel einfach absolut nichts ändern.

Um es mal ganz abgedroschen zusammenzufassen: Mietendeckel und Mietpreisbremse kommen in erster Linie den gutverdienenden urbanen Menschen - also den sogenannten „Gentrifizierern“ - zugute, die dadurch sehr viel günstiger in ihrer 120qm Altbaubude in Neukölln wohnen können, obwohl sie doch eigentlich sehr viel mehr zahlen könnten, womit sie wiederum die Verluste ausgleichen würden, die bei der Bereitstellung von besonders günstigem Wohnraum entstehen.

Das Mietenproblem lässt sich nur durch Stadt, Länder und Bund beheben, die sich verstärkt Grundstücke im städtischen Raum sichern und selbst Wohnungen vermieten (siehe Wien). Leider wurden in den 90er Jahren massiv Grundstücke in den Städten an private Investoren verkauft - ein schwerwiegender Fehler, der heute viel zu wenig kritisiert wird.

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Da möchte ich in mehreren Punkten widersprechen.

Zunächst entstehen bei „besonders günstigem Wohnraum“ nicht unbedingt Verluste. Es bringt nur weniger hohe Gewinne. Und die Annahme, dass der Mehrgewinn in den Bau von neuen Wohnungen investiert wird, war ja in der Vergangenheit eher nicht zu beobachten.

Wenn die 120qm Altbaubude in Neukölln plötzlich genau so teuer wird, wie die (ich greif die Metapher mal auf) 30qm Wohnung mit Schimmel an den Wänden, hat das doch natürlich Einfluss auf deren Preis.

Da der Punkt mit „mehr Geld, bessere Chancen auf eine Wohnung“ hier und in der Lage jetzt schon oft genug behandelt wurde, sei nur gesagt, dass ich das auch anders sehe. Niedrige Einkommen kommen vielleicht nicht unbedingt besser, aber definitiv nicht schlechter weg.

Was mir aber noch sehr wichtig ist – und es klingt so, als möchtest auch Du @mafl darauf hinweisen --, es darf auf keinen Fall passieren, dass sich Städte entsprechend ihrer Gehaltsklassen aufteilen. Aber das funktioniert in beide Richtungen. Du willst nicht, dass niedrige Einkommen an den Stadtrand gedrängt werden. Aber Du willst auch nicht, dass die Besserverdienenden ein neues Viertel gründen. Am gesündesten ist es, wenn die Stadt möglichst überall gut durchmischt ist.

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Nein, es entstehen nicht unbedingt Verluste, aber es ist absolut nicht einfach, in Städten mit angespannter Wohnsituation günstigen Wohnraum anzubieten, ohne dabei wenigstens ein bisschen Gewinne zu machen. Das liegt zum einen an ziemlich strengen Brand- und Lärmschutzverordnungen und an den hohen Ansprüchen hinsichtlich der Energieeffizienz, aber natürlich hauptsächlich an den hohen Grundstückspreisen. Wohnungsbauunternehmen und -stiftungen mit sozialem Auftrag können davon ein Lied singen. Häufig muss bei Neubau- und Renovierungsprojekten das Geld dann mit ein paar teuren Maisonettewohnungen im Dachgeschoss eingefahren werden.

Zu den Preiseffekten der teuren Wohnungen auf die günstigeren: Das mag hier und da der Fall sein, aber großflächig wird das auf einem Wohnungsmarkt mit krassem Nachfrageüberschuss nicht passieren. Du kannst in der Regel weiterhin für die verschimmelte Bude viel Geld verlangen, weil die Leute eben nicht weniger darauf angewiesen sind, diese Wohnungen zu nehmen als vorher. Die Zahlungsbereitschaft der Menschen für schlechte Wohnungen wird nicht kollektiv niedriger, weil eben für viele die einzige Alternative die Obdachlosigkeit bleibt, sie können es sich eben schlicht nicht aussuchen, ob sie das besagte verschimmelte Loch nun nehmen oder nicht. Warum sollte also die Angebotsseite ihre Preise senken müssen, wenn sowohl Zahlungsbereitschaft als auch Nachfrage gleich geblieben sind?

Letzteres sehe ich auch sehr kritisch und ja, darauf wollte ich hinweisen. Hier wird der Mietendeckel aber meines Erachtens nicht viel bewirken.

Kommt drauf an wie man niedrige Einkommen definiert. Verglichen mit einem Staranwalt, hat auch ein Polizeihauptkommissar ein niedriges Einkommen, das dafür aber sicher ist. Ich habe nach Abschluss meines Studiums drei Jahre lang vergeblich eine Wohnung in Köln gesucht und wohne immer noch bei meinem Bruder. Hängt auch damit zusammen, dass viele Unternehmen einen nur befristet einstellen oder nur im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung. Selbst der Öffentliche Dienst arbeitet leider mit Zeitarbeitsfirmen zusammen.

Ich ehrlich gesagt ja auch…

Aber deswegen interessieren mich auch die Antworten auf die ursprünglichen Fragen von @Benjamin_Horn:

Vielleicht ist ja ausnahmsweise einfach mal was gutes passiert.

Ich fande den Beitrag dazu in der Lage sehr gut und ich muss als betroffener auch mal meinen Senf dazu geben.
Es wurde ja sowohl in der Folge als auch hier erwähnt, dass man ja nicht hohe Gewinne machen muss, und es noch soziale Vermieter gibt - dies insinuiert, dass viele Vermieter mit den Vor-Mietendeckel-Mieten auf einem Niveau der Deutsche Wohnen operiert haben. Dem ist glaube ich nicht so. Aber Wohnungen kaufen kostet halt Geld, und das wurde nicht gedeckelt Oft werden dann Preise - auch in der aktuelen Folge - von 8-9€/m² NKM als fair genannt. Durch den Mietendeckel liegen jedoch ALLE Wohnungen bis Baujahr 1990 deutlich darunter! Ein schicker Altbau direkt am Kurfürstendamm darf daher auch nur 6,27€/m² an Kaltmiete nehmen (genauso wie die Schimmelbude gleichen Baujahrs am Stadtrand). https://mietendeckel.berlin.de/wp-content/uploads/200221_mietendeckel_mietentabelle.pdf
Da wird es nun echt eng zu kalkulieren! Ich habe eine Wohnung in Berlin Mitte (Wedding), die ich auf Kredit finanziert habe, um auch selber darin zu wohnen. 2016 musste ich aus beruflichen Gründen für ein paar Jahre umziehen und habe meine Wohnung in der Zwischenzeit an eine Familie vermietet. Diese war sehr zufrieden und sehr nett und als die Zeit zu Ende ging, habe ich meine Wohnung wie vorher geregelt wieder bekommen - alles in Ordnung. Ich habe die Miete so angesetzt, dass ich meine eigenen Kosten decken konnte und innerhalb des Mietspiegels lag. Ich habe nur dadurch „Gewinn“ gemacht, dass ich bei der Steuer ein paar Sachen absetzen konnte und natürlich die Wohnung meine Altersvorsorge bleibt. Die Mieter hielten mich für fair, ich hielt mich auch für fair. Aber ich lag deutlich über dem, was ich jetzt laut Mietendeckel nehmen darf.
Würde ich jetzt wieder umziehen müssen, würde ich die Wohnung einfach leer stehen lassen. Es lohnt sich einfach nicht, für 6€/m² zu vermieten. Warum? Ich zahle auf die Einnahmen Steuern (Progression!), habe hohen Verwaltungsaufwand für die Vermietung und die Wohnung wird „zerwohnt“. Damit meine ich nichts schlimmes, aber einmal auf 120m² alle Fenster, Türen, Heizungen und alle Wände malern lassen (mit Rechnung!) kostet mich 10.000 -15.000€ je nach Auftragslage bei den Handwerkern. Irgendwas geht immer Kaputt (Küche, Rohrverstopfung…), selbst wenn man sehr ordentliche Mieter hat. Bei unordentlichen steigt das nicht unerhebliche Rechtsrisiko als privater Vermieter bishin zum Totalausfall.
Wenn ich die Wohnung leer lasse, habe ich wenig Verschleiß, brauche kein Hotel wenn ich dann 8-10 Wochen im Jahr doch in Berlin bin, muss meine Möbel nicht einlagern und kann auch mal Freunde oder Eltern dort übernachten lassen und habe vor allem keinen Ärger. Viele Kollegen und Kolleginnen von mir machen die gleiche Rechnung auf. Gleiches haben übrigens schon VOR dem Mietendeckel die Berliner Wohnungsgenossenschaften gesagt - zum großen Teil im Besitz vom Land Berlin und weitläufig als günstige Vermieter bekannt. Die haben selber gesagt, mit den Mietendeckel-Mieten müssen sie die Wohnungen dem Verfall überlassen und können nicht neu investieren.
Mietendeckel | Wohnungsbaugenossenschaften
Solange der Mietendeckel die Kaufpreise derart von den Mietpreisen entkoppelt, werden die meisten einen Teufel tun und keine Wohnungen mehr vermieten.
Aber es darf nun auch keinen überraschen, dass derartige Eingriffe in den Markt und die Preisbildung zu negativen Effekten führen. Das war noch nie anders.
Ich bin privilegiert, ich habe eine Eigentumswohnung und muss in Berlin nicht um eine Wohnung kämpfen (das habe ich über Jahre gemacht - Schlange gestanden, gebeten, gebettelt, Kuchen gebacken und höhere Mietangebote gemacht). Aber so wie jetzt funktioniert es nun auch nicht - und auch nicht mit anderen Eingriffen in den Mietmarkt! Wie funktioniert es dann? Wie immer im Sozialstaat: Mit Umverteilung. Und zwar nicht von unten nach oben (googelt mal, wieviel Grunderwerbssteuer für das Sony Center am Potsdamer Platz gezahlt wurde- richtig, keine! oder schaut hier: Schlupfloch kostet Staat Milliarden: So könnte es geschlossen werden - FOCUS Online) sonden von oben nach unten. Spitzensteuersatz hoch, Reichensteuer, Kapitalerstragssteuer hoch. Von den Einnahmen Wohnungen bauen und Mietzuschüsse für bedürftige finanzieren! Gleichzeitig die Justiz und Verwaltung finanzieren, sodass Mietstreitigkeiten in beide Richtungen schnell und absehbar gelöst werden und Baugenehmigungen zügig und sicher erteilt werden.
Aber eine schnelle und einfache Lösung - die gibts halt nicht.

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Da ich dazu nichts nettes zu sagen habe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Mir fehlt ein Gedanke in der in der Forderung nach neuen Wohnungen als einzige Lösung. Eventuell sollten gewisse Regionen mit viel Zuzug aufhören Regional Marketing zu machen, bzw dieses nicht für die eigene Region zu machen, denn es gibt ja auch Regionen in Deutschland und Europa , wo es sehr günstig ist zu Wohnen. Eventuell hätten ja jobs und perspektiven für in strukturschwachen Regionen viel effektiveren Einfluss auf die Mieten in Berlin oder München als weitere Investitionen in eine wachsende Region.

Wenn du schon in deinem Beitrag nicht konstruktiv bist, kannst du ja überlegen, ob du nicht vielleicht auch in einem Glashaus sitzt.
Wenn du ein Auto hast, dass du eigentlich nicht mehr brauchst und es 12.000€ Wert ist, würdest du es für 5.000€ verkaufen, weil Berlin festlegt Autos dürfen höchsten 5.000€ kosten, damit sich mehr Leute ein Auto leisten können?
Es mag sein, dass du die Reinkarnation vom Sankt Martin oder der Mutter Theresa bist, aber ich denke, an der Entwicklung des Wohnungsmarktes in Berlin kann man erkennen, dass die Realität anders aussieht.
Ich wollte lediglich aufzeigen, dass diese Entwicklung nicht nur durch Immobilienhaie und Großvermieter wie die Deutsche Wohnen verursacht wird, sondern auch durch Vermieter, die nicht ein großes Profitstreben haben, da die festgelegten Preise einfach zu niedrig im Vergleich zu allen Kosten sind.
Beste Grüße

Denkst Du wirklich, dass viele, die sich in Deiner Lage befinden, so handeln würden, wie ich es von Dir zitiert habe?

Das es sich bei den gedeckelten Preisen nicht lohnt eine Eigentumswohnung zu kaufen und diese zu vermieten mag sein. In einem funktionierenden Markt müssten dann aber auch die Kaufpreise sinken. Es gibt ja kein Recht darauf eine Wohnung zu kaufen und sich diese von den Mieterinnen bezahlen zu lassen. Das auch als Anmerkung zu deiner „fairen“ Miete. Klar hast du Verwaltungskosten und musst auch mal was reparieren lassen. Viel lässt sich aber auch über die Betriebskosten abrechnen. Klar musst du Steuern zahlen, sparst dann aber als Vermieter, im Gegensatz zu einemeiner Mieterin wieder in der Steuererklärung. Im allgemeinen müssen Schönheitsreparaturen auch von den Mieterinnen übernommen werden. Also kannst du dir einen großen Teil der 10-15k sparen und/oder steuerlich erstatten lassen.
Ich hab Verständnis dafür, dass es als Vermieter nervt sich diesen Regeln zu beugen und dass der eine oder die andere keinen Bock mehr darauf hat. Auf 120x6€ im Monat minus ein paar Kosten - die man aber auch bei Leerstand großenteils hat - dann aber einfach zu verzichten, muss man sich auch erstmal leisten können.
Ich finde du hast ein paar gute Punkte - Spitzensteuersatz, Umverteilung etc. Gewiss gibt es auch viele diskussionswürdige Punkte beim Mietendeckel wie fehlende Ausdifferenzierung. Wichtig ist, dass ein Anfang gemacht ist. Das ganze ist Neuland, deshalb kann man die wirklichen Auswirkungen z. B. auch auf Kaufpreise noch nicht ganz absehen. Im Moment wird ja viel darauf spekuliert, dass die Gerichte den Deckel kippen. Ich hoffe sehr, dass bald entschieden wird ob es rechtens ist oder nicht und sich dann weitere Gedanken zur konkreten Ausgestaltung gemacht werden. Ausdifferenzierung führt aber leider auch oft dazu, dass sich Schlupflöcher auftun, die gnadenlos ausgenutzt werden.
In jedem Fall sind sich wahrscheinlich die meisten einig, dass es höchste Zeit war etwas zu tun. Ich bin Frau Lompscher für ihren konsequenten Weg sehr dankbar und gespannt was daraus wird.

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https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-08/mietendeckel-folgen-schattenmieten-neubauaktivitaet-banken-renovierungen-leerstand

Hier mal eine interessante Zusammenstellung der schwierigen Punkte des Mietendeckels. Jeder zieht sich wahrscheinlich die Argumente heraus, die die eigene Meinung unterstützen. Für mich ist kein Punkt dabei der mich davon überzeugt, dass es eine schlechte Idee war den Deckel einzuführen. Natürlich kann das schief gehen, aber etwas was richtig ist in einer solch problematischen Lage wie in Berlin gar nicht erst zu versuchen, weil die Profiteure der bisherigen Situation klagen und jegliche Winkelzüge (Stichwort Schattenmieten und ähnlich fragwürdige Praktiken) anwenden, fände ich falsch.

Zum einfach nicht vermieten steht auch ein interessanter Satz im Artikel:

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